Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Valtteri Bottas (Mercedes): Wieder eine Stallorder

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas und Lewis Hamilton

Valtteri Bottas und Lewis Hamilton

​Der Finne Valtteri Bottas erhielt von Mercedes einen Funkspruch, den er nicht hören wollte: Wieder einmal musste er für Team-Leader Lewis Hamilton Platz machen. Bottas gehorchte, wenn auch widerwillig.

Das Gesicht von Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte Einiges aus nach diesem Manöver: Valtteri Bottas hatte im Spanien-GP in Runde 51 die Stallorder erhalten, WM-Leader Lewis Hamilton vorbeizulassen, der auf einer anderen Strategie unterwegs war und Jagd auf den Führenden Max Verstappen machte.

Bottas ist in Sachen Stallorder ein gebranntes Kind, er hat schon mehrfach öffentlich zugegeben, wie sehr ihn solche Anweisungen vom Kommandostand anwidern. «Halt ihn nicht auf», hörte er am Funk. Es dauerte dann aber doch ein paar Kurven, bis sich Hamilton an Bottas vorbeigequetscht hatte, höfliches Zur-Seite-Fahren sieht jedenfalls anders aus. Lewis verlor ungefähr zwei Sekunden, aber angesichts seines gewaltigen Speeds an diesem Tag spielte das keine Rolle.

Valtteri: «Ich war auf einer anderen Strategie unterwegs, gewiss, aber ich wollte auch keine Sekunden herschenken, denn für mich ging es um Rang 3 gegen Charles Leclerc. Also schätzte ich ab, was für das Team und was für mich das Beste ist und reagierte so, wie ihr es gesehen habt. Letztlich ist ja alles gut gegangen.»

Lewis sah diese Sekunden so: «Ich wusste nicht, dass er eine Order erhalten hatte. Meine Reifen waren besser, ich sah eine Lücke, aber mir war ein Moment nicht ganz klar, ob er die nicht schliessen würde. Solche Situationen kommen vor.»

Das Rennen von Bottas war schon nach wenigen hundert Metern kompromittiert. «Ich wurde hinter Hamilton eingeklemmt, denn neben mir lag schon Max. Ich hatte zwar mehr Schwung als Lewis, aber ich konnte nirgendwo hin.»

Um genau zu sein, verlor der neunfache GP-Sieger aus Finnland so viel Schwung, dass in Kurve 3 der Ferrari von Charles Leclerc vorbeiging. Valtteri: «Ich habe ihn nicht kommen sehen, er hatte die bessere Linie und konnte mich auf diese Weise überholen. Das war das Grundproblem in diesem Rennen, denn danach hängte ich hinter ihm fest und kam nicht vorbei.»

Einmal mehr zeigte sich auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya, was Lewis Hamilton so beschrieben hatte: «Ein Auto muss mindestens eine Sekunde pro Runde schneller sein, um eine Chance zum Überholen zu haben.»

Bottas: «Das hat mein Rennen kaputtgemacht. Später, als ich frei fahren konnte, war der Speed ordentlich, und immerhin habe ich es aufs Siegerpodest geschafft. Ich glaube auch nicht, dass wir in Sachen Rennstrategie etwas hätten anders machen können, um Max den zweiten Rang abzujagen.»

«Ich bin nicht glücklich, dass ich als Dritter hier sitze. Ich wäre auch mit Rang 2 nicht happy. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen, und das klappt derzeit nicht.» Der letzte Sieg von Bottas liegt inzwischen ziemlich lange zurück – es war Ende September 2020 in Sotschi.

Spanien-GP, Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik

WM-Stand nach 4 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
4. Bottas 47
3. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteure
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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