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Lewis Hamilton: Nervosität nur bei Alonso oder Vettel

Von Mathias Brunner
​Der frühere Formel-1-Pilot und heutige Sky-GP-Experte Martin Brundle sagt bei der Autosport Show in Birmingham: «Der Rücktritt von Nico Rosberg hinterlässt bei Mercedes-Benz eine Wunde.»

Der 158fache GP-Teilnehmer Martin Brundle (57) hat in Birmingham im Rahmen der Autosport International Show an einer weiteren Podiumsdiskussion teilgenommen. Dabei hat der Engländer auch über den Rücktritt von Nico Rosberg gesprochen. «Das hat Mercedes in eine ganz schwierige Situation gebracht, das erzeugt eine Wunde», weiss der Sportwagen-Weltmeister von 1988. «Vor allem auf Grund der kurzen Vorlaufzeit. Das könnte auf Jahre hinaus Auswirkungen haben.»

«Ich war wirklich platt, als ich von der Rosberg-Entscheidung hörte. Ich konnte es nicht glauben. Mein Sohn Alex hat mir eine SMS geschickt, und ich dachte, er wolle mich veräppeln. Ich verstehe den Rücktritt noch immer nicht.»

«Auf der einen Seite bewundere ich den Mut von Nico. Er sagt: “Ich bin ganz oben angekommen, ich höre auf, weil ich alles erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte.“ Das ist unfassbar mutig von ihm. Auf der anderen Seite frage ich mich: Wo ist denn die Leidenschaft für den Sport geblieben, der Welt nocheinmal zu beweisen, dass du der Beste bist? Die meisten von uns Fahrern hätten doch alles gegeben, nur einmal in unserer Karriere für so ein Team zu fahren. Wenn du dann am Gipfel angekommen bist, dann nimmst du doch nicht den ersten Lift nach unten. Das willst du doch auskosten und geniessen. Daher verstehe ich es nicht. Ich respektiere Nicos Entscheidung, aber ich begreife sie einfach nicht.»

«Richtig interessant wird es dann gegen Ende der Saison 2017, wenn einige Verträge von Spitzenpiloten auslaufen. Wir wissen alle, dass Valtteri Bottas den nötigen Speed hat, um Rennen zu gewinnen. Aber es ist trotzdem eine ganz andere Sache, wenn von dir erwartet wird, dass du Rennsiege eroberst und um den Titel mitfährst. Wenn es nicht mehr um Wünsche geht, um ein Vielleicht, um einen Glückstreffer. In einem Mercedes gibt es keinen Ort, sich zu verstecken. Du stehst viel stärker im Rampenlicht als zuvor. Aber nochmals – ich glaube, Valtteri hat nicht nur den Speed, er hat auch die mentale Stärke, um damit umgehen zu können.»

Was Lewis Hamilton angeht, so meint Brundle: «Seine Einstellung ist ja – egal, wen ihr mir bringt, ich komm schon mit ihm klar, denn ich bin sowieso schneller. Aber ich schätze, er wäre ein wenig mehr beunruhigt, würden wir hier nicht von Bottas sprechen, sondern von Fernando Alonso oder Sebastian Vettel.»

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