Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Mercedes: Defizite beim Aufwärmen der Reifen

Von Otto Zuber
Lewis Hamilton kam in Imola als Zweiter ins Ziel

Lewis Hamilton kam in Imola als Zweiter ins Ziel

Mercedes kam im Imola-GP trotz des Ausrutschers von Lewis Hamilton und des Crashs von Valtteri Bottas mit einem blauen Auge davon. Die Weltmeister-Truppe weiss dennoch genau, wo sie nachlegen muss.

Am Ende durfte sich Lewis Hamilton im Imola-GP mit dem zweiten Platz trösten. Der Polesetter hatte ein turbulentes zweites Kräftemessen erlebt, bei dem er sich mit einem Gerangel in der ersten Kurve nach dem Start das Leben selbst schwer machte. Denn als sich der besser gestartete Max Verstappen am Mercedes vorbeischob, steckte Hamilton nicht zurück. Stattdessen rumpelte er über die Randsteine und beschädigte sich dabei den Frontflügel.

Der Schaden bestimmte die erste Rennhälfte des Titelverteidigers, wie Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin betont, denn er beeinträchtigte die Performance des GP-Renners. «Deshalb waren wir etwas überrascht, als Lewis gegen Ende seines Stints auf Intermediates auf Max aufschliessen konnte», gesteht der Brite.

Und Shovlin offenbart, was der Sterntruppe von Toto Wolff Kopfzerbrechen bereitete: «Das Aufwärmen der Reifen war eine Herausforderung und ich glaube, dass wir diesbezüglich schlechter dastehen als unsere Gegner. Da wir aber keine Zeit hatten, um den Frontflügel zu wechseln, war von vornherein klar, dass es schwierig werden würde, Max unter Druck zu setzen.»

«Das hat sich danach jedoch erledigt, als Lewis beim Überrunden von der Strecke rutschte und viel Zeit und viele Positionen verlor», fügt der 47-Jährige angesichts des Ausrutschers von Hamilton in der 31. Rennrunde an. Der siebenfache Champion hatte Glück im Unglück, denn kurz darauf wurde wegen des Crashs von George Russell und Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas die rote Flagge gezeigt – das Rennen wurde für knapp 30 Minuten unterbrochen und danach arbeitete sich der 96-fache GP-Sieger wieder bis auf den zweiten Platz vor.

«Die Rennunterbrechung gab uns die Chance, das Auto zu reparieren und im letzten Stint haben wir gesehen, wozu es in der Lage war. Es war eine grossartige Aufholjagd von Lewis und eine beeindruckende schnellste Runde», lobt Shovlin.

Zu Bottas sagt der Ingenieur: «Valtteri erlebte einen noch schwierigeren Tag. Für ihn war das Aufwärmen der Reifen eine noch grössere Herausforderung als für Lewis. Er hatte vor allem mit dem Grip an der Hinterachse zu kämpfen. Das war sowohl auf den Intermediates als auch den Slicks der Fall, und als die Strecke abtrocknete war es besonders schlimm.»

Dank Hamiltons Aufholjagd und der schnellsten Rennrunde, die der 36-Jährige drehte, konnte Mercedes die WM-Führung in der Team- und Fahrerwertung behaupten. «Ich schätze, dass wir dafür dankbar sein müssen», weiss Shovlin, der zum Schluss kommt: «Alles in allem war es ein frustrierendes Wochenende und eines, nach dem es viele Bereiche gibt, die wir uns ansehen müssen.»

Imola-GP, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash

WM-Stand nach 2 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 44 Punkte
2. Verstappen 43
3. Norris 27
4. Leclerc 20
5. Bottas 16
6. Sainz 14
7. Ricciardo 14
8. Pérez 10
9. Stroll 5
10. Gasly 6
11. Tsunoda 2
12. Ocon 2
13. Alonso 1
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Russell 0
17. Vettel 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 60
2. Red Bull Racing 53
3. McLaren 41
4. Ferrari 34
5. AlphaTauri 8
6. Aston Martin 5
7. Alpine 3
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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