MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Neues Rätsel Racing Raritäten: Gleich und doch anders

Von Mathias Brunner
​Bei unserem neuen Rätsel «Racing-Raritäten» ist erneut ein Formel-1-Fahrer mit berühmtem Namen zu sehen. Wer ist das? Auf welcher Strecke und wann ist dieses Foto aufgenommen worden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Auflösung vom letzten Mal: Der Kanadier Jacques Villeneuve senior mit einem Arrows A3-Cosworth im Training zum Grossen Preis von Kanada, auf jenem Circuit, der später nach seinem Bruder Gilles benannt werden sollte. Jacques, der Ältere konnte sich nicht für den Kanada-GP qualifizieren.

Jacques Villeneuve senior erhielt im Mai 2014 die niederschmetternde Diagnose: Darmkrebs. Der Bruder des legendären Gilles Villeneuve hatte wegen anhaltender Bauchschmerzen seinen Arzt aufgesucht, nach einigen Tests stand fest, woran der Kanadier erkrankt war. Die Ärzte bedauerten – unheilbar.

Erst im Februar 2014 hatte Villeneuve senior offiziell den Helm an den Nagel gehängt. Bis zuletzt war der Frankokanadier im Snowmobil ein gefürchteter Gegner.

Villeneuve hat die düsteren Aussichten der Ärzte mit viel Tapferkeit entgegengenommen: «Es gibt eben Krebsarten, die sich behandeln lassen, und andere nicht. Meiner scheint wohl einer der behandlungsresistenten zu sein. Es kommt, wie es kommt, das ist alles», sagt er gegenüber der «La Presse» fatalistisch.

Villeneuve vermutet, dass alles mit einem schweren Snowmobil-Unfall in Valcourt 2013 angefangen hat: Dort zog er sich bei einem Sturz ein mehrfach gebrochenes rechtes Bein zu, geknackste Rippen sowie eine perforierte Lunge. Schon damals fielen den Ärzten beim Röntgen dunkle Stellen auf, «aber sie wussten nicht, worum es sich handelt».

Jacques Villeneuve stand immer im Schatten seines Bruders Gilles. Snowmobile waren seine grosse Leidenschaft, aber Mitte der 70er Jahre zog es ihn auf die Autorennbahnen. In einem Alter, in dem andere Fahrer längst die Formel 1 erreicht hatten, mit 26 wurde Jacques Neuling des Jahres in der Formel Atlantic (1979). 1980 und 1981 holte er sich den Titel – das führte zu zwei Gastauftritten bei Arrows in der Formel 1, aber weder in Montreal noch in Las Vegas klappte es mit der Qualifikation fürs Rennen.

1982 war für Jacques ein schwierigers Jahr: Sein Bruder Gilles verlor in Zolder sein Leben, Jacques fuhr CanAm und CART (heute IndyCar).

1983 eroberte Villeneuve den CanAm-Titel, dazu gab es einen weiteren Versuch in der Formel 1, dieses Mal mit RAM-March. Auch mit diesem Auto klappte die Qualifikation zum Heimrennen von Montreal nicht.

1984 bis 1986 wurde er zum Vollzeit-CART-Fahrer – in der Königsklasse des US-amerikanischen Einsitzersports gewann er 1985 in Road Atlanta und wurde guter Gesamtachter.

Dazwischen fuhr er immer wieder Snowmobil, 1986 wurde er zum ersten Fahrer der den dritten WM-Titel eroberte.

Als die Angebote aus dem Autosport rarer wurden, kehrte er vollzeit zu seiner ersten Liebe Snowmobil zurück. Im Januar 2008 konnte er von Glück reden, bei einem üblen Sturz mit dem Leben davongekommen zu sein: Komplexe Beinbrüche, gebrochenes Becken, Verletzungen an der Wirbelsäule. Villeneuve brauchte fast neun Monate, um sich komplett zu erholen. 2013 dann der erwähnte zweite, schwere Unfall.

Villeneuve zu seiner schlimmen Diagnose: «Über solche Dinge hast du keine Kontrolle. Leben gehen zu Ende, andere beginnen. So ist das nun mal.»

Seither ist es still geworden um Jacques Villeneuve. 2017 wurde im kanadischen Fernsehen eine einstündige Doku ausgestrahlt, «Der wahre Jacques Villeneuve». Darin sprach er über seine Karriere, seinen Bruder Gilles und seinen Neffen Jacques, der 1997 Formel-1-Champion wurde. Und Jacques, der Ältere bietet dem verdammten Krebs bis heute die Stirn.

Damit zum neuen Rätsel: Wie in der Vorwoche trägt auch dieser Fahrer einen berühmten Namen.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Wir bitten um Verständnis, dass Sie diesen Artikel nicht kommentieren dürfen.

Wie Regeln die MotoGP dumm aussehen lassen

Von Michael Scott
Die Reifendruck-Regel sorgt oft für Chaos in der MotoGP, wie Rookie Pedro Acosta in Mandalika am eigenen Leib erfahren musste. Die Verlierer dieser Regel? Die Fahrer, die Fans und der Sport.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 15.10., 00:45, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Di. 15.10., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 15.10., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 15.10., 03:50, Motorvision TV
    Dream Cars
  • Di. 15.10., 04:45, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Di. 15.10., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 15.10., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 15.10., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 15.10., 06:50, Motorvision TV
    Motorcycles
  • Di. 15.10., 07:45, Motorvision TV
    King of the Roads
» zum TV-Programm
6.66 27091103 C1410212014 | 5