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Flörsch gegen Ferrari: Kampf für Gleichberechtigung

Von Andreas Reiners
Sophia Flörsch

Sophia Flörsch

Sophia Flörsch hatte auf Ferrari-Pläne, in der Nachwuchsakademie auch Frauen aufzunehmen, kritisch reagiert. Ihr Tweet schlug Wellen, anschließend erklärte sie sich ausführlich.

Das war ohne Frage mutig: Sophia Flörsch hat mit einem Tweet mal eben die Nachwuchsarbeit von Ferrari in Frage gestellt. Zumindest den Teil, der sich um Frauen drehen soll.

Denn Teamchef Mattia Binotto hatte angekündigt, dass die Roten in ihrer Fahrerakademie auch gerne weibliche Teilnehmer sehen würden. Flörsch warf Ferrari auf Twitter Marketing vor.

«Was für eine Diskussion. Ist das der Geist der modernen Menschen? Solange wir im Rennsport nur Marketing betreiben, wird sich nichts ändern. Wir müssen zeigen, dass wir gleich sind», schrieb sie bei Twitter.

Flörsch wurde am Mittwoch für einen Laureus-Award nominiert (Kategorie: Comeback des Jahres nach ihrem Macau-Horrorcrash) und hatte sich bereits in der Vergangenheit für mehr Gleichberechtigung im Motorsport eingesetzt. Für mehr ehrlichen Einsatz für Frauen, die seit mehr als 44 Jahren auf einen Einsatz in der Formel 1 warten.

Die Aufmerksamkeit durch ihren Tweet nutzte sie, um weiter für mehr Gleichberechtigung zu trommeln.

«Ich bin der Meinung, dass eine Frau genauso schnell sein kann wie ein Mann. Wir brauchen aber die gleiche Ausbildung", sagte Flörsch bei Sport1. Deswegen sei es «super wichtig, dass es Firmen gibt, die das Potenzial in einer Frau sehen und ihr die gleichen Ausbildungsmöglichkeiten geben. Es gibt mehrere Frauen, die das Potenzial dazu hätten. Aber wir brauchen da Chancengleichheit».

«Es muss Leute geben, die an die Frau als Rennfahrerin glauben und dadurch nicht einfach nur mehr Aufmerksamkeit erzeugen wollen. Es gab in der Vergangenheit schon einige Frauen, die von Formel-1-Teams unterstützt wurden, aber immer nur dastanden, um zu grinsen und in die Kamera zu lächeln», sagte sie der Bild.

«Es wäre wichtig, dass das Mädchen die gleichen Chancen und die gleiche Unterstützung bekommt wie die Jungs auch – zum Beispiel wie Mick Schumacher, der ja auch in der Academy ist – und nicht nur als Werbeobjekt dient», so die 19-Jährige.

Sie wolle Ferrari nichts Negatives unterstellen, betonte sie: «Wenn Ferrari Frauen wirklich unterstützen will, fände ich das toll. Ich wollte aber generell darauf hinweisen, dass es in der Vergangenheit öfter vorkam, dass sich Teams immer nur mit Frauen geschmückt, aber ihnen unterm Strich nicht wirklich geholfen haben.»

Die 19-Jährige selbst hat noch kein Cockpit für 2020, sie hofft auf einen Platz in der Formel 3, die im Rahmenprogramm der Formel 1 fährt. Die W Series hatte sie bereits bei der Einführung 2019 kritisiert. An ihrer Kritik hat sich nach Saison eins nichts geändert.

«Man sieht das an Jamie (Titelträgerin Chadwick, Anm.d.Red.). Sie muss nun noch ein weiteres Jahr in der W-Series dranhängen, weil sie noch immer nicht genug Geld für die Formel 3 hat. Da verliert sie zwei Jahre in einer Rennserie, wo das Niveau leider geringer ist als in einer Serie, wo auch Männer mitfahren.»


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