Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Motobox Kremer (Yamaha): «Mit Tränen in den Augen»

Von Tim Althof
Vor dem zweiten Saisonrennen der Endurance-WM in Spa-Francorchamps sind die Blicke auch auf das einzige deutsche Team gerichtet. Motobox Kremer Racing ist trotz der kurzen Renndistanz dieses Wochenende voller Zuversicht.

Der zehnte Platz beim Langstrecken-WM-Saisonstart in Le Mans und 20 WM-Zähler machten das kleine Team Motobox Kremer zum 25-jährigen Jubiläum extrem stolz. Das Yamaha-Team aus Rheinland-Pfalz kommt auch an diesem Wochenende mit dem Trio Daniel Rubin, Marco Fetz und Dominik Vincon nach Belgien, wo auf dem legendären Circuit de Spa-Francorchamps das Acht-Stunden-Rennen auf dem Programm steht.

Insgesamt 37 Teams sind für das Rennen, das im Vorjahr noch über die Distanz von 24 Stunden ging, angemeldet. Die Mannschaft von Manfred Kremer und Georg Haas ist dabei eines von zwölf Yamaha-Teams und erneut peilt das Privatteam einen Platz in der Nähe der Top-10 an. Doch wie stehen die Chancen über die kurze Renndistanz in Belgien?

Daniel Rubin ist der Routinier im deutschen Team. Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans war somit auch für den deutschen ein großer Erfolg. «Als Mannschaft haben wir in Le Mans auf Anhieb super zusammengearbeitet. Mit Domi und Marco haben wir viele Dinge am Bike ausprobiert und auch Fortschritte mit der Elektronik gemacht. Je länger das Rennen ging, umso schneller wurde ich», berichtete Rubin im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Nachts bei drei Grad konnte ich meine schnellsten Runden drehen. Platz 8 beim Auftakt in der EWC-Klasse, das kann sich sehen lassen.»

«Unsere Stärke liegt klar in der Distanz, da kommen wir ohne große Vorkommnisse und durch Konstanz meist gut nach vorne», so der 26-Jährige. «24 Stunden kommen uns daher deutlich gelegener als ein Acht-Stunden-Rennen. Dennoch sind wir sehr gespannt auf Spa, wir geben unser Bestes.»

«Le Mans war richtig, richtig geil», resümierte auch Marco Fetz den Saisonstart 2024. «Es war ein richtig gutes Ergebnis. Einen riesigen Dank an das Team, die das Ganze bei Tag und Nacht fehlerfrei und professionell durchgezogen haben. Die Bedingungen waren nicht gerade einfach, aber alle drei Fahrer haben starke Arbeit geleistet. Wir hatten nach dem Rennen fast alle Tränen in den Augen.»

Vor dem zweiten Saisonrennen hat «Let’s fetz» Respekt. «Ich war noch nie auf der Rennstrecke in Spa-Francorchamps unterwegs, es ist komplettes Neuland für mich. Ich will es somit erstmal ruhig angehen im Training», betonte der 24-Jährige. «Da ich die Strecke kennenlernen muss, bekomme ich vom Team am meisten Fahrzeit eingeräumt. Wir sind gespannt, wie das Wochenende wird, für eine Prognose fürs Rennen ist es jedoch noch zu früh.»

«Wir sind mit dem Ergebnis superzufrieden, darauf können wir als kleineres Privatteam aufbauen», fasste Dominik Vincon den EWC-Saisonstart in Le Mans kurz und knapp zusammen. Auf den Lauf über nur acht Stunden in Belgien blickt er hingegen gespannt aber wehmütig: «Es ist fast schon ein Sprint. Gerade in Spa war es immer eine tolle Herausforderung durch die Nacht zu fahren.»

Klar ist für den Knittlinger aber auch, dass die Gangart auf der Berg-und-Tal-Bahn eine andere sein wird. «Es kann schon sein, dass etwas härter gepusht wird. Nach einem Sturz kann es hier sehr schwierig sein, zurück in die Boxengasse zu kommen, da verliert man eine Menge Zeit. Das sollten wir vermeiden», so Vincon der abschließend hinzufügte: «Ich war in den vergangenen Wochen als Instruktor mit Hafeneger Renntrainings unterwegs und hatte dabei viele Gelegenheiten, frei auf der Strecke zu fahren. Das waren sehr gute Trainingseinheiten.»

Teammanager Georg Haas ist vor dem «Heimrennen» in Spa ebenfalls gespannt. «Wir werden das Training am Donnerstag in zwei Punkten nutzen: Zum einem möchten wir das Set-Up und die Übersetzung auf die schnelle Strecke vorbereiten. Des Weiteren wird Marco Fetz viel Fahrzeit erhalten, damit er schnell auf der spektakulären Piste zurechtkommt», so der Deutsche. «Unsere Stimmung im Team ist hervorragend, alle Teammitglieder arbeiten sehr konstruktiv. Unsere Stärke liegt klar in den langen Rennen, doch mit unserer Erfahrung und dem Teamgeist können wir unsere Erwartungen hoffentlich auch über acht Stunden erfüllen. Wir sind startklar für das nächste Abenteuer.»

Zeitplan 8h Spa-Francorchamps:

Freitag, 7. Juni

9.00 - 11 Uhr, Freies Training
13.15 - 15.15 Uhr, Qualifying 1
17.00 - 19.00 Uhr, Qualifying 2

Samstag, 8. Juni

9.00 - 9.45 Uhr, Warm-Up
13.00 - 21.00 Uhr, Rennen

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