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Pérez-Aus unfair: Wie loyal muss Racing Point sein?

Von Andreas Reiners
Sergio Pérez

Sergio Pérez

Sergio Pérez steht bei Racing Point vor dem Aus. Dabei stellt sich die Frage, wie loyal ein Rennstall heutzutage gegenüber einem Rennfahrer sein muss?

Nichts ist vergänglicher als der Erfolg von gestern. Vor allem auf Weltklasse-Niveau wie in der Formel 1. Wenn es um die Zukunft geht, zählt die Vergangenheit nicht mehr.

Deshalb ist es bei der Bewertung der Fahrerpaarung oft unerheblich, wie groß die Erfolge früher waren. Heißt: Bei Sergio Pérez ist es relativ unerheblich, dass er seit 2014 für Force India beziehungsweise Racing Point immerhin fünf Podestplätze einfuhr und bis auf eine Ausnahme (2014 gegen Nico Hülkenberg) das teaminterne Duell stets gewann.

Achja: Einen gültigen Vertrag bis einschließlich 2022 hat er ebenfalls. «Sergio verfügt über einen unterschriebenen Vertrag», bestätigte Teamchef Otmar Szafnauer, «ein Schlüsselfaktor, der bedeutet, wir behalten ihn».

Doch wir wissen: Verträge sind in der Formel 1 bekanntlich noch weniger wert als vergangene Erfolge.

Hinzu kommt aber der Punkt Loyalität: Pérez ist seit acht Jahren im Team, er sorgte zudem 2016 dafür, dass das Team 2018 in die Insolvenz gehen konnte. Die kontrollierte Insolvenz erlaubte es Force India dank Gläubigerschutz, den Betrieb aufrecht zu erhalten, während ein neuer Besitzer gesucht wurde. Mit Erfolg.

«Er war loyal zu uns. Er ist ein großartiger Racer, arbeitet gut mit der Mannschaft und mit Lance zusammen, außerdem hilft er Lance. Ich bin mir sicher, all das sind Faktoren, die zählen», sagte Szafnauer.

Trotzdem wird Sebastian Vettel als Nachfolger gehandelt. Denn der zweite Fahrer bei Racing Point respektive ab 2021 Aston Martin ist Lance Stroll, Sohn von Miteigentürmer Lance Stroll.

Pérez‘ Vertrag enthält angeblich eine Abfindungs-Klausel, die noch bis Ende Juli aktiviert werden kann. Der 30-Jährige aus Guadalajara weiß, wie die Formel 1 funktioniert: «In der Formel 1 weißt du nie, ob du wirklich fährst, du kannst dir nie sicher sein, so läuft es nun einmal. Ich weiß, dass ich einen Vertrag habe. In dieser Woche kamen die Gerüchte auf und wir wurden tatsächlich auch schon von einem Team aus der Formel 1 kontaktiert. Ich werde keine Namen nennen. Auch Teams aus anderen Serien haben sich gemeldet, was ziemlich überraschend war, weil wir einen Vertrag für nächstes Jahr haben. Derzeit gehen aber diese Gerüchte um, meinerseits gibt es aber nicht viel zu ergänzen. Ich kann nur wiederholen, dass wir einen Vertrag haben.»

Zu groß ist der Frust über die Spekulationen nicht. «Es gehört dazu, das Team hat einen großen Fortschritt erzielt und es ist natürlich gut für die Mannschaft, wenn sie mit großen Namen in Verbindung gebracht wird. Das beweist, dass man einen guten Job gemacht hat und das Team sollte auch stolz darauf sein. Ich habe mich an diese Gerüchte gewöhnt, ich bin ja schon seit bald zehn Jahren dabei.».


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