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Toto Wolff, Mercedes: 1. Zeugnis für Valtteri Bottas

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff kennt Nico-Rosberg-Nachfolger Valtteri Bottas seit vielen Jahren – Wolff war Teil von Valtteris Management. Aber wie lernt er ihn nun als Angestellten kennen?

Während sich in der Formel 1 bis zum Beginn von Filmtagen und Wintertests kein Rad dreht, kann von Pause in den Rennwagenwerken keine Rede sein, im Gegenteil. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Eigentlich gab es keine Ferien. Übergangslos ging es vom Saisonfinale zur Arbeit für 2017. Es gab viele Entscheidungen, die Fahrerfrage war schwierig, es war auch nicht einfach, dass Paddy Lowe uns verlässt. Du musst da sehr vorsichtig sein, was Entscheidungen angeht. Denn das Ziel besteht ja darin, dein Team stärker zu machen.»

Wie macht sich der neue Lewis-Hamilton-Stallgefährte Valtteri Bottas? Toto weiter: «Ich glaube, die Balance zwischen Valtteri und Lewis funktioniert, weil sie ganz unterschiedliche Charakteren sind. Bottas muss die Schuhe von Rosberg füllen. Nico hatte sich im Team eine gewisse Rolle erarbeitet, wir finden, Valtteri füllt diese Schuhe. Wir sind der Überzeugung, die Chemie zwischen den beiden Piloten stimmt, sie ergänzen sich. Was ich bislang gesehen habe, so hat sich Bottas bei uns gut eingelebt.»

Wechsel nicht nur bei Mercedes, Wechsel auch in der Führung der Formel 1. Vom langjährigen Zampano Bernie Ecclestone zum Medienkonzern Liberty Media. Toto Wolff findet: «Aus Sicht des Rennstalls müssen wir uns auf das Auto konzentrieren. Wir sollten uns nicht in der Politik und in diesem ganzen Geschnatter über mögliche Teilhaberschaft der Rennställe an der Formel 1 verlieren. Viele Dinge in unserem Sport sind sehr gut. Zahlreiche Grands Prix waren klasse, die TV-Quoten legen wieder zu. Aber es gibt auch Bereiche, welche vernachlässigt worden sind, die ganzen digitalen Plattformen etwa. Chase Carey und sein Team sind alle Experten, wir können als Formel 1 da nur profitieren.»

Zum kommenden Auto sagt Toto Wolff: «Wir haben uns sehr hohe Anforderungen auferlegt, was die Leistungsfähigkeit des neuen Wagens angeht, und es wird nicht nur darum gehen, ein schnelles Auto zu haben, es soll von Anfang an auch standfest laufen. Nie ist die Arbeit im Werk intensiver als in diesen Wochen.»

Auch der Wiener ist gespannt, wie sich 2017 entwickeln wird: «Ich bin sehr gespannt, wie schnell die neuen Autos wirklich sind. Das Aussehen ist spektakulär, die Fahrer werden alle Hände voll haben mit diesen Rennern. Werden wir schnell genug sein, um unseren Titel erfolgreich verteidigen zu können? Werden andere Rennställe vielleicht schneller aus den Startblöcken kommen? Ich weiss es nicht. Ein neues Reglement ist stets eine Chance, aber auch ein Risiko. In dieser Phase des Jahres stellst du dich immer in Frage, du bist grundsätzliche immer skeptisch. Damit machst du dir das eigene Leben nicht einfacher.»

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