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24h Le Mans: Die sechsmonatige Pause ist vorbei

Von Helmut Ohner
Sechs Marken rittern um die Vorherrschaft in der Endurance-WM

Sechs Marken rittern um die Vorherrschaft in der Endurance-WM

Mehr als ein halbes Jahr hatten die Teams der Langstrecken-Weltmeisterschaft für die Vorbereitung auf die Saison 2022 Zeit. Am Gründonnerstag geht es beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans endlich wieder los.

Siebenhundertstelsekunden trennten am 9. Oktober beim Sechs-Stunden-Rennen im tschechischen Most die Teams BMW Motorrad World Endurance und Yamaha YART. Rang 3 reichte Yoshimura SERT Motul zum 17. Weltmeistertitel. Mit dem Premierensieg in der Endurance-WM konnte sich die BMW-Truppe um den Belgier Werner Daemen noch den Vize-WM-Titel sichern. Nach mehr als einem halben Jahr Pause, die im Frühjahr nur durch einige Testfahrten unterbrochen wurden, geht es in der Karwoche endlich wieder los.

Mit der 45. Auflage des 24-Stunden-Rennens in Le Mans auf dem Circuit Bugatti startet die beliebte Rennserie in die neue Saison. Nach zwei Jahren COVID-19-Beschränkungen werden wieder Fans, die beim Langstreckenklassiker für die einzigartige Atmosphäre sorgen, zugelassen. Die Rückkehr zum traditionellen April-Termin – im Vorjahr wurde Mitte Juni gefahren – wird die Herausforderung für Fahrer, Teams und Reifenhersteller erhöhen, vor allem wegen der Aussicht auf wechselhaftes Wetter, weniger Tageslicht und die Chance auf kältere Luft- und Asphalttemperaturen.

Die üblichen Verdächtigen

Der Titelverteidiger und Vorjahressieger in Le Mans, Yoshimura SERT Motul, wird voraussichtlich auch dieses Jahr schwer zu schlagen sein. Vor allem die Zuverlässigkeit der Mannschaft mit Gregg Black, der sich bei den zweitägigen Testfahrten allerdings verletzt hat, sowie den beiden ehemaligen MotoGP-Fahrern Xavier Simeon und Sylvain Guintoli überzeugt mit unglaublicher Beständigkeit, eine Eigenschaft die im Langstrecken-Rennsport das Um und Auf ist, um sich am Ende die Lorbeeren abzuholen.

Das Team BMW Motorrad World Endurance ist einer der Herausforderer, mit dem zu rechnen sein wird. Der Triumph in Most könnte bei Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und dem von SRC Kawasaki France neu zur Mannschaft gestoßene Jérémy Guarnoni für einen zusätzlichen Schub gesorgt haben. Fahrerisch ist man ohnedies bereits bestens in Form, wie Mikhalchik erst vergangenes Wochenende beim Saisonauftakt der Superbike-WM im MotorLand Aragon mit dem achten Rang im ersten Lauf gezeigt hat.

Dass das YART Yamaha Official EWC Team zu den Schnellsten im Teilnehmerfeld zählt, ist hinlänglich bekannt und wurde mit der Bestzeit beim Le-Mans-Vortest erneut unter Beweis gestellt. In den letzten beiden Jahren holten sich Marvin Fritz, Niccolò Canepa und Karel Hanika in acht Rennen sechs Mal die Pole-Position. Weil in der Vergangenheit allerdings die Standfestigkeit des Motorrades vor allem bei den 24-Stunden-Rennen zu wünschen übrigließ, läuft die Mannschaft um den Österreicher Mandy Kainz seit 2009 einem zweiten Weltmeistertitel erfolglos hinterher.

Als mehrfache Le-Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister gehören selbstverständlich auch Webike SRC Kawasaki France (Randy de Puniet, Etienne Masson, Florian Marino) und F.C.C. TSR Honda France (Josh Hook, Gino Rea, Mike di Meglio) zum engsten Favoritenkreis. Gespannt darf man sein, ob dem Privatteam Viltaïs Racing Igol mit Florian Alt, Erwan Nigon und dem Supersport-Vize-Weltmeister 2021 Steven Odendaal nach Platz 4 in der letztjährigen Saison ein weiterer Schritt aus dem Schatten der vielen Werksteams gelingt.

Mit dem zweiten Platz beim Vortest zeigte ERC Endurance-Ducati, dass man für höhere Weihen bereit ist. Ob dies in Le Mans auch in die Tat umgesetzt werden kann, wird nicht zuletzt auch davon abhängen, ob Chaz Davies bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen ein würdiger Ersatz für den verletzten Lorenzo Zanetti sein wird. Auch das Bolliger Team Switzerland (Jan Bühn, Jesper Pellijeff, Nico Thöni) darf nicht vergessen werden. 2021 beendete man das Rennen an vierter Stelle. Weil der Tank aber etwas zu groß war, wurde man nachträglich aus der Wertung genommen.

Zeitplan
Donnerstag, 14. April
09.45 – 11.45 Uhr Freies Training
16.00 – 17.50 Uhr Qualifying 1
20.30 – 22.00 Uhr Nachttraining
Freitag, 15. April
10.20 – 12.10 Uhr Qualifying 2
Samstag, 16. April
09.00 – 09.45 Uhr Warm-up
15.00 Uhr             Start

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