KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Rätsel Racing-Raritäten: Eine Frau in der Formel 1

Von Mathias Brunner
​Die Formel-1-Verantwortlichen wünschen sich mittelfristig eine Frau im GP-Startfeld. Fast unbemerkt ist in diesem Jahr ein Renault-Renner von zarter Hand bewegt worden. Wer war es? Wo und wann wurde getestet?

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Zur Auflösung des letzten Rätsels: Der entscheidende Hinweis kam dieses Mal vom Bildhintergrund. Das segelartige Prachtshotel Burj al Arab der Jumeirah-Kette gibt es nur bei einer Rennstrecke zu sehen – beim «Dubai Autodrome».

Der Architekt Clive Bowen hat den Rennkurs ausserhalb der arabischen Metropole 2002 entworfen, im Oktober 2004 konnte die Piste eingeweiht werden. Das Autodrom gilt als erste Rennstrecke, die von Anfang an mit grossflächig asphaltierten Auslaufzonen geplant wurde. Sie kann in vier verschiedenen Varianten befahren werden – der GP-Kurs ist 5,377 Kilometer lang.

Auf diesem Kurs gastierte auch zwei Mal die Asien-Tour der GP2 (heute Formel 2). Und bei einem dieser Auftritte ist unser Fahrer zu sehen: Es handelt sich um den Inder Karun Chandhok in einem Renner des iSport-Teams, wir haben das Jahr 2008.
Karun wurde mit Speed im Blut geboren: Sein Vater Vicky Chandhok ist mehrfacher indischer Rallye-Champion und Präsident der indischen Motorsport-Föderation. Der Aufstieg von Karun erfolgte klassisch: Kartsport, dann Titel in den Monoposto-Einsteigerserien Formel Maruti und Formel 2000 Asia. 2002 wechselte er in die britische Formel 3, mit Meisterschaftsrang 3 seiner Klasse 2003 als bester Saisonbilanz.

2005 trat der junge Chandhok in der Formel Renault 3.5 an und wurde zum Landesrepräsentanten von A1 Team India. 2006 wurde er mit sieben Laufsiegen Meister der Formel Asia V6 by Renault.
Ab 2007 war Karun Chandhok in der GP2-Serie an der Arbeit zu sehen, in Spa-Francorchamps eroberte er seinen ersten Sieg. 2008 folgte in Hockenheim ein weiterer Sieg. Über Gesamtrang 10 (2008 mit iSport) kam er aber nicht hinaus.

Chandhok war nach Narain Karthikeyan (Jordan, HRT) der zweite indische Formel-1-Fahrer. Chandhok fuhr in Diensten von HRT (Hispania Racing Team) 2010 und Lotus 2011 insgesamt elf Formel-1-WM-Läufe. Der heute 33-Jährige erreichte dabei mit Rang 14 in Melbourne 2014 sein bestes Ergebnis.

Chandhok ist der Formel 1 als GP-Experte des britischen Channel 4 verbunden geblieben. Er ist überdies seit Mitte 2016 offizieller Williams-Pilot der historischen Rennwagen der Engländer.

Damit zur neuen Aufgabe: Formel-1-CEO Chase Carey ist klug genug zu erkennen – eine Frau im Grand-Prix-Startfeld wäre ein weiterer Weg, um wieder mehr Fans für die Formel 1 zu faszinieren. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ist in diesem Jahr ein Renault-Renner von zarter Hand bewegt worden. Gut, wir geben gerne zu: Als Nachwuchs würden wir die Lady nicht unbedingt bezeichnen. Aber die Fragen stellen sich trotzdem: Wer ist das? Wo und wann ist das Bild entstanden? Machen auch Sie bei unserem kleinen Rätsel mit!

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