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Zak Brown (McLaren) über Honda-Aus und Alonso

Von Mathias Brunner
McLaren-Direktor Zak Brown

McLaren-Direktor Zak Brown

​Der Kalifornier Zak Brown, Direktor von McLaren, spricht über die Trennung von Honda und das neue Bündnis mit Renault. «Wir wussten im vergangenen Winter, dass wir in Schwierigkeiten stecken.»

McLaren-Direktor Zak Brown ist der Mann, der beim zweiterfolgreichsten Formel-1-Team die Weichen neu stellt: Vorzeitige Trennung von Honda nach drei Jahren, dabei hatte Ex-McLaren-Chef Ron Dennis eine zehnjährige Partnerschaft mit den Japanern angestrebt. Dafür ab 2018 ein Dreijahresvertrag mit Renault, diese beiden Firmen mit reicher Formel-1-Historie arbeiten erstmals im GP-Sport zusammen.

An welchem Punkt ahnte der Kalifornier Brown, dass die Ehe zu Honda zerbröselt? Zak: «Wir wussten im vergangenen Winter, dass wir in Schwierigkeiten stecken.» Denn da merkte McLaren: Honda hatte die schlimmstmögliche Kombination eines Formel-1-Motors gebaut – ein Triebwerk, das weder standfest, noch kraftvoll ist.

Zak Brown: «Im Laufe der Monate wurde immer klarer, dass wir einen Neuanfang brauchen. Wir sind überzeugt, dass Honda alles versucht hat, aber es war für uns an der Zeit weiterzuziehen. Wir haben in aller Öffentlichkeit versucht, zusammen mit Honda besser zu werden, wir haben es nicht geschafft.»

Berechtigte Frage: Wie will McLaren-Direktor Brown jenen Budget-Teil abfedern, der Honda bis Ende 2017 beisteuert? Zak: «Die McLaren-Teilhaber sind sich bewusst, dass wir hier auf einen stattlichen Verlust zusteuern. Aber sie sind bereit, allfällige Ausfälle auszugleichen. Zudem liegt es an uns, zusätzliche Geldgeber zu finden.»

McLaren wird die gleichen Motoren erhalten, wie sie Renault beim Werksteam einsetzt und wie sie 2018 auch Red Bull Racing erhält. Wie will Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul verhindern, dass sie von Red Bull Racing und McLaren geschlagen werden? Abiteboul: «Das ist sehr einfach. Da wir alle den gleichen Motor haben, müssen wir halt ein besseres Chassis bauen.»

«Wir haben es uns mit der Entscheidung pro McLaren nicht leicht gemacht. Uns ist klar, dass wir einen starken Gegner noch stärker machen. Aber unser Ziel als Teilnehmer in der Formel 1 war immer auch, eine nachhaltige Lösung zu finden. Derzeit sind wir als Werksteam vertreten, es gab zwischendurch auch Phasen, in welchen wir reiner Motorenlieferant waren. Ich erinnere an die Partnerschaft mit Williams, die uns beide zum Weltmeister gemacht hat. Und an die Zusammenarbeit mit Red Bull Racing, die ebenfalls WM-Titel einbrachte. Wir freuen uns auf eine lange Zusammenarbeit mit McLaren.»

Fürchtet Zak Brown als künftiges Renault-Team die Konkurrenz von Red Bull Racing? Der US-Amerikaner meint: «Nein, was mir vielmehr Sorgen macht, das sind die ausufernden Kosten. Wir brauchen einen Budgetdeckel, und McLaren wird entsprechende Bestrebungen in voller Stärke befürworten. Wir haben solche Kostendeckel auch in anderen Sportarten, das funktioniert und erzeugt einen besseren Wettbewerb. Der Abstand zwischen den drei Top-Teams und dem Rest des Feldes ist zu gross, die Formel 1 muss sich um dieses Thema kümmern.»

Brown dementiert, dass es sich beim Abkommen um Renault um ein Not- oder Zwischenlösung handelt: «Der Meinung bin ich nicht. Renault ist ein vorzüglicher Partner. Das Abkommen ist bis zum Ende des bestehenden Motorreglements ausgelegt, weil von uns noch keiner weiss, wie es mit den Triebwerken ab 2021 weitergeht.»

Apropos weitergeht: Wie geht es mit Fernando Alonso weiter?

Zak Brown: «Priorität hatte für uns, die Situation in Sachen Motoren zu klären. Dann wollen wir Fernando darlegen, was wir alles planen. Und wir hoffen, das überzeugt ihn davon, bei uns weiterzumachen. Er hat mit Renault Weltmeistertitel gewonnen, er weiss, wozu die Franzosen in der Lage sind. Wir selber sind mit Alonso extrem zufrieden. Ich bin sicher, in nicht allzu ferner Zukunft können wir dieses letzte Puzzle-Teil an den richtigen Platz legen.»

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