Rennstrategie: Der richtige Mix macht den Unterschied

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton fuhr in Ungarn auch dank der guten Arbeit der Mercedes-Team-Strategen zum Sieg

Lewis Hamilton fuhr in Ungarn auch dank der guten Arbeit der Mercedes-Team-Strategen zum Sieg

Die Formel-1-Strategen bedienen sich verschiedener Mittel, um in den Rennen die richtige Strategie zu ermitteln. Am Ende darf aber auch die Intuition nicht ausser Acht gelassen werden, warnt Rob Smedley.

Lewis Hamilton und Mercedes haben es zuletzt in Ungarn bewiesen: Mit einer klugen Strategie und den richtigen Reaktionen auf den Rennverlauf lässt sich auch ein GP-Sieg vom dritten Startplatz aus erringen. Der fünffache Champion und WM-Leader schaffte es ganz zum Schluss am bis zu diesem Zeitpunkt führenden Polesetter Max Verstappen vorbei und fuhr damit den 81. GP-Sieg seiner Karriere ein.

Dabei bekam er viel Unterstützung von seiner Mannschaft, wie auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nach dem Rennen betonte. Der Wiener lobte seinen Goldjungen, vergass dabei aber auch nicht, die Leistung der Team-Strategen hervorzuheben. Diese verwendeten ihrerseits einige ausgeklügelte Mittel, um im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Der frühere Ferrari- und Williams-Renningenieur Rob Smedley, der mittlerweile in Diensten der Formel-1-Machthaber steht, erklärt auf eine entsprechende Fan-Frage auf «Formula1.com»: «Strategen verwenden sehr ausgefeilte Mittel, die ihnen helfen, die Rennstrategie festzulegen und während des Rennens in Echtzeit zu managen.»

«Vor Jahren haben wir ein einziges, deterministisches Ausgabetool verwendet, das die Rennzeit im Wesentlichen verkürzt hat, aber die Modelle, die wir jetzt verwenden, sind viel ausgeklügelter», erinnert sich der Brite, und fügt eilends an: «Mittlerweile haben wir aber einen viel statistischeren Ansatz eingeführt, bei dem die Teams nicht nur eine einzige Simulationsausgabe betrachten, sondern Millionen von Rennsimulationen durchführen werden, um die Lösung mit den besten Erfolgsaussichten zu finden. Dies wird als Monte-Carlo-Simulation bezeichnet.»

Und damit nicht genug: «Darüber hinaus neigen die Teams auch dazu, mathematische Mittel wie die Spieltheorie anzuwenden. Mit dieser wird im Grunde versucht, die möglichen Handlungen aller Spieler – in diesem Fall der einzelnen Fahrer – vorauszusagen und ihnen entgegenzuwirken, um am Ende als Sieger hervorzugehen», erklärt Smedley. «Die Kombination dieser Simulationen kann sehr effizient sein, wenn es um die Festlegung der Rennstrategie und die Anpassung während der Grands Prix geht.»

Allerdings darf man auch das eigene Bauchgefühl nicht ausser Acht lassen, warnt Smedley: «Natürlich sollten diese Mittel immer nur als Ergänzung zu menschlicher Intelligenz und Intuition dienen, die in manchen Fällen immer noch über die Leistung der Maschinen triumphieren. Wie bei allen Dingen in der F1 lautet die Herausforderung, die richtige Mischung aus Berechnung und menschlicher Leistung zu finden, um die optimale Lösung zu erhalten.»

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