Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Markus Reiterberger (BMW): «Können um Siege mitreden»

Von Tim Althof
Markus Reiterberger

Markus Reiterberger

BMW fuhr beim EWC-Saisonstart in Le Mans mit dem Team ERC-Endurance auf das Podium. Das Werksteam von Werner Daemen kam nach einigen Stürzen nur auf Platz 4 beim legendären Rennen ins Ziel.

Das BMW Motorrad World Endurance-Team kam nach erfolgreichen Testfahrten mit großen Hoffnungen nach Le Mans. Im Winter erfolgte der Wechsel von Dunlop auf Bridgestone-Bereifung, somit hatte man das gleiche Material wie Yamaha, Suzuki, Honda und Kawasaki zur Vefügung. Im Qualifying zu den 24 Stunden von Le Mans gelang mit Markus Reiterberger, Sylvain Guintoli und Steven Odendaal Startplatz 4.

Das Rennen am Samstag und Sonntag wurde zur Schlacht für Mensch und Material. Die Mannschaft von Werner Daemen hatte im Rennen mit den extremen Wetterbedingungen drei Stürze zu verkraften, alle drei Piloten mussten einmal zu Boden – Sylvain Guintoli nach anfänglicher Führung im Nassen. Letztendlich führte ein Wechsel des Auspuffs für viel Zeitverlust und kostete damit einen Podestplatz, den dann das BMW-Team ERC Endurance (Checa, Mikhalchik, Foray) einnahm.

«Es war verrückt. Es war von Anfang an extrem hektisch, weil die Strecke sehr, sehr rutschig war», erklärte Sylvain Guintoli. «Die 24 Stunden haben richtig gut begonnen. In den ersten anderthalb Stunden habe ich mich sehr gut gefühlt und das Rennen angeführt. Dann bin ich leider auf einen Backmarker aufgelaufen und gestürzt.»

«Das Team hat einen fantastischen Job gemacht, das Motorrad zu reparieren – und später nochmal nach Stevens Sturz. Sie waren wirklich richtig stark. Leider haben wir durch die Schäden am Motorrad ein bisschen zu viel Zeit verloren», weiß der erfahrene Franzose. «Aber ich denke, jeder kann wirklich stolz auf das sein, was wir heute geleistet haben. Es sollte einfach nicht sein, aber wir hatten den Speed, haben lange geführt und waren stark. Es gibt viele positive Dinge, die wir aus diesem Wochenende mitnehmen können, und ich denke, wir alle freuen uns sehr auf die nächsten Rennen.»

Teamneuling Steven Odendaal betonte: «Ehrlich gesagt war das definitiv das schwierigste Rennen meines Lebens. Ich habe noch nie so schlimme Bedingungen erlebt – weder bei Tag noch bei Nacht. Eine nasse Strecke, die abtrocknet, und eine trockene Strecke, die wieder nass wird. Aber ich finde, das Team hat einen richtig guten Job gemacht. Wir hatten einige heftige Stürze, und das Team hat das Motorrad phänomenal vorbereitet, damit es wieder einsatzbereit war. Ich bin wirklich glücklich – es ist nur schade, wie es gelaufen ist. Nach all den Schwierigkeiten wäre ein Podiumsplatz ein schöner Abschluss gewesen.»

«Ich habe schon viele 24-Stunden-Rennen mitgemacht, aber so chaotisch mit derart glitschigen Streckenbedingungen wie heute haben wir es noch nie erlebt», sagte Markus Reiterberger. «Es hat so viele Stürze gegeben, und uns hat es leider auch drei Mal erwischt. Meine beiden Teamkollegen haben einen super Job gemacht, sie waren beide am Anfang richtig schnell unterwegs, sind aber jeweils gestürzt. Ich habe dann versucht, es nach Hause zu bringen, bin aber auch noch ausgerutscht.»

Der Routinier aus Bayern weiter: «Wir waren definitiv dabei, aber es sollte nicht sein. Der vierte Platz ist leider etwas undankbar, weil wir uns das Podium gewünscht und auch verdient hätten. Doch wir sehen auf alle Fälle, dass das Potenzial da ist und wir um Siege mitreden können. Vielen Dank an meine Teamkollegen und das gesamte Team. Das war eine richtig tolle Woche!»

24h Le Mans, Endergebnis:

1. YART Yamaha (Fritz, Hanika, O'Halloran), Yamaha YZF-R1, 782 Runden
2. Kawasaki Webike Trickstar (Ramos, Leblanc, Di Meglio), Kawasaki ZX10R, +1:37,890 min
3. ERC Endurance (Mikhalchik, Foray, Checa), BMW M1000RR, +9 Runden
4. BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Guintoli, Odendaal), BMW M1000RR, +10
5. Maxxess by BMRT 3D (Viñales, Gines, Cresson), Kawasaki ZX10R, +21
6. Yoshimura SERT Motul (Black, Masson, Atsumi), Suzuki GSX-R1000R, +23
7. National Motos Honda (Suchet, Raymond, Nigon), Honda CBR1000 RR-R (SST), +27
8. F.C.C. TSR Honda (Techer, Hada, Perolari), Honda CBR1000 RR-R, +32
9. Team Bolliger Switzerland (Thöni, Romero, Toledo), Kawasaki ZX10R, +37
10. Dafy Rac41 (Leesch, Manfredi, Ishizuka, Poncet), Honda CBR1000 RR-R (SST), +41
11. 3ART Best of Bike (Westmoreland, Vietti Ramus, Mohr, Negrier), Yamaha YZF-R1 (SST), +43

Ferner:
15. Mana-au Competition (Schmidt, Fetz, Lemire), Honda CBR1000 RR-R, +52
17. Motobox Kremer Racing (Rubin, Ubl, Molik), Yamaha YZF-R1, +51
36. Pitlane Endurance (Kofler, De Vleeschauwer, Koskinen, Biron), Yamaha YZF-R1 (SST), +164

Ausgeschieden:
Tati Team AVA6 (Clere, Krummenacher, Renaudin), Honda CBR1000 RR-R

WM-Stand EWC nach 1 von 4 Rennen:

1. YART Yamaha, 63 Punkte
2. Kawasaki Webike Trickstar, 53
3. ERC Endurance, 43
4. BMW Motorrad World Endurance, 42
5. Maxxess by BMRT, 32
6. Yoshimura SERT Motul, 28
7. F.C.C. TSR Honda, 26
8. Team Bolliger Switzerland, 22
9. Mana-au Competition, 14
10. ELF Marc VDS/KM99, 13
11. Motobox Kremer Racing, 13
12. Team PMS99 Yamaha Service, 13
13. Kingtyre Fuldas Racing, 8
14. Team Tati AVA6, 3

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