Sebastian Vettel zu Rassismus: «FIA lässt uns hängen»

Von Rob La Salle
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel

Lewis Hamilton und Sebastian Vettel

​Weltmeister Lewis Hamilton findet: «Wir Fahrer dürfen im Kampf gegen Rassismus nicht lockerlassen. Unser Sport muss einen besseren Job machen.» Sebastian Vettel stimmt ihm bei: «Die FIA lässt uns hängen.»

Lewis Hamilton ist unter den Formel-1-Fahrern Leitwolf in Sachen Kampf gegen Rassismus. Der Engländer wollte seine Fahrerkollegen auch in Ungarn zu einem starken Zeichen gegen Ungleichheit ermuntern. Aber die Aktion am Hungaroring wirkte überstürzt. Die GP-Asse versammelten sich unter dem Siegerpodest, aber nicht alle schafften es rechtzeitig dorthin, bevor die ungarische Landeshymne gespielt wurde. Einige standen still da, andere fielen ins Knie, so wie die Champions Hamilton und Sebastian Vettel.

Nach dem Rennen machte der sechsfache Weltmeister Hamilton seinem Ärger Luft, auch über das Verhalten einiger seiner Fahrerkollegen. «Einige sind offenbar der Ansicht – wir haben das jetzt einmal gemacht, es reicht. Aber das ist ein Problem, das nicht von selber weggeht. Wir müssen uns weiterhin für gleiche Rechte einsetzen.»

«Sebastian Vettel und ich hatten uns Textnachrichten zu diesem Thema geschickt. Ihm ist ebenso wie mir klar, wie wichtig es ist, dass wir da am Ball bleiben. Wir müssen uns mit den F1-Verantwortlichen zusammensetzen, sie müssen bei diesem Thema einen besseren Job machen. Wir müssen für solche Aktionen mehr Zeit erhalten.»

Sebastian Vettel sagte zu diesem Thema vor dem Silverstone-GP: «Es sollte nicht an uns Piloten alleine liegen, so etwas zu organisieren. Schliesslich sind wir nicht für die Abwicklung des Rennwochenendes zuständig. Wir versuchen, eine Botschaft zu schicken, eine Botschaft, von welcher wir überzeugt sind. Aber nach dem ersten Rennen lassen uns Autosport-Weltverband FIA und Formula One Management hängen, was das angeht. Sie haben uns nicht dabei geholfen, etwas auf die Beine zu stellen.»

Die Formel 1 hat reagiert: Die Boxengasse wird in Silverstone 40 Minuten und nicht 30 Minuten vor dem Rennstart (15.10 Uhr) geöffnet. Im neuen Ablauf vor dem Grand Prix ist ein 30sekündiges Zeitfenster eingeplant, in welchen die Fahrer «die Wichtigkeit von Gleichheit für alle zeigen können».

Die Formel 1 hat sogar aufgelistet, wie die Fahrer das zu tun haben: Ins Knie fallen, mit verschränkten Armen dastehen, den Kopf gesenkt, auf den Schriftzug des T-Shirts zeigend (Schluss mit Rassismus), mit der Hand auf dem Herzen «oder in irgendeiner anderen Art und Weise, mit welcher sich der Fahrer wohlfühlt».

Dies wird unmittelbaer vor dem Abspielen der britischen Nationalhymne «God safe the Queen» passieren. Daran anschliessend gibt es einen Überflug von Spitfire-Maschinen zu Ehren des britischen Gesundheitswesens NHS in deren Kampf gegen Corona, dazu ist aufgefordert worden, für NHS zu applaudieren.

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