Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lewis Hamilton: «Habe mir den Respekt verdient»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Mit einer meisterlichen Fahrt sicherte sich Lewis Hamilton in Istanbul den 94. GP-Sieg und den siebten WM-Titel seiner Karriere. Der Mercedes-Star hatte kein leichtes Spiel. Trotzdem will er noch mehr von diesen Rennen.

Lewis Hamilton entschied den diesjährigen Titelkampf in weltmeisterlicher Manier für sich. Der Mercedes-Pilot startete in Istanbul nicht mit den besten Voraussetzungen ins viertletzte Kräftemessen der Saison, das unter schwierigsten Bedingungen stattfand. Vom sechsten Startplatz erlaubte er sich in der ersten Rennrunde in der neunten Kurve einen Fehler, der ihn zurückwarf. Es sollte sein einziger Fehltritt an diesem Nachmittag bleiben. 

Hamilton schaffte es, mit nur einem Stopp auszukommen und im Ziel hatte er einen Vorsprung von mehr als 30 Sekunden auf den zweitplatzierten Sergio Pérez. Mit dem 94. Formel-1-Sieg seiner Karriere schrieb er Geschichte, denn er stellte damit den Titel-Rekord von Michael Schumacher ein. Nach der emotionalen Zieleinfahrt erklärte er: «Ich will mehr von diesen Wochenenden, mehr von diesen schwierigen Bedingungen. Denn dann kann ich auch zeigen, wozu ich in der Lage bin.»

«Ich denke, heute konnte man hoffentlich sehen, dass ich mir den Respekt verdient habe. Ich glaube, meine Kollegen wissen, wie schwierig der heutige Tag war und insbesondere, dass es nicht nur eine Frage des richtigen Autos war», betonte der siebenmalige Champion, über den einige GP-Veteranen sagen, er gewinne so oft, weil er im besten Auto sitzt.

«Ich weiss natürlich, dass es da diese interessanten Aussagen gibt, speziell von ehemaligen Fahrern. Und ich verspreche hoch und heilig, dass ich, wenn ich in zehn oder zwanzig Jahren zurückblicken werde, ich die nächste Generation von Fahrern ermutigen will, ob es nun Lando Norris, George Russell oder Max Verstappen ist. Ich weiss, wie schwierig es ist, diesen Job zu machen und wie diese Welt funktioniert», beteuerte Hamilton.

«Natürlich brauchst du ein gutes Team und ein grossartiges Auto. Es gibt keinen Fahrer, der in der Vergangenheit ohne diese Faktoren den WM-Titel gewonnen hat. Es ist wie beim Kartfahren, du brauchst das richtige Material», räumte der 35-Jährige ein, und erinnerte sich: «Ich weiss noch, wie ich in meiner Meisterschaft gegen einen Jungen fuhr, der mit einer Rakete von einem Motor unterwegs war, den Jenson Buttons Vater getunt hatte. Diese Motoren waren echte Raketen!»

«Es war kein Vergleich zum billigen, schlechten Motor aus fünfter Hand, den ich hatte. Und als dieser Junge 1992 oder 1993 in die nächsthöhere Kategorie aufstieg, verkaufte er sein Triebwerk. Ich weiss noch, dass mein Vater das Haus belasten musste, um die nötigen 2000 Pfund zu bekommen. Aber an diesem Tag packte ich seinen anderen Motor in mein Kart und war damit immer schneller als er.»

«Es liegt also auf der Hand, dass die Ausrüstung stimmen muss, und so wird es in diesem Sport immer sein. Aber am Ende zählt vor allem, was du mit dem Material auch anstellen kannst – und ich hoffe, das konnte man heute sehen», fügte Hamilton trotzig an.

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873 
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe 
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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