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Wittmann: Der BMW-Flüsterer auf dem Weg zum DTM-Titel

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann bejubelt seinen Sieg in Moskau

Marco Wittmann bejubelt seinen Sieg in Moskau

Timo Glock kennt Marco Wittmann. Der frühere Formel-1-Pilot weiß, wie der Ex-Meister tickt. Er kennt vor allem dessen Stärken. Beide kamen 2013 in die DTM, als Rookies zum Rookie-Team MTEK.

Wittmann wurde 2014 nach seinem Wechsel zu RMG Meister, seit dieser Saison fahren beide dort erneut als Teamkollegen zusammen.

Es liegt also nahe, Glock zu fragen, was Wittmann auszeichnet. Denn der Fürther liegt nach dem sechsten Rennwochenende in Moskau weiterhin ganz vorne in der Gesamtwertung. 130 Punkte hat er auf dem Konto und damit zwölf Zähler Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Robert Wickens (Mercedes).

«Er ist einfach konstant. Er macht das, was man von ihm verlangt und setzt das optimal um», sagte Glock SPEEDWEEK.com. Und das deutlich besser als alle anderen BMW-Kollegen. Der zweitbeste Fahrer der Münchner ist Tom Blomqvist auf Rang sechs, fast 60 Punkte hinter Wittmann. «Er kommt mit diesem Auto sehr, sehr gut klar und kann das konstant abrufen. Und deswegen ist er zurecht wieder ganz oben», so Glock.

Das Paket hat auch in Moskau im zweiten Rennen am Sonntag bei bei Wittmann gestimmt, er musste gar nicht erst auf die Reifen achten, sondern konnte attackieren und einen Vorsprung herausfahren. Ein ungefährdeter, souveräner Sieg, der siebte in seinem 50. DTM-Rennen. Seinem Ingenieur machte er damit zu dessen 35. Geburtstag gleich auch noch ein ganz besonderes Geschenk. Und sich selbst natürlich auch. Und das nicht zum ersten Mal.

Im seinem ersten Jahr fuhr 2013 er auf Anhieb aufs Podium, wurde Rookie des Jahres und deutete sein Potenzial mehrfach an. 2014 startete er komplett durch, feierte den DTM-Titel und stellte nicht nur die Konkurrenz, sondern auch damals schon seine BMW-Kollegen mit seiner Dominanz vor ein Rätsel. Im vergangenen Jahr folgte dann so etwas wie ein Lehrjahr, als es nicht mehr nur nach Plan lief, als nicht mehr alles so reibungslos funktionierte.

«Das war charakterbildend für uns. Bislang läuft aber meine Karriere nach Plan, ich fühle mich pudelwohl», sagte Wittmann SPEEDWEEK.com. Manchmal muss er sich noch ein wenig kneifen, wie glatt vieles verlaufen ist in den vergangenen Jahren.

«In erster Linie träumt man davon, aber man rechnet nicht damit. Es waren in der Vergangenheit viele Fahrer jahrelang dabei, ehe der erste Titel oder der erste Sieg kam, das kam bei mir alles sehr früh», sagte Wittmann.

Als Mensch ist er der gleiche geblieben. Bodenständig also, am Lebensstil hat sich nichts geändert, am Charakter auch nicht. Dafür ist er nun bekannter geworden, ob im Fahrerfeld oder auch außerhalb der Serie. Einen eigenen Fanclub hat er inzwischen auch, der fast bei jedem Rennen dabei ist.

Seine Anhänger sahen am Samstag in Moskau den anderen Wittmann, den ratlosen, der wie auch der Rest der BMW-Truppe nicht viel zusammenbekam. Wittmann wurde 19., eine Seltenheit in dieser Saison, dass er nicht in die Punkte fuhr. «Man muss mit Niederlagen umgehen. Es war klar, dass mal wieder ein Nuller kommt. Das muss man abhaken», sagte er.

Es war erst der zweite Nuller in dieser Saison. Sollte er so weitermachen, ist der zweite Titel tatsächlich zum Greifen nah. Einen Seitenblick auf den Zwischenstand riskiert er, mehr aber auch nicht. «Klar hast du immer einen Blick auf die Tabelle, aber ich will gar nicht groß daran denken, weil noch zu viel passieren kann. Man muss fokussiert bleiben, sein Ding machen und konstant punkten.» Bislang geht der Plan auf.

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