Weltmeister Dinar Valeev: Krasnikovs Talentschmiede
Valeev vor Kononov
Achtmal nacheinander (2005 bis 2012) stand Nikolai Krasnikov ganz oben im Eisspeedway-Sport, dreimal war es sein Schüler Dmitry Koltakov (2015, 2017, 2018) und nun, 2021, Dinar Valeev.
Der neue Champion aus Ufa nannte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auch gleich den Namen seines Trainers Krasnikov als Hauptverantwortlichen für seinen unerwarteten Triumph am Wochenende in Togliatti. War der 25-Jährige am Samstag als Dritter hinter Khomitsevich und Kononov noch Außenseiter, so drehte er am Sonntag mächtig auf und schloss die Vorläufe als Erster ab.
Als das Duell Kononov gegen Khomitsevich eskalierte (Sturz und Disqualifikation von Khomitsevich), war der Jüngste der großen Vier lachender Dritter und wurde am Sonntag 56. Eisspeedway-Weltmeister, zum 49. Mal gewann ein Fahrer aus Russland. Valeev ist übrigens der erste Eisspeedway-Weltmeister ohne offizielle Nationalität: Wegen des WADA-Banns durften die sieben russischen Fahrer nicht unter ihrer Landesflagge starten. Und der Weltmeister stand noch nie im russischen WM-Team!
Dmitry Khomitsevich wird übrigens den Rest der Saison verpassen: Sein beim Sturz verletzter Arm muss einen Monat lang fixiert werden, anschließend folgt für den Mann aus Kamensk die Reha.
Dinar, du gehörtest vor den Rennen nicht zum engsten Favoritenkreis: Hast du an deine Chance geglaubt?
Mein Name wurde nicht genannt, weil ich nie zu den drei oder vier besten Fahrern gehört hatte. Natürlich habe ich Respekt gegenüber den anderen Fahrern. Aber nach den Resultaten am Samstag war ich mit meinem Herz dabei und mit meiner Kraft. Ich versuche immer meine Fähigkeiten zu verbessern und mich als Fahrer weiterzuentwickeln.
Wie bist du in das Rennen hineingegangen?
Ich war sehr gut vorbereitet. Ich habe mir über nichts Gedanken gemacht. Mein Trainer Nikolai Krasnikov hat mir gesagt, ich soll alles beiseite lassen und über nichts nachdenken. Vor den letzten beiden Läufen fühlte ich mich gut, ich fokussierte mich darauf, ohne an etwas anderes zu denken. Ich ging raus, wie zu einem Training.
Schildere uns das Stechen aus deiner Sicht.
In dem Moment, als ich sah, dass Kononov vor mir ist, sagte ich mir, ich habe noch genügend Gelegenheiten zu überholen, eine Kurve und dann noch eine Kurve. Ich konnte schneller als er fahren und wusste, dass eine Sekunde alles wieder ändern kann. Ich war daher nicht nervös und konnte ihn in der letzten Kurve überholen.