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Toto Wolff (Mercedes): Wieso er keine Mini-GP will
​Formel-1-Sportchef Ross Brawn will das Training in der Königsklasse aufpeppen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat solche Pläne für 2020 mit einem Nein abgewürgt. Der Wiener erklärt seine Entscheidung.
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Lewis Hamilton und Toto Wolff
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Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn und Serien-CEO Chase Carey hegen zahlreiche Pläne, wie die Königsklasse spannender werden soll. Ein Plan sollte schon 2020 bei den jeweils zweiten WM-Läufen auf der gleichen Bahn umgesetzt werden, also auf dem Red Bull Ring und in Silverstone. Angedacht war, das klassische Abschlusstraining zu ersetzen, durch ein 30-minütiges Quali-Rennen. Die Startaufstellung dazu würde in umgekehrter Reihenfolge des WM-Stands erfolgen. Das Ergebnis des Mini-GP ergäbe die Aufstellung fürs Hauptrennen. Hintergrund: Selbst Top-Piloten würden es in einer halben Stunde nicht schaffen, von ganz hinten nach ganz vorne zu fahren. Ihre Aufholjagd würde also im Hauptrennen fortgesetzt – und damit hätte auch der Grand Prix mehr Pfeffer.
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So weit zur Theorie. In der Praxis ist der Plan im Keim erstickt worden, denn einer so kurzfristigen Änderung des Ablaufs hätten alle zehn Teamchefs zustimmen müssen, und dazu hatte Toto Wolff keine Lust. Auch Otmar Szafnauer von Racing Point stand der Idee kritisch gegenüber. Nun hat Wolff erklärt, wieso er von Quali-Rennen wenig hält. Der Wiener sagt in einer Videokonferenz: "Es scheint in der Formel 1 üblich zu sein, alte Ideen auszugraben; Ideen, die längst eingehend untersucht und dann abgelehnt wurden. Aber irgendjemand hält das für einen tollen Vorschlag, und schon taucht er wieder auf unserer Agenda auf." Wolff hat die Mini-GP aus vier Gründen abgelehnt. "Erstens sollte die Formel 1 unserer Meinung nach eine Leistungsgesellschaft sein. Der beste Fahrer im besten Fahrzeug soll gewinnen. Wir brauchen keine Spielereien, wie die Reihenfolge umzudrehen, um aufregenden Sport zu bieten." "Ich sehe auch taktische Gründe, die dagegensprechen. In Tourenwagenserien konnten wir erleben, wie Fahrer absichtlich hintere Plätzen belegten, um in einem Rennen mit umgekehrter Startreihenfolge vorne zu stehen. Ein Pilot könnte beispielsweise im ersten Rennen absichtlich ausfallen, um um zweiten Rennen auf Pole zu stehen. Autos aus dem Mittelfeld können sich zudem sehr gut verteidigen, die schnelleren Autos haben ein grösseres Risiko auszufallen. Letztlich könnte dies die Meisterschaft beeinflussen." "Drittens wird das schnellste Auto, und das muss nicht unbedingt unseres sein, benachteiligt gegenüber dem zweit- und drittschnellsten. Weil die weiter vorne losfahren können. Wir wissen aus den letzten Jahren, dass die Abstände oft sehr gering sind. Einigen Teams auf diese Weise einen Vorsprung zu geben, das halte ich für opportunistisch." Toto Wolff ist schliesslich auch nicht überzeugt davon, dass die Fans einen solchen Vorschlag gut finden. "Wir haben festgehalten, dass dies nicht die Zeit zum Experimentieren ist, und die Fangemeinde gibt uns Recht. In einer Umfrage von neulich haben nur 15 Prozent der Befragten Interesse daran gezeigt, eine Startaufstellung umzudrehen."
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