Imola-GP: Fehler von Hamilton, Crash von Bottas!

Von Vanessa Georgoulas
Der Imola-GP musste nach 34 Runden unterbrochen werden. Grund dafür war ein Crash von George Russell und Valtteri Bottas. Und der Crash war nicht die einzige spannende Szene in der ersten Rennhälfte.

Das Wetter sorgte am Rennsonntag in Imola für viel Aufregung, die GP-Stars mussten bei weniger als 10 Grad Celsius Aussentemperatur losfahren, die Streckentemperatur lag unter 18 Grad und den Fahrern blieb nichts anderes übrig als die Slicks in der Box zu lassen. Für Sebastian Vettel war das Rennen beinahe schon vorbei, bevor es begonnen hatte: Ein Bremsproblem sorgte für einen Start aus der Boxengasse, kurz vor dem Rennen funkte er noch, dass er eine Bremsfehler-Meldung bekam – dennoch konnte er losfahren.

Auch für Charles Leclerc wurde es schon vor dem Löschen der Startampel-Lichter spannend, der Ferrari-Star unternahm auf der Aufwärmrunde einen Ausflug, konnte aber rechtzeitig weiterfahren, um seine Startposition einzunehmen. Beim Start konzentrierte sich alles auf die Spitzenreiter und die boten auf den ersten Metern auch eine beachtliche Show. In der Tamburello-Schikane musste Polesetter Lewis Hamilton neben Max Verstappen auf die Randsteine ausweichen. Dabei zog er sich einen Schaden am Frontflügel zu.

Der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Martin Brundle kommentierte trocken: «Bei diesem wilden Ritt dürfte auch der Unterboden in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Ich glaube nicht, dass die Regelhüter sich diese Szene genauer anschauen müssen.» Die Rennkommissare kamen zum gleichen Schluss.

Kurz danach wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Denn Nicholas Latifi setzte seinen Williams-Renner vor der Variante Alta in die Mauer gesetzt, nachdem er mit Nikita Mazepins Haas—Renner aneinandergeraten war. Auch hier befanden die Regelhüter, dass keine weitere Untersuchung der Szene nötig sei.

Dreher von Schumacher, Strafen für Pérez und Vettel

Der Kanadier war nicht der Einzige, der sich mit den Bedingungen schwer tat. Formel-1-Rookie Mick Schumacher drehte sich beim Versuch, seine Reifen auf Temperatur zu halten, und rasierte sich am Ausgang der Boxengasse den Frontflügel ab. Nachdem er sich eine neue Fahrzeugnase geholt hatte, konnte der Haas-Pilot wieder mitmischen.

In der siebten Rennrunde wurde das Rennen wieder freigegeben und Verstappen konnte die Führung vor Hamilton behaupten. Der Brite geriet bald unter Druck von Leclerc, der vor Sergio Pérez, Daniel Ricciardo, Pierre Gasly, Lando Norris, Carlos Sainz, Lance Stroll und Valtteri Bottas die dritte Position belegte.

Für Sergio Pérez gab es keine guten Nachrichten in der zwölften Runde. Der Mexikaner hatte während der Safety-Car-Phase zwei Autos überholt, die wegen eines Ausrutschers von ihm vorbeigezogen waren – und dafür kassierte der Red Bull Racing-Teamneuling eine 10-Sekunden-Zeitstrafe. Kein Glück hatte auch Pierre Gasly, der als einer von wenigen Formel-1-Stars auf die Regenreifen gesetzt hatte. Der Franzose bog nach 14 Runden in die AlphaTauri-Box ab und holte sich die Intermediates-Mischung.

Auch Vettel, der in Runde 22 als Erster auf die Medium-Slicks wechselte, kassierte kurz darauf eine Strafe, der Heppenheimer musste sogar eine 10-sekündige Stop-and-Go-Strafe hinnehmen, weil seine Reifen fünf Minuten vor dem Rennen noch nicht am Auto waren, wie es das Reglement vorschreibt. Der Aston Martin-Pilot absolvierte diese umgehend und fiel dadurch bis auf Position 17 zurück, nur das Haas-Duo war hinter ihm unterwegs.

Abflug von Hamilton, Crash von Bottas und Russell

In Runde 27 holte sich Verstappen die Medium-Slicks ab. Der Niederländer, der nur 2,2 sec Standzeit hatte, fiel auf den dritten Platz zurück, während immer mehr Piloten an die Box abbogen. Hamilton reagierte eine Runde später, musste sich aber vier Sekunden gedulden, bevor er wieder Gas geben konnte – womit er hinter dem Red Bull Racing-Star blieb. Die Wiederholung der Onboard-Aufnahmen offenbarte, dass der Wechsel des rechen Vorderrads nicht rund lief.

In Runde 31 wurde es dramatisch, Hamilton rutschte in der Tosa-Kurve durchs Kiesbett in die Streckenbegrenzung. Dabei beschädigte er sich nicht nur den Frontflügel, der Titelverteidiger verlor auch viel Zeit bei der Rückkehr auf der Strecke, die ihm mittels Rückwärtsgang gelang.

Noch schlimmer erging es seinem Teamkollegen Valtteri Bottas, der vor der Tamburello-Kurve bei hoher Geschwindigkeit mit Williams-Pilot und Mercedes-Zögling George Russell zusammengeriet. Die Video-Aufnahme des Zwischenfalls offenbarte: Der junge Brite geriet beim Angriff auf Bottas aufs Gras und drehte sich in den Mercedes.

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