Motobox Kremer (Yamaha): Ding durchgezogen, WM-Achter
Manfred Kremer gehört zum Inventar der Endurance-Weltmeisterschaft. Der Routinier ist seit mehr als 20 Jahren in der Langstrecken-WM vertreten und er gehört zu den großen Persönlichkeiten dieses Sports. Mit seinem privaten Team Motobox Kremer Racing absolvierte er auch während der Corona-Krise jedes Rennen, mit großem Erfolg.
Beim Saisonstart in Le Mans gelang dem Trio Stefan Ströhlein, Geoffroy Dehaye und Benjamin Colliaux Gesamtrang 12 und einige Punkte für Platz 8 in der EWC-Wertung. Es folgte das Zwölf-Stunden-Rennen in Estoril, das bereits im Vorjahr Probleme bereitete. Auch 2021 lief es alles andere als optimal und so eilte die Yamaha-Truppe nach intensiven Reparaturarbeiten dem Feld hinterher, letztendlich wurde es der 13. Platz in der Klasse der EWC-Bikes.
Zum Bol d’Or wurde die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz durch den Österreicher Lukas Walchhütter verstärkt, der für den verletzten Stefan Ströhlein auf der R1 platzgenommen hatte und gleich ordentlich Eindruck hinterließ. Nach 24 Stunden auf dem Circuit Paul Ricard feierten Manfred Kremer und Georg Haas am Ende den unglaublichen vierten Platz.
Weil Eurosport Events und der Motorrad-Weltverband FIM das legendäre Acht-Stunden-Rennen von Suzuka streichen mussten, ging es zum Finale der Endurance-WM nach Most in Tschechien. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr das Team beim vierten Rennen der Saison nach einem fehlerfreien Rennverlauf zum vierten Mal über den Zielstrich, womit Stefan Ströhlein, Lukas Walchhütter und Geoffroy Dehaye erneut zahlreiche Punkte sicherten. Die Saison beendete Kremer auf Gesamtrang 8, für die kleine Privatmannschaft ein unglaublich großer Erfolg.
Manfred Kremer sagte nach dem WM-Finale: «Dadurch, dass nur wenige Teams den Weg nach Most gefunden haben, war es unser Ziel, nicht am Ende des Feldes zu landen. Im Rennen sind dann auch wieder einige Teams ausgefallen, aber wir haben unser Ding durchgezogen, sind gleichmäßig unterwegs gewesen. Für uns war es ein guter Abschluss einer sehr starken Saison.»
«Wir haben keinen Druck auf unsere Fahrer ausgeübt, im Gegenteil, wir wollten das bestmögliche herausholen und die WM-Position halten. Das wir am Ende in der Gesamtwertung nur drei Punkte hinter dem Werksteam von Yamaha landen, ist für uns sensationell», betonte Georg Haas, der gemeinsam mit Kremer das Team führt. «Wir sind in diesem Jahr in jedem Rennen ins Ziel gekommen, weil wir genau das machen, was wir können. Ein großer Dank geht an unsere treuen Sponsoren, die uns großartig unterstützen und denen wir diesen Erfolg zu verdanken haben.»
Auch Ströhlein war nach seiner Verletzungspause sehr zufrieden. «Für mich war es ein wichtiger Saisonabschluss nach dem durchwachsenen Jahr mit meiner Verletzung. Es war schön, dass dabei ein starkes Ergebnis heraussprang», sagte der Bayer und fügte hinzu: «Dieser Platz in der WM-Gesamtwertung ist für das Team eine unglaubliche Position, wir waren sehr konstant, haben den Langstrecken-Spirit einfach gelebt und haben das gemacht, was wir können.»
Lukas Walchhütter fand Gefallen an der Arbeit mit dem Team und mit der Yamaha. Er erzählte nach dem Rennen in Most: «Ich bin sehr happy, ein Teil vom Team sein zu dürfen und einen guten achten Rang in der Jahreswertung zu erreichen. Ich danke dem ganzen Motobox-Team für die fehlerfreie Arbeit und den Zusammenhalt über das ganze Wochenende. Speziellen Dank an Manfred Kremer und Georg Haas. Ich hoffe, ich darf nächstes Jahr nochmal in den Sattel und das Motorrad mit meinen Teamkollegen teilen.»