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Marc Surer: Vettel gegen Hamilton – so geht's weiter

Von Rob La Salle
Sky-GP-Experte Marc Surer sagt, was von den WM-Favoriten Sebastian Vettel (Ferrari) und Lewis Hamilton (Mercedes) in Singapur zu erwarten ist und wie das bis nach Abu Dhabi weitergeht.

Ferrari-Star Sebastian Vettel hat festgehalten: «Wir stehen nicht unter Erfolgszwang. Ich muss nicht nach Singapur in der WM die Nase vorn haben, sondern erst in Abu Dhabi.»

Der Schweizer Marc Surer, Formel-1-Experte der deutschen Sky, wittert, dass Ferrari und auch Red Bull Racing beim kommenden Singapur-GP ganz stark sein werden. «Es geht hier grundsätzlich um das Thema Radstand. Mercedes hat das längste Auto im Feld und einen deutlich längeren Radstand als Ferrari und Red Bull Racing. Dieser längere Radstand macht den Silberpfeil ein bisschen unhandlich in 90-Grad-Kurven, die es in Singapur zuhauf gibt. Dazu kommt, dass die negativen Erfahrungen aus Monaco noch immer in den Knochen stecken, wo die Mercedes im Verhältnis unterdurchschnittlich abgeschnitten haben.»

Sebastian Vettel ist vom Gejagten zum Jäger geworden, aber für Marc Surer ist das nicht so wichtig. «Ich glaube nicht, dass das psychologisch eine grosse Rolle spielt, weil es um zu wenige Punkte geht, der Abstand beträgt ja derzeit nur drei Punkte. Die Rolle eines Favoriten wird erst dann interessant, wenn er mal einen Sieg Vorsprung hat, das heisst, um über 25 Punkte vorne liegt. Dann kann er anfangen zu verwalten. Im Moment muss jeder Fahrer auf Angriff fahren, jeder muss unbedingt so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Keiner darf ausfallen, weil es in der Gesamtwertung so eng ist – das wäre vielleicht vorentscheidend.»

Die Bedeutung des Qualifyings in Singapur ist elementar. Surer, Formel-2-Champion von 1979, weiter: «Auf einem Stadtkurs ist die Pole natürlich viel wichtiger, weil man so schlecht überholen kann. In Monza oder Spa-Francorchamps hätte man auch aus einer anderen Startreihe gewinnen können, da es genug Überholmöglichkeiten gibt. Aber in Singapur ist es extrem wichtig, auf der Pole zu stehen – es ist die Basis für den Sieg.»

Der Beweis: In neun Singapur-GP seit 2008 ist das Rennen nur zwei Mal nicht von der Pole gewonnen worden!

Entscheidend auch – die richtige Strategie, denn noch immer gab es beim Singapur-GP mindestens eine Safety-Car-Phase.

Marc Surer weiss: «Auf einem Stadtkurs ist das Safety-Car der Schlüssel zum Sieg. Wenn man aber zwei Eisen im Feuer hat wie Red Bull Racing, dann kann man beide Fahrer auf unterschiedliche Strategien setzen, das wurde ja schon oft gemacht. Und das halte ich für die beste Ausgangslage. Aber ich könnte jetzt nicht sagen, ob Mercedes oder Ferrari bisher besser gehandelt haben. Beide Rennställe sind bisher mit ähnlichen Strategien gefahren. Da wäre noch etwas Spielraum für den goldenen Boxenstopp.»

Vettel gegen Hamilton, wie geht das weiter, also über Singapur hinaus? Surer: «Ich sehe Mercedes insgesamt mit leichtem Vorteil. In Singapur und Malaysia könnten die Ferrari ganz oben stehen, weil die Temperaturen hoch sind und dort die Reifen eine wichtige Rolle spielen. Dann käme Suzuka: Das ist Mercedes-Terrain, genauso Austin mit den langen Geraden und schnellen Kurven. Auch in Mexiko sehe ich die Silberpfeile vor Ferrari, die aber dann wieder in Brasilien gute Siegchancen haben. In Abu Dhabi sehe ich für Mercedes einen minimalen Vorteil. Insgesamt – hauchdünner Vorsprung für Mercedes.»

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