Fernando Alonso (McLaren): Was er zu Rücktritt sagt

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso in Australien

Fernando Alonso in Australien

​Seit dem enttäuschenden Saisonbeginn in Australien kursiert erneut: Fernando Alonso könnte McLaren-Honda während der laufenden Saison 2017 verlassen. Der Spanier nimmt zum Gerücht Stellung.

Fernando Alonso ist mit der Gewissheit nach Shanghai gekommen: «Wir sind nicht konkurrenzfähig, das hat Melbourne deutlich gemacht. Auch hier in China. müssen wir uns daher auf ein schwieriges Rennen gefasst machen. Aber die Formel 1 ist unberechenbar. Ich hätte vor Australien auch nicht gedacht, dass wir auf dem zehnten Platz herumfahren können. Und dann gibt es Grands Prix, da machst du dir vorher grosse Hoffnungen, und dann klappt wenig.»

«Wir haben generell einfach weniger Leistung als unsere Gegner. Wir verbringen also mehr Zeit auf den Geraden als die Konkurrenz, und an Geraden hat es in Shanghai leider viele.»

Gemäss Alonso hat er in Australien «eines der drei besten Rennen meiner Karriere gefahren. Aber insgesamt ist es natürlich enttäuschend, wenn du so viel Zeit deiner Karriere in Autos verbringst, mit welchen du nicht mehr Rennen und Titel gewinnen kannst. Ja, ich hätte gerne mehr WM-Titel gehabt. Aber das ist ja letztlich einer der Gründe, warum ich noch immer hier bin – ich will mehr Siegertrophäen. Auf der anderen Seite finde ich auch aufbauend: Ich bin jetzt fünfzehn Jahre lang in der Formel 1, und die meiste Zeit über haben die Leute gesagt, ich sei einer der Besten. Das ist ein schönes Gefühl. Selbst Weltmeister in der Formel 1 werden mit der Zeit von ihren Stallgefährten geschlagen, ihr Stern ist vielleicht im Sinkflug, aber mir ist das nie passiert.»

Also hat Fernando nicht das Gefühl, seine Zeit zu verplempern? Alonso lacht: «Nein, ich bin lieber hier in China als zuhause im Supermarkt.»

Aber dennoch: Was ist denn nun mit den Gerüchten, wonach Fernando Alonso McLaren-Honda während der laufenden Saison verlassen könnte? «Das ist einfach nicht wahr», erwidert der 32fache GP-Sieger. «Ich habe das alles auch gelesen. Nicht nur in Spanien, selbst mit MotoGP-Piloten, kommt früher oder später immer die Frage nach Alonso, und jeder hat seine Meinung dazu. Klar ist die Situation deprimierend. Ich bin besser vorbereitet denn je, ich bin bereit für grosse Taten. Ich fahre stärker denn je. Aber wir sind nicht konkurrenzfähig. Das Team erwartet von mir Grosses. In Melbourne sollten wir Letzte sein, und ich fuhr auf Rang 10 herum. Also ist es logisch, dass von mir das Gleiche hier in China erwartet wird.»

Zu Honda sagt Alonso: «Ich weiss nicht genau, wie viel Leistung uns auf die Gegner fehlt. Das Gefühl sagt: eine Menge. Ich merke ja, wie schnell ich in den Kurven bin und wie viel Boden ich dann auf den folgenden Geraden einbüsse. Der Motor ist so schlecht, dass wir um die Probleme mit dem Triebwerk herumfahren müssen. Wir müssen überdies mehr Sprit sparen als je zuvor, das hilft auch nicht.»

Frage eines britischen Kollegen: Würde Fernando Alonso erneut an der Seite von Lewis Hamilton und für Mercedes fahren? Fernando: «Da reden wir von der Zukunft, und im Leben sollte man grundsätzlich ausschliessen. Die Probleme, die es früher gab, die gingen auf das Management von McLaren zurück. Mit Lewis hatte ich nie ein Problem.»

Würde ein Regen-GP in China in Sachen Konkurrenzfähigkeit etwas ändern? «Nein», sagt der Weltmeister von 2005 und 2006. «Ein gutes Auto ist auch auf nasser Bahn gut und ein schlechtes eben nicht.»

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