Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Christian Horner: «Verstappen in der Defensive»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen jagt Sergio Pérez

Max Verstappen jagt Sergio Pérez

​Red Bull Racing hatte beim Grossen Preis der Türkei zeitweise das schnellste Auto auf der Bahn, am Ende gab es für Max Verstappen und Alex Albon nur die Ränge 6 und 7. Die Analyse von Teamchef Christian Horner.

Für viele Fahrer und Rennställe ist dieser Grand Prix der Türkei 2020 das Rennen der verpassten Chancen. Max Verstappen war in gewissen Phasen dieses WM-Laufs ebenso der schnellste Mann auf der Bahn wie sein Red Bull Racing-Stallgefährte Alex Albon. Aus Runde 11 kam der Londoner als Leader zurück – für eine Runde, dann holte auch er sich frischen Gummi ab. Damit hat er sich zum ersten Formel-1-Fahrer mit thailändischem Pass gemacht, der in Führung eines Formel-1-WM-Laufs lag.

Beide Fahrer leisteten sich Dreher: Verstappen kreiselte, als er Sergio Pérez den zweiten Platz abspenstig machen wollte. Albon, der sich wieder auf den dritten Rang vorgearbeitet hatte, stöhnte in Runde 29 über Funk: «Der rechte Vorderreifen ist am Ende.» Fünf Runden später konnte auch der Thai-Brite einen Dreher nicht vermeiden.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sagt: «Bei Bedingungen, unter welchen wir uns im Training bewährten, haben wir nun im Rennen unter unseren Möglichkeiten abgeschnitten. Max und Alex hatten beide keine guten Starts, auf Regenreifen bei extrem rutschigen Verhältnissen. Wir kamen auf den Rängen 4 und 5 aus der ersten Runde zurück.»

«Bei der ersten Welle von Boxenstopps konnten wir an Vettel vorbeigehen, das hat Max die Chance geschenkt, Sergio attackieren zu können. Max hatte Mühe, einen vielversprechenden Angriff vorzubereiten, er kam dem Wagen von Pérez zu nahe, Anpressdruck ging verloren, der Dreher war unvermeidlich. Wir mussten ihn mit frischen Intermediate-Reifen ausrüsten, von da an war Verstappen in der Defensive.»

«Alex war schneller als die beiden Autos von Racing Point vor ihm, aber auch bei ihm bauten die Reifen ab. Die Folge war ein Dreher und ein Boxenstopp etwas früher als es uns lieb gewesen wäre. Wir sind enttäuscht, dass wir in unserem 300. Grand Prix bei vielversprechender Ausgangslage nur die Ränge 6 und 7 an Land gezogen haben.»

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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