Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kritik von Sebastian Vettel: Antwort vom Rennleiter

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel hat sich erdreistet, den Vorgang des Entrundens zu thematisieren und nach dem Imola-GP Kritik zu üben. Das lässt Formel-1-Rennleiter Michael Masi nicht auf sich sitzen.

Es gehört zum normalen Prozedere in der Königsklasse: Überrundete Fahrer dürfen sich in einer Safety Car-Phase entrunden; sie gehen also am Führungs-Mercedes von Bernd Mayländer vorbei und heizen um den Kurs, um sich hinten am Feld anzuschliessen. Das führte beim Grossen Preis der Emilia Romagna zu ein paar haarsträubenden Momenten, weil sich noch Streckenposten auf der Bahn befanden, als die Entrunder dahergeschossen kamen.

Also erlaubte sich der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel, Kritik zu üben. «Wir sollten hier wirklich eine Lösung finden. Der Grund, wieso wir uns entrunden müssen, besteht darin, dass wir offenbar keine Software schreiben können, welche uns auf die richtigen Plätze rückt. Wir sind also zum physischen Entrunden gezwungen und zum Anschliessen ans Feld. So etwas ist heute peinlich.»

«Wir müssten doch in der modernen Welt in der Lage sein, ein Programm zu schreiben, das die Reihenfolge auf dem Schirm korrekt einordnet. Wir haben es früher erlebt, dass Leute beim Entrunden sogar einen Unfall hatten. Dazu kommen Situationen wie in Imola, dass wir Streckenposten auf der Bahn haben, während Piloten dem Feld hinterherhetzen. Wir haben das Jahr 2020, da müsste in Sachen Software eine Lösung nun wirklich möglich sein.»

Der Begriff «peinlich» ist Formel-1-Rennleiter Michael Masi quer im Halse steckengeblieben. Der Australier hat in der Türkei in seiner Nachbesprechung des Rennens Stellung genommen zur den Worten von Vettel. Masi meint: «Wir haben uns nochmals sehr genau betrachtet, was in Imola passiert ist, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Wir haben einige Änderungen vorgenommen, und das mit den Team-Managern und den Fahrern diskutiert.»

«Die Reihenfolge gewissermassen elektronisch zu ordnen, das hat die FIA mit den Teams schon vor vielen Jahren besprochen. Damals haben die Rennställe das abgelehnt – weil es den sportlichen Wettbewerb verzerrt.»

Grund: Wird die Runde elektronisch korrigiert, erhält der betroffene Fahrer einen minimalen Vorteil. Er spart eine Runde Sprit und hat weniger Reifenverschleiss.

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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