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Ross Brawn: Sind viele Fahrer nur Jammerlappen?

Von Mathias Brunner
Max Verstappen in Schwierigkeiten

Max Verstappen in Schwierigkeiten

​Zahlreiche Formel-1-Fahrer monierten in der Türkei den neuen Belag des Istanbul Park Circuit – viel zu glatt, wie auf Eis, unfahrbar sogar. Formel-1-Sportchef Ross Brawn findet: «Rutschig war es für alle.»

Fast durchs Band beklagten sich die Formel-1-Fahrer am vergangenen Türkei-GP-Wochenende über den Belag auf dem Istanbul Park Circuit. Weil der frische Asphalt erst zwei Wochen davor fertig geworden war, erwies sich das Fahren auf der an sich schon schwierigen Strecke als enorme Herausforderung: Selten haben wir mehr Ausrutscher und Dreher erlebt, einige Piloten fanden die Verhältnisse rundweg inakzeptabel.

Formel-1-Sportchef Ross Brawn kann die ganze Aufregung nicht ganz nachvollziehen. Der 65jährige Engländer sagt in seiner Nachbesprechnung des jüngsten WM-Laufs: «Der Veranstalter hat sich die grösste Mühe gegeben, uns überhaupt die Durchführung eines GP-Wochenendes zu ermöglichen. Ich kann verstehen, dass die Fahrer mit den Haftungsverhältnissen unglücklich waren. Aber wir mussten wegen der Corona-Pandemie das WM-Programm auf dem Kopf stellen, und die Entscheidung zu einem Rennen in der Türkei fiel eben spät.»

Viele Zuschauer werden sich gefragt haben: Wieso wurde überhaupt ein neuer Belag gelegt? Antwort: Der alte war noch der erste, also fünfzehn Jahre alt, die Piste war wellig geworden. Und hätten die Veranstalter nicht frisch asphaltiert, hätten sich einige Fahrer vermutlich über die unebene Bahn beschwert.

Ross Brawn sagt weiter: «Gewisse Piloten müssen vielleicht daran erinnert werden – das ist ein Wettbewerb, bei welchem es darum geht, wer mit den Verhältnissen am besten zurechtkommt und daher als Erster die Ziellinie kreuzt. Rutschig ist es für alle. Einige haben sich zusammengerissen und das Beste aus der Sache gemacht, Andere fühlten sich abgelenkt.»

«Eine Strecke mit tückischer Oberfläche zu haben, fand ich keine schlechte Sache. Ein besonders begabter Fahrer kann auf diese Weise sein Talent noch besser in die Waagschale legen. Der Haftungsgrad einer Strecke ist für mich kein Massstab eines Wettbewerbs. Die Ausgangslage muss so fair als möglich sein, idealerweise sollten Athleten im Sport alle die gleiche Chance haben. In Sachen Belag in der Türkei war das so.»

«Nehmen wir Monaco als Beispiel: Alle sind sich darüber einig, dass die Fahrt entlang Leitschienen und Mauern überaus schwierig ist, aber niemand beklagt sich dort. Die Fahrer haben sich damit abgefunden, sie sehen den Grand Prix als willkommene Herausforderung. Umso befriedigender ist dann ein gutes Ergebnis. Wieso haben wir eine solche Denke in der Türkei nicht gespürt? Ich behaupte: Wer so etwas negativ auf sich wirken lässt, der wird kaum Erfolg haben. Wer sich davon nicht unterkriegen liess oder eine glatte Fahrbahn sogar als Chance erkennt, der wird auch Gelegenheit zum Erfolg erhalten.»

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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