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Mick Schumacher (Ferrari): Sein Rezept für den Titel

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher ist Formel-2-Champion

Mick Schumacher ist Formel-2-Champion

​Die Saison 2020 ist für Mick Schumacher nach Plan verlaufen: Er ist Formel-2-Meister geworden und hat sich bei Haas ein Cockpit für die Formel-1-WM 2021 gesichert. Er sagt, was der Schlüssel zum Sieg war.

Mick Schumacher hat 2020 zwei wichtige Etappenziele in seiner Rennkarriere erreicht: Er hat wie erhofft den Formel-2-Titel erobert, und er hat einen Vertrag als Formel-1-Fahrer für die Saison 2021 unterzeichnet – ein Mehrjahres-Abkommen beim US-amerikanischen Haas-Rennstall. Für Haas hat Mick bereits am ersten freien Training zum Abu Dhabi-GP teilgenommen, zudem hat er am 15. Dezember auf dem Yas Marina Circuit getestet.

Der 21jährige Ferrari-Junior soll mindestens zwei Jahre lang bei Haas ausgebildet werden, danach möchte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto den vielversprechenden Deutschen neben Charles Leclerc in den berühmtesten Rennstall der Welt holen, 17 Jahre nachdem Micks Vater Michael Schumacher für Ferrari an den Start ging.

In Genf wird Mick Schumacher am 18. Dezember für seinen Formel-2-Titel geehrt, Corona-erzwungen in Form einer virtuellen Feier, es ist sein zweiter Meistertitel im Automobilsport nach der Formel-3-EM 2018. Nach einem schwierigen Saisonbeginn (zwei Ausfälle in den ersten vier Rennen) konnte sich Schumacher steigern, er fiel in den folgenden 20 Rennen immer ins Ziel, holte 18 Mal Punkte, stand zehn Mal auf dem Siegerpodest und gewann in Monza und Sotschi jeweils das Hauptrennen. Er holte den Titel mit 215 Punkten vor seinem Ferrari-Nachwuchskollegen Callum Ilott (201).

In einer Videokonferenz vor der Preisverleihung sagt der junge Mick: «Es war eine verrückte Saison für alle. Lange war ungewiss, ob wir überhaupt fahren können wegen der Corona-Pandemie. Umso erleichterter waren wir, als es endlich losging. Ich bin sehr dankbar dafür, dass dann ein überzeugendes Sicherheitskonzept aufgestellt wurde und diese Saison überhaupt möglich war.»

«Die Saison war überaus intensiv, mit vielen Rennen in dichter Folge. Mir war das ganz recht. Da konnte man einen Fehler gleich ausmerzen und auf einem guten Ergebnis aufbauen. Dann kam eine lange Pause vor dem Finale in Bahrain, das fühlte sich seltsam an. Nach wenigen Tagen habe ich mich beim Gedanken ertappt – wann ist das nächste Rennen?»

«Der Schlüssel zum Formel-2-Titel war die Konstanz, wir konnten uns einen schönen Vorsprung erarbeiten. Dabei hatte die Saison schwierig begonnen, ich war zwischendurch mal Elfter in der Meisterschaft, mit vierzig Punkten Rückstand. Aber selbst in Rennen, in welchen wir kein Wörtchen um den Sieg mitreden konnten, haben wir regelmässig Top-Fünf-Platzierungen eingefahren, das hob uns von den Anderen ab.»

Nach dem Titelgewinn blieb Mick im Mittleren Osten. Er nahm für sein Formel-1-Team Haas am Nachwuchsfahrertest in Abu Dhabi teil. «Ich konnte im freien Training sehr viel darüber lernen, wie das Team arbeitet. Beim Test danach war ich sehr dankbar, dass ich diesen Einsatz im freien Training gehabt hatte. Wir vertieften, was ich von einem Rennwagen als Rückmeldung brauche und was das Team über einen ganzen Tag lang von mir erwartet. Ich glaube, der Test war für beide Seiten sehr fruchtbar.»

«Formel-1-Fahren hat mit der Arbeit im Formel-2-Auto wenig zu tun. Alles passiert so viel schneller. Der Test hat erst recht meinen Appetit angeregt, und ich kann es nicht erwarten, wieder in einen GP-Renner zu steigen.»

Dies wird in aller Wahrscheinlichkeit am 2. März 2021 im Rahmen der Wintertests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya passieren; ausser, Haas bringt das Modell VF-21 für einen Funktionstest auf eine andere Bahn.

Formel-2-Sprint von Sakhir

1. Jehan Daruvala (IND), Carlin
2. Yuki Tsunoda (J), Carlin, +3,561
3. Dan Ticktum (GB), DAMS, +3,902
4. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +5,615
5. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +7,585
6. Giuliano Alesi (F), MP Motorsport, +9,040
7. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +11,093
8. Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, +13,878
9. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +14,536
10. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +16,023
11. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +16,157
12. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, +17,051
13. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +20,176
14. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +21,844
15. Roy Nissany (IL), Trident, +23,639
16. Marino Sato (J), Trident, +26,089
17. Sean Gelael (RI), DAMS, +26,759
18. Mick Schumacher (D), Prema Racing, +28,529
19. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +35,936
20. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +59,769
21. Théo Pourchaire (F), BWT HWA Racelab, +1 Runde
Out
Ralph Boschung (CH), Campos Racing, Antriebsschaden

Formel-2-Schlussstand nach 24 Rennen

1. Schumacher 215
2. Ilott 201
3. Tsunoda 200
4. Shwartzman 177
5. Mazepin 164
6. Zhou 151,5
7. Lundgaard 149
8. Delétraz 134
9. Drugovich 121
10. Ghiotto 106
11. Ticktum 96,5
12. Daruvala 72
14. Armstrong 52
14. Jack Aitken (GB) 48
15. Nobuharu Matsushita (J) 42
16. Vips (EST) 16
17. Alesi 12
18. Markelov 5
19. Nissany 5
20. Piquet 3
21. Sean Gelael 3
22. Sato 1
23. Hughes 0
24. Samaia 0
25. Boschung 0
26. Pourchaire 0

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