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Fernando Alonso (Alpine) kritisch: «Keine Ausrede»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso ging in Imola mit sich selber hart ins Gericht: «Ich war zu langsam, und wenn ich die Rundenzeiten von Ocon sehe, komme ich zum Schluss – es lag an mir.»

Vor seiner Rückkehr in die Formel 1 hatte Superstar Fernando Alonso angekündigt: «Es wird eine Weile dauern, um wieder auf 100 Prozent Speed zu kommen.» Wir haben jetzt zwei GP-Wochenende hinter uns, in Imola gab’s den ersten WM-Punkt für den Asturier, dennoch zeigte sich der Champion von 2005 und 2006 von seiner Leistung in Italien enttäuscht. Denn sein Alpine-Stallgefährte Esteban Ocon war der schnellere Mann.

Daher haken wir nach und wollen vom 32fachen GP-Sieger wissen: Wo sieht sich Alonso derzeit? Und mit welchem Aspekt seiner Arbeit tut er sich am schwersten? Fernando auf diese Fragen von SPEEDWEEK.com im Autódromo Internacional do Algarve bei Portimão: «Schwer zu sagen, wo ich stehe, was Prozent angeht. Ich habe immer von diesen paar Rennen gesprochen, so wie das übrigens auch auf Fahrer zutrifft, welche das Team gewechselt haben.»

«Es braucht Zeit, um das Limit in sich selber und am Wagen zu finden. Es geht zum Beispiel um Details an Bord, um Feineinstellungen fürs Fahrgefühl und für den Fahrstil, es geht um Pedale und Lenkung, um Reaktionen des Fahrzeugs auf leichteste Veränderungen des Reifenverhaltens. Früher oder später wird das alles aussortiert sein, in ein paar Rennen, schätze ich. Andere GP-Piloten haben den Rennstall gewechselt, ich habe die Kategorie gewechselt. Aber das ist für mich keine Ausrede. Ich muss einfach härter arbeiten, mich an alles anzupassen, und ich hatte auch damit gerechnet vor der Saison.»

In Imola mussten wir es kurz nachschlagen: Wann hatte Fernando Alonso in der Formel 1 letztmals in der Qualifikation ein Stallduell gegen seinen Teamgefährten verloren? Es war in Malaysia 2017, als McLaren-Fahrer Stoffel Vandoorne den siebten Startplatz herausfuhr und sich der 32fache GP-Sieger Alonso mit der zehntbesten Zeit zufriedengeben musste.

Fernando machte sich nach der Imola-Quali mit Startplatz 15 schwere Vorwürfe: «Ich bin enttäuscht, und ich muss das schlechte Ergebnis auf die eigene Kappe nehmen. Das Auto fühlte sich gut an, die Fahrzeugbalance war in Ordnung, und nach jeder Runde war ich damit eigentlich ganz zufrieden. Aber ich war zu langsam.»
«Angesichts der Zeiten von Esteban komme ich zum Schluss – es muss an mir gelegen haben. Ich muss die Grenzen des Autos besser verstehen lernen. Gerade auf einer Strecke von altem Schrot und Korn wie Imola musst du komplettes Vertrauen in den Wagen aufbauen. Und auf diesem Niveau bin ich ganz offenbar noch nicht angelangt.»

Über den geschenkten WM-Punkt von Imola (wegen einer Strafe für Kimi Räikkönen) sagt Alonso: «Berauscht war ich nicht, denn ich war wie gesagt mit meiner Leistung unzufrieden. Aber wir nehmen alle Geschenke gerne an.»

Zum kommenden GP-Wochenende von Portugal sagt Alonso: «Die Strecke von Portimão gefällt mir, es geht rauf und runter, das wird mit den modernen Formel-1-Autos irre Spass machen. Was den Ablauf des Wochenendes angeht – was 2020 passiert ist, gibt nicht vor, was jetzt auf uns zukommt. Denn damals war der Asphalt sehr neu, das hat alles ein wenig durcheinander gebracht; ich gehe nicht davon aus, dass dies noch einmal geschieht.»

Imola-GP, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash

WM-Stand nach 2 von 23 Rennen

Fahrer
01. Hamilton 44 Punkte
02. Verstappen 43
03. Norris 27
04. Leclerc 20
05. Bottas 16
06. Sainz 14
07. Ricciardo 14
08. Pérez 10
09. Stroll 5
10. Gasly 6
11. Tsunoda 2
12. Ocon 2
13. Alonso 1
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Russell 0
17. Vettel 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteure
01. Mercedes 60
02. Red Bull Racing 53
03. McLaren 41
04. Ferrari 34
05. AlphaTauri 8
06. Aston Martin 5
07. Alpine 3
08. Alfa Romeo 0
09. Williams 0
10. Haas 0

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