Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Sergio Pérez: «Sebastian Vettel wird wohl aufhören»

Von Adam Cooper
Sebastian Vettel und Sergio Pérez in Mexiko 2019

Sebastian Vettel und Sergio Pérez in Mexiko 2019

​Der mexikanische GP-Routinier Sergio Pérez bezweifelt, dass für Sebastian Vettel in der Formel 1 nach Ferrari noch etwas kommt. Der WM-Siebte von 2016 und 2017 glaubt: «Seb wird wohl aufhören.»

Das Transferkarussell ist mit der Trennung von Ferrari und Sebastian Vettel in Schwung gekommen. Noch in dieser Woche soll Carlos Sainz von Ferrari als Vettel-Nachfolger und neuer Stallgefährte von Charles Leclerc bestätigt werden. Der Mexikaner Sergio Pérez kann sich das alles ganz entspannt anschauen – er hat sich im vergangenen Jahr für drei weitere Jahre an jenes Racing Point-Team gebunden, das ab 2021 unter der Bezeichnung Aston Martin antreten wird.

Die Nachricht von der Scheidung zwischen Ferrari und Vettel kam für den Mittelamerikaner nicht ganz überraschend: «Natürlich haben wir auf dem Latrinenweg gehört, dass der Haussegen dort schiefhängt. Das gute Gefühl aus den ersten Jahren ist verflogen. Aber aus meiner Sicht waren die Verpflichtung von Leclerc und die Vorkommnisse in der Saison 2019 entscheidend. Es ist klar, dass Ferrari ganz auf den jungen Leclerc setzt, der eine unglaubliche erste Saison in Rot gezeigt hat.»

«Vielleicht hat Sebastian im Lockdown auch viel Zeit gehabt, um gründlich über gewisse Dinge nachzudenken. Was nun passiert, das hängt alleine von seinem Hunger ab. Eine Möglichkeit für Vettel wäre McLaren, aber irgendwie glaube ich nicht so richtig daran. Nein, ich habe eher den Eindruck, dass Sebastian Vettel wohl aufhört. Jedenfalls ist das für mich wahrscheinlicher als ein Teamwechsel. Aber letztlich wissen wir das alles nicht, wir können ja nicht in seinen Kopf hineinsehen.»

Auch der 30jährige Pérez stimmt nachdenkliche Töne an: «Wir leben in der Formel 1 immer ein wenig in dieser Blase, unser ganzes Dasein dreht sich um die Rennen, und manchmal drängt sich einem der Gedanke auf, es gebe nichts daneben. Aber dann merkst du auf einmal, wie viel das Leben sonst zu bieten hat, du fängst an, darüber nachzudenken, was nach der Rennfahrerei kommt. Und dir wird klar – es gibt so viel Fabelhaftes mehr als Racing.»

Was Vettels Nachfolger angeht, so meint der WM-Siebte von 2016 und 2017: «Carlos Sainz hat 2019 für McLaren eine grandiose Saison gezeigt. In der Formel 1 geht es oft darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Sainz steht vor einer grossen Chance, und er hat sie sich voll und ganz verdient.»

«Carlos ist Vollprofi, ein exzellenter Fahrer, ein harter Arbeiter mit hoher Rennintelligenz. Er versteht es, das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen. Obschon er schon mehr als 100 Rennen bestritten hat, ist er mit 25 Jahren jung.»

«Die Chance, für Ferrari fahren zu können, ist einzigartig, kein Team hat eine reichere Historie. Im italienischen Rennstall hat sich viel verändert. Noch vor wenigen Jahren hätten sie nie auf zwei junge Piloten gesetzt, nun machen sie das.»

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