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Toto Wolff (Mercedes): «Hamilton hat uns gerettet»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erlebte während des Imola-GP einige bange Augenblicke. Der Wiener sprach nach dem Rennen über die Aufholjagd von Lewis Hamilton und den Crash von George Russell und Valtteri Bottas.

Lewis Hamilton hatte Glück im Unglück: Der Polesetter verlor die Führung im Imola-GP zwar schon auf den ersten Metern an den hervorragend gestarteten Red Bull Racing-Star Max Verstappen – und beschädigte sich dabei in der ersten Kurve den Frontflügel. Am Ende durfte sich der siebenfache Champion dennoch über den zweiten Platz gefreut haben, denn er hatte Glück, keinen Ausfall hinnehmen zu müssen.

Grund dafür war sein missglückter Versuch, Russell in der 31. Rennrunde zu überrunden. Hamilton rutschte mit seinen Medium-Slicks in der Tosa-Kurve von der Bahn und durchs Kiesbett in die Streckenbegrenzung. Der Frontflügel des Titelverteidigers war hin, und es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis er im Rückwärtsgang wieder auf die Piste zurückfand und die Box ansteuerte.

Hamilton lag schon eine ganze Runde zurück, als das Rennen unterbrochen wurde. Denn einen Umlauf nach seinem Missgeschick gerieten Russell und Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas aneinander und flogen bei hohem Tempo ab. Beide blieben beim Crash zum Glück unversehrt, die Streithähne waren aber sichtlich sauer über den Zwischenfall und beschuldigten sich gegenseitig, den Crash verursacht zu haben.

Das Leid der Beiden war ein Grund zur Freude für Hamilton, der sich vor dem Restart zurückrunden durfte. Der Brite zeigte danach von der neunten Position eine Aufholjagd, die er auf dem zweiten Platz hinter Verstappen beendete. Zum Abflug des WM-Leaders sagte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff zu Sky Sports F1: «Das war nicht mein freudigster Moment, wir dachten da alle, dass das Rennen verloren ist. Aber Lewis hat uns heute mit seiner unglaublichen Fahrkunst wieder gerettet.»

Den Crash von Bottas und Williams-Fahrer Russell, der auch zum Mercedes-Kader gehört, bezeichnete er als heftigen Abflug. «Ich schätze, da wurden nach dem Ausfall keine netten Worte ausgetauscht», erklärte er mit Blick auf den Stinkfeiner, den Russell von Bottas kassierte und den der 21-Jährige mit einem Klaps auf Bottas’ Helm quittierte. Zur Schuldfrage wollte er sich nicht äussern. «Ich würde sagen, es geht zu gleichen Teilen auf Beide, oder vielleicht ist es auch 60:40, ich wüsste aber nicht wer wieviel Schuld trägt. Das müssen wir uns noch einmal genauer anschauen, aber sicher ist: Es braucht immer zwei, um aneinander zu geraten.»

Bei den Kollegen von ORF kommentierte Wolff: «Der Crash war leider unnötig, erstens hätte Valtteri da nicht um die Gegend fahren sollen und zweitens hätte der George nicht dieses Risiko eingehen müssen. Auf einer abtrocknenden Strecke brauchen wir uns nichts zu beweisen. Aber andererseits haben wir alle Höhen und Tiefen. Der Zwischenfall in der ersten Kurve kostete uns zwei Zehntel, weil er durch den beschädigten Frontflügel viel Abtrieb verlor. Und dann gab es natürlich auch den Abflug beim Überrunden, da war der Sieg dann weg.»

«Das Positive ist aber, dass wir das schnellste Auto haben und das wir die WM-Führung verteidigt haben. Denn es geht um jeden einzelnen Punkt, auch in der Konstrukteursmeisterschaft. So gesehen ist es gut, dass Sergio Pérez keine Punkte geholt hat. Es geht heiss her, die Abstände sind klein und alles ist ziemlich kompakt – und so soll es auch sein», fügte der 49-Jährige an.

Imola-GP, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash

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