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Auto-Nasen 2017: Delfine und Nasenbären ausgerottet

Von Adam Cooper
​Durch eine Lücke im Reglement tauchten 2014 zahlreiche Formel-1-Renner mit hässlichen Fahrzeugnasen auf. Delfin und Nasenbär waren noch schmeichelhafteste Bezeichnungen. Das wird sich 2017 nicht wiederholen.

Das Ästhetikdesaster 2014 ist vielen Formel-1-Fans in schlechter Erinnerung: Das 2014er Formel-1-Reglement besagte, dass das Chassis zwar auf einer Höhe von 53,5 cm angesetzt sein darf, die Nasenspitze des Wagens jedoch auf 18,5 cm heruntergezogen sein muss. Eine Lücke im Reglement erlaubte es den Technikern, zu teilweise skurril geformten Auswüchsen zu kommen, und selbst wenn Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt – den meisten Fans kam das schiere Würgen.

Die Rennställe nahmen sich, siehe Tweet von McLaren, gleich selber auf die Schippe, glücklich war mit dieser Lösung niemand.
Die Vorgabe für die Modellgeneration 2017 lautete: Die Autos sollen nicht nur vier bis fünf Sekunden pro Runde schneller werden, sie sollen auch hübsch und aggressiv aussehen.

Der Engländer Pat Symonds (63) sass in der Arbeitsgruppe, welche den Rahmen für die Formel 1 anno 2017 gezimmert hat. «Ich bin der Meinung, dass die 2017er Rennwagen fabelhaft aussehen. Zu Beginn war ich ein wenig besorgt, dass der neue Look zu sehr Retro sein würde, aber das ist nicht der Fall. Die Autos sind wirklich schön. Wir werden also so etwas Hässliches wie die Knicknasen von 2012 nicht wiedersehen.» Und auch die ganzen Delfine und Nasenbären sollen ausgerottet sein.

Symonds weiter: «Was die Qualität des Sports angeht, so steht das Urteil für mich noch nicht fest. Aber ich schätze, wir haben eine gute Chance, dass die bestehende Hackordnung ein wenig durcheinander gerät. Und das halte ich für eine gute Sache. Auch wenn Mercedes aus naheliegenden Gründen nicht so scharf auf Veränderung gewesen ist.»

Frühere Racer wie Stefan Johansson haben wiederholt davor gewarnt: Autos, die wie die 2017er Renner mehr Abtrieb aufbauen, begünstigen nicht Überholmanöver, sondern ganz im Gegenteil wird es für die Piloten noch schwieriger, sich auf den Vordermann zu werfen.

Pat Symonds meint: «Wir hatten die Vorgabe, dass ein GP-Renner in Spanien als Richtwert fünf Sekunden pro Runde schneller werden sollte. Es gab nicht mal einen rationalen Grund, warum ausgerechnet um fünf Sekunden. Ich hoffe sehr, dass sich die Dinge in der Formel 1 nun ein wenig ändern, mit Ross Brawn und Liberty Media. Wir hatten bislang eine Strategiegruppe, aber ich bin nicht sicher, ob alle Mitglieder davon verstanden hatten, was das Wort Strategie genau bedeutet. Nun sollten die Dinge ein wenig durchdachter werden, und wir können längerfristig planen. Die Formel 1 braucht aufgrund ihrer Komplexität weitsichtige Planung, am besten fünf Jahre.»

Genau eine solche Vorgehensweise hat Ross Brawn angekündigt, der bei Formel-1-Grossaktionär Liberty Media für die sportlichen Belange und die Entwicklung der Technik zuständig ist.

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