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Nico Rosberg wütend: «Kein Platz für Rassismus!»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

Nico Rosberg

​Auch Formel-1-Champion Nico Rosberg ist wütend über Polizeigewalt und Rassismus. Der Mercedes-Botschaft hat lange mit sich gerungen, ob er mit seinen Gedanken an die Öffentlichkeit soll.

Immer mehr Prominente beziehen Stellung gegen Rassismus und Polizeigewalt. In der ganzen Welt finden Protestkundgebungen statt, ausgelöst durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai. Der Polizist Derek Chauvin, der fast neun Minuten lang auf dem Hals von Floyd kniete, wird von der Staatsanwaltschaft Minnesota des Mordes zweiten Grades angeklagt, drei weitere Beamte müssen sich für Beihilfe verantworten.

Nun hat sich auch Nico Rosberg zu Wort gemeldet. Der 34jährige Wiesbadener, Formel-1-Weltmeister des Jahres 2016, schreibt auf Twitter: «Ich habe in den vergangenen Tagen mit mir gerungen, ob ich mich äussern und was ich dabei sagen soll. Aber mir ist inzwischen klar geworden, dass Schweigen ein Teil des Problems ist, also versuche ich, meine Gedanken zu sammeln.»

Der 23fache GP-Sieger schreibt: «Kein Platz für Rassismus! Nicht im Sport, nicht am Arbeitsplatz, nicht auf den Strassen, nicht in unserer Gesellschaft. Nirgendwo. Ich hatte das vergangene Wochenende im Kreise meiner Familie verbracht und machte eine kleine Pause von den ganzen sozialen Netzwerken. Als ich wieder online ging und die ganzen Szenen vor allem aus Amerika sah, da fand ich das wahrlich herzzerreissend. Ich bin mir dessen bewusst, wie privilegiert ich bin, weil ich in Monaco aufwachsen durfte. Ich war Rassen-Ungerechtigkeit und systematischer Unterdrückung von Minderheiten nur sehr begrenzt ausgesetzt.»

«Ich werde aus diesem Grund den Schmerz nie voll verstehen können, den die Opfer von Rassismus spüren. Aber ich bin am Boden zerstört davon, was ich sehe und höre. Menschen mit Einfluss sollten es sich zur Priorität machen, ihre Gefolgschaft auf Missstände aufmerksam zu machen und ein Teil der Lösung zu werden.»

«Daher an all meine Follower und Sportlerkollegen – wir müssen uns kompromisslos gegen Rassismus stellen, und wir müssen das auf der Stelle tun. Der folgende Gedanke stimmt mich traurig: Wir leben in einer Epoche, in welcher wir einige der fabelhaftesten Dinge erreicht haben, wie etwa zum Mond zu fliegen oder die Menschheit über das Internet zu verbinden – und doch haben wir es nicht geschafft, eine der grundlegendsten Formen menschlichen Anstands sicherzustellen, Gleichheit.»

«Wir müssen gegen Rassismus vorgehen. Wir müssen alle mehr tun. Der Schlüssel dazu ist Erziehung. Um ein besseres Verständnis zu gewinnen, müssen wir uns mit diesem Thema vertrauter machen. Ich habe mich dazu entschlossen, den ‚NAACP Legel Defense and Education Fund’ mit 10.000 Euro zu unterstützen. Ich will dieser Bürgerrechts-Organisation helfen bei ihrem friedlichen Kampf gegen Rassentrennung.»

«Ich bin kein Experte, aber wir können alle Plattformen finden, um Rassismus in unserer Gesellschaft zu bekämpfen. Wenn Ihr entsprechende Organsationen kennt, dann macht bitte auf sie aufmerksam und unterstützt sie.»

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