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Trauer bei Daimler: Ex-Vorstand Jürgen Hubbert tot

Von Mathias Brunner
Jürgen Hubbert

Jürgen Hubbert

​Der frühere Daimler-Vorstand Professor Jürgen Hubbert ist tot. Wie die Daimler AG mitgeteilt hat, starb «Mister Mercedes» Hubbert am 12. Januar 2021, im Alter von 81 Jahren in Sindelfingen.

Mit grosser Trauer haben Vorstand und Belegschaft der Daimler AG die Nachricht vom Tod des ehemaligen Vorstands Professor Jürgen Hubbert aufgenommen. Der Hagener verstarb am 12. Januar 2021 im Alter von 81 Jahren in Sindelfingen.

Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG: «Jürgen Hubbert war ‚Mister Mercedes’. Mit Integrität, Innovationsgeist und grossem Erfolg hat er Mercedes-Benz für immer geprägt. Unter seiner Verantwortung startete eine historische Produktoffensive mit wegweisenden Fahrzeugen wie der A- und der M-Klasse.»

«Als Führungspersönlichkeit vermochte er es, integrierend zu wirken und mit Technikbegeisterung sowie höchstem Anspruch an sich selbst seine Teams zu motivieren. Die Wertschätzung der gesamten Mercedes-Familie ist ihm für immer sicher. In Dankbarkeit für viele Jahre guter Zusammenarbeit bewahren wir ihm ein ehrendes Andenken. Im Namen des gesamten Vorstands der Daimler AG gilt unsere Anteilnahme seiner Familie und seinen Angehörigen. Wir trauern um eine grosse Persönlichkeit und einen grossartigen Menschen.»

Hubbert trat als Maschinenbau-Ingenieur 1965 in die damalige Daimler-Benz AG ein – als technischer Planer in der Verfahrensentwicklung im Daimler-Werk von Sindelfingen. Der Ausbau dieses Autowerks und der Aufbau der Produktionsanlage Bremen gehören zu seinen Verdiensten.

1985 wurde Hubbert Konzernplaner in der Daimler-Hauptverwaltung, vier Jahre später wurde er in den Vorstand von Daimler berufen.

Nach verschiedenen Führungsstationen im Unternehmen leitete er seit Beginn der 1990er Jahre das Pkw-Geschäft und erweiterte das Modell-Portfolio um die Mercedes-Benz A-Klasse, die Mercedes-Benz M-Klasse, den Mercedes-Benz CLK und den smart.

Die Pkw-Sparte Mercedes Cars umfasste damals die Marken Mercedes-Benz, AMG, Maybach und Mercedes-Benz SLR McLaren.

In seiner Verantwortung entwickelte er die Marke Mercedes-Benz und das Pkw-Geschäft im Luxus- und Premiumsegment mit wegweisenden Innovationen, neuen Modellen und weltweiter Ausrichtung mit grossem Erfolg stetig weiter.

Neben seiner Tätigkeit als Manager engagierte er sich vielfältig ausserhalb des Unternehmens und nahm seit Beginn der 1990er Jahre einen Lehrauftrag an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Karlsruhe wahr. Im Jahr 2015 verlieh ihm das Karlsruher Institut für Technologie die akademische Ehrenbürgerwürde.

Jürgen Hubbert war immer ein grosser Verfechter des Motorsports. 2018, zum Anlass von 30 Jahren Mercedes-AMG-Motorsport, hat er über das Engagement der Marke mit dem Stern auf den Rennpisten erzählt: «Man muss wissen, es gab Menschen im Unternehmen, die nie aufgehört haben, Motorsport zu betreiben – auch in der Zeit, in der es eigentlich keinen gab. Dr. Hörnig, der damalige Vorstand Entwicklung, hat das zugelassen und unterstützt. Er hat den Waxenbergers dieser Welt ein bisschen freie Hand gelassen, sich weiter mit Motorsport zu beschäftigen.»

«Als ich als stellvertretendes Mitglied in den Vorstand berufen wurde und mir die Situation des Unternehmens angeschaut habe, war mir klar, dass wir uns auf einem schwierigen Weg befanden. Das hing damit zusammen, dass man aufgrund der Diskussionen im Haus die Fahrzeuge ein bisschen vernachlässigt hat. Stichwort: Integrierter Technologiekonzern. Ich hatte die Hoffnung, dass man die Marke mit Motorsportaktivitäten wieder aufpolieren könnte. Ich habe mich an die 1950er Jahre zurückerinnert, die ich als Schüler miterlebt und für die ich mich begeistert habe oder auch an die 1930er Jahre. Immer waren es Zeiten, in denen es dem Unternehmen nicht besonders gut ging und der Motorsport die Marke gepusht hat. Das hat damals funktioniert. So etwas schwebte mir vor, also haben wir das umgesetzt.»

«Wir haben 1994 angefangen, und es ging gar nichts, es folgte ein Nackenschlag auf den anderen. Autos, denen auf der Zielgeraden in der vorletzten Runde der Motor hochging – und das vor Riesenpublikum. 1994, 1995 und 1996 waren Katastrophenjahre.»

«1997 kam dann McLaren-Teamchef Ron Dennis und sagte: ‚It's coming, it's coming! You can smell it!’ Und ich dachte mir: ‘Was? Spinnt der?’ Und dann haben wir in Australien gewonnen. Das war 1997 – der erste Mercedes-Sieg mit David Coulthard im McLaren. Und im nächsten Jahr wurden wir Weltmeister mit Mika Häkkinen. Und im Jahr darauf ein zweites Mal.»

Jürgen Hubbert ist dem Sport auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand 2005 verbunden geblieben, zuletzt war er vom Auftritt von Mercedes-Benz in der Turbohybrid-Ära der Formel 1 begeistert: Von 2014 bis 2020 hat Mercedes alle Fahrer-WM-Titel und Konstrukteurs-Meisterschaften gewonnen. Der frühere Spitzenmanager war überzeugt: «Mercedes konnte die Erfahrung mit Hybridtechnik erfolgreich in die Formel 1 umsetzen. Das hat mich besonders gefreut.»

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