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Toto Wolff, Mercedes: Sauber-Vertrag Wehrlein auf Eis

Von Mathias Brunner
​Der Wiener Toto Wolff, Teamchef von Weltmeister Mercedes-Benz, sagt: «Hätte ich eine Weihnachtswunschliste, dann würde ich mir für Pascal Wehrlein ein oder zwei Jahre in einem Mittelfeldteam wünschen.»

Noch ist unklar, wer das von Nico Rosberg verwaiste Cockpit bei Mercedes erhält. Dafür ist klar, wer es nicht erhält: Kein Fahrer von Red Bull Racing, kein Fahrer von Ferrari. Auf die Frage, ob Sebastian Vettel wirklich von der Kandidatenliste gestrichen sei, bestätigt Toto Wolff gegenüber der Deutschen Presseagentur: «Ja, wir respektieren Verträge, welche Fahrer mit anderen Teams haben. Wir würden auch nicht wollen, dass sich unsere Fahrer nach der nächstbesten Gelegenheit umdrehen. Für diese Situation sind die Verträge da, und das respektieren wir. Deswegen werden wir niemanden, uns selbst auch nicht, in eine Situation bringen, wo es zu einer Konfrontation oder juristischen Auseinandersetzung kommen könnte.»

Seltsamerweise sagte Wolff jedoch gegenüber Sky Sports, Alonso müsse ein Thema sein. Wolff schliesst nicht aus, einen Piloten aus seinem Vertrag herauszukaufen, wenn das notwendig werden sollte. «Natürlich kann es sein, dass man eine einvernehmliche Lösung mit einem anderen Team und einem anderen Fahrer findet, wo es für beide Seiten zu einer Einigung kommt.»

Für den früheren Formel-1-Star Gerhard Berger kann es für den leeren Mercedes nur einen geben: Pascal Wehrlein. Toto Wolff sagt bei der dpa über den eigenen Nachwuchsfahrer: «Wenn ich eine Weihnachtswunschliste machen würde, dann würde ich mir bei ihm noch ein Jahr oder zwei Jahre in einem Mittelfeldteam wünschen. Aber die Weihnachtswunschliste ist für mich in diesem Jahr entfallen, insofern gilt es, einen guten Kompromiss zu finden und vielleicht, so wie der Nico eine mutige Entscheidung getroffen hat, müssen auch wir eine mutige Entscheidung treffen.»

«Die Gespräche zwischen uns und Sauber sind fortgeschritten. Ich hatte in den letzten Wochen gute Gespräche mit Sauber, das ist aber erstmal auf Eis gelegt wegen der neuen Situation.»

Natürlich fährt Wehrlein noch nicht auf Augenhöhe mit einem Lewis Hamilton, so wie das Nico Rosberg unter Beweis gestellt hat. Toto Wolff weiter: «Unsere erste Priorität ist die Performance des Fahrers, weil wir auch das System beibehalten wollen, zwei gleichberechtigte Fahrer zu haben, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen, die um Rennsiege fighten und vielleicht auch um Meisterschaften. Diese Priorität ist weit vor allen anderen.»

Null Priorität hat hingegen die Nationalität des künftigen Silberpfeilfahrers.

Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, hat sich verstimmt gezeigt über die Entscheidung von Nico Rosberg. Toto Wolff dazu: «Niki ist ein sehr rational denkender Mensch und solche emotionalen Entscheidungen liegen ihm nicht. Insofern ist sein Denken zu verstehen, gerade wenn man weiss, wie der Niki funktioniert. Es gibt in seiner Gedankenwelt keine Herzensangelegenheit, der man folgt, und keine emotionale Entscheidung, weil zu viele rationale Gründe dagegensprechen, das beste Auto gerade als Weltmeister aufzugeben. Das liegt ihm absolut fern. Was Niki meinte ist, dass wir als Team in einer Situation sind, ein Problem lösen zu müssen, das dadurch ausgelöst worden ist. Wir haben uns aber in den letzten Jahren immer wieder Herausforderungen stellen müssen. Ich sehe es mittlerweile als einen Faktor, den wir nicht ändern können. Das ist ein neuer Curve Ball, der uns zugeworfen worden ist, den müssen wir abwehren und daraus gestärkt hervorgehen. Vielleicht ist das ja der Beginn einer grossen neuen Karriere und einer spannenden Gelegenheit für das Team.»

Die früheren Formel-1-Fahrer Stefan Johansson und Gerhard Berger haben in den Raum gestellt: Ein Comeback von Nico Rosberg ist in einigen Jahren möglich.

Toto Wolff dazu: «Das ist eine akademische Frage, im Moment ist die Formel 1 für den Nico absolut weit weg, das hat er uns auch gesagt. Über so etwas zu spekulieren, ist jetzt falsch. Uns geht es darum, sich der Zukunft des Teams zu widmen, die stärkstmögliche Fahrerpaarung zu finden und nicht zu überlegen, was in zwei oder drei Jahren ist.»

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