Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lewis Hamilton: Kurzer Vertrag lässt Optionen offen

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Toto Wolff

Lewis Hamilton und Toto Wolff

​Mercedes-Benz hat nach zähen Verhandlungen ein neues Abkommen mit dem siebenfachen Formel-1-Champion Lewis Hamilton bestätigt. Am verblüffendsten ist die Vertragsdauer: nur für 2021. Wieso?

Lewis Hamilton und Mercedes-Benz gehen in die neunte gemeinsame Saison, der erfolgreichste Formel-1-Rennfahrer und die Marke mit dem Stern arbeiten seit 2013 zusammen. Mercedes hat die Verlängerung des Vertrags mit dem englischen Superstar bestätigt, über das Gehalt des 95fachen GP-Siegers und siebenfachen Formel-1-Champions wird natürlich nichts enthüllt.

Wohl aber ist bestätigt: Der neue Vertrag gilt lediglich für ein Jahr. Das ist merkwürdig, denn Hamilton selber hat mehrfach betont, dass er seine Arbeit bei Mercedes-Benz in der Formel 1 noch lange nicht als abgeschlossen betrachte und er auf Jahre hinaus Grands Prix bestreiten wolle.

Hamilton hatte auch erklärt, wie scharf er darauf sein, Rennwagen der neuen Fahrzeuggeneration zu lenken, aber die kommt erst 2022. Der Engländer sagte, auf Vertragsdauer angesprochen: «Normalerweise machen wir immer ein neues Abkommen für drei Jahre.»

Kurz darauf meinte Toto Wolff, er könne sich eine solche Dauer nicht vorstellen. Danach war von einem Kompromiss die Rede, also zwei Jahre. Nun ist daraus nur eines geworden. Wieso?

Antwort: Weil dies der beste Kompromiss für alle ist. Sollte Lewis sein Ziel erreichen und 2021 zum achten Mal Formel-1-Weltmeister werden, so könnte er mit dem neuen Rekord in Ruhestand gehen.

Auf der anderen Seite: Mercedes-Teamchef Toto Wolff erhält auf diese Weise die grösstmögliche Flexibilität. Nun werden Ende 2021 drei Verträge gleichzeitig auslaufen – jener von Hamilton, jener von Valtteri Bottas und jener von George Russell bei Williams.

Ein Einjahresvertrag, von einer Option ist mit keiner Silbe die Rede, deutet darauf hin, dass Hamilton nicht erhalten hat, was er wollte. Schon gar nicht jene 120 bis 130 Millionen Dollar für drei Jahre, von welchen immer wieder die Rede gewesen ist – Zahlen, zu welchen sich weder Hamilton noch Mercedes äussern.

Daimler-Konzernchef Ola Källenius hat mehrfach betont, dass Daimler vor allem Personalkosten sparen müsse. Durch Stellenabbau sollen jährlich 1,4 Milliarden Euro gespart werden. Weltweit könnte jeder zehnte von 300.000 Arbeitsplätzen wegfallen.

Weder in der Öffentlichkeit noch bei den Gewerkschaften ist es vertretbar, 130 Millionen Dollar für einen Rennfahrer zu bewilligen, während gleichzeitig Tausende Stellen abgebaut werden müssen. Ein Einjahresvertrag nimmt hier ein wenig Druck weg.

Ein Abkommen für ein Jahr hat auch mit einer kommenden Obergrenze für Fahrergehälter zu tun, über welche Rennställe und Autosport-Weltverband FIA derzeit diskutieren. Zudem kommt die neue Rennwagengeneration auf uns zu, gerade für ein Top-Team wie Mercedes wird es unter dem Kostendeckel schwierig sein, die Ressourcen zur Entwicklung des neuen Wagens effizient einzusetzen. Mercedes will sich da mit einem fürstlichen Gehalt für Hamilton nicht selber im Weg stehen.

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
15. Februar: McLaren (Woking)
19. Februar: AlphaTauri (Internet)
22. Februar: Alfa Romeo in Warschau
2. März: Mercedes (Internet)
5. März: Williams (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Austragungsort offen
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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