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Mercedes: Rosberg brauchte 1000 Runden, Hamilton 2
​Die Fachwelt war sich mehrheitlich einig: Lewis Hamilton ist das Naturtalent, Nico Rosberg der Arbeiter. 2016 gab Nico bei Mercedes alles und wurde Weltmeister. Chefstratege James Vowles erinnert sich.
Formel 1
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Lewis Hamilton und Nico Rosberg in der Turbohybrid-Ära der Formel 1, das war ein wenig wie das Lotus-Duo Jim Clark und Graham Hill in den 1960ern: Der Eine wurde als das begnadete Naturtalent wahrgenommen, der mit scheinbarer Mühelosigkeit von Sieg zu Sieg eilt (Clark und Hamilton), der Andere schien der harte Arbeiter zu sein, der letztlich ebenfalls Siegerpokale stemmt, der aber dafür sehr hart arbeiten muss (Hill und Rosberg).
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Natürlich ist diese Schubladisierung nicht korrekt. Denn weder Jim Clark noch Lewis Hamilton haben sich nur auf ihr gottgebenes Talent verlassen, um den Rest der Zeit am Pool zu verbringen. Und gewiss waren auch Graham Hill und Nico Rosberg überdurchschnittliche begabte Racer, andernfalls wären ihre Erfolge überhaupt nicht möglich gewesen. Talent und Arbeit gehen immer Hand in Hand. Aber wenn wir die Wahrnehmung auf den einfachsten Eindruck zurückschrauben, dann ist er vielleicht doch nicht so falsch, wie nun Mercedes-Chefstratege James Vowles im Podcast Beyond the Grid der Formel 1 verrät. Vowles sagt: "Wenn du Rosberg 1000 Runden gibst, dann kommt er einem unfassbar hohen Niveau näher und näher. Aber Lewis erreicht das schon in zwei Runden. Nico brauchte etwas mehr Zeit im Wagen und auch das Verständnis, was der Stallgefährte mit diesem Fahrzeug anstellt, und dann war es schlicht verblüffend, was Rosberg erreichen konnte." Noch heute ist James komplett baff, dass Nico Rosberg nach dem WM-Finale von Abu Dhabi 2016 und seinem Titelgewinn aufhörte. "Teamchef Toto Wolff bat uns ins sein Büro. Wir wussten alle nicht, worum es geht. Aber hätte Toto gesagt, ‚schreibt fünf Dinge auf, die ich nun sagen könnte’, so hätte wohl keiner von uns aufgeschrieben – Nico Rosberg tritt zurück."
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"Ich verstehe Nicos Rücktritt noch immer nicht ganz. Gut, vielleicht hat er gespürt, dass er Lewis Hamilton über eine ganze Saison nicht noch einmal schlagen kann. Aber er sass in einem tollen Rennwagen, er hätte bestimmt weitere Grands Prix gewonnen, und er wäre weiterhin Bestandteile einer fabelhaften Rennmannschaft gewesen." Nico sagte damals zu seiner Entscheidung: "Die Saison war verdammt hart. Nach den grossen Enttäuschungen der letzten zwei Jahre habe ich wie verrückt alles gegeben, habe jeden Stein umgedreht und nichts unversucht gelassen. Diese Enttäuschungen waren der Antrieb auf ein neues Niveau. Ein Niveau, das ich zuvor noch nicht erreicht hatte." "Natürlich hatte dies auch einen Einfluss auf meine Familie, die ich sehr liebe – es war ein riesiger Aufwand für uns. Wir haben auf viele Dinge verzichtet für das eine grosse Ziel, alles wurde dem untergeordnet. Ich kann meiner Frau Vivian nicht genug dafür danken. Sie war unglaublich. Sie hat verstanden, dass dieses Jahr unsere grosse Chance war, endlich zuzuschlagen. Sie hat mir darum alles wegorganisiert, und hat mir zwischen den Rennen möglichst viel Raum zur Erholung gegeben. Sie hat beispielsweise all die Nächte mit unserer kleinen Tochter übernommen. Überall stand die Weltmeisterschaft an erster Stelle in meinem Leben." "Als ich in Suzuka das Rennen gewann, war der Titel von da ab in meinen Händen. Der Druck war gestiegen, und ich habe begonnen, darüber nachzudenken, den Rennsport als Weltmeister aufzugeben. Am Sonntagmorgen in Abu Dhabi wusste ich: Dies hier könnte dein letztes Rennen sein. Und es fühlte sich alles plötzlich so klar und richtig an." Heute sagt Nico: "Ich habe meine Entscheidung nie auch nur eine Sekunde lang bereut."
Bahrain-GP in Sakhir
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h 02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec 03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383 04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466 05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047 06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090 07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min 08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100 09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692 10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713 11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864 12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde 13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde 14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde 15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde 16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde Out Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt) Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader) Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen) Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)
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