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Lewis Hamilton (Mercedes/1.): «Viel über Max gelernt»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Makellose Arbeit der Mercedes-Strategen im Grossen Preis von Spanien, makellose Arbeit vom Weltmeister am Lenkrad: Sieg für Lewis Hamilton im Spanien-GP. Der Brite sagt: «Das war perfekt.»

Der Funkverkehr von Mercedes nach diesem Spanien-GP sagte alles. Sieger Lewis Hamilton meldete sich am Funk und sagt: «Das hat ihr mit der Strategie sauber gemacht. Ich musste hart arbeiten, aber das war eine Meisterstück.» Und dann meldete sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Es war eine fabelhafte Kombination aus beidem, Lewis, prima Strategie und grossartig gefahren – gut gemacht!»

Lewis Hamilton hat damit den Grossen Preis von Spanien zum fünften Mal in Folge gewonnen und damit den Rekord von Ayrton Senna aus Monaco egalisiert, es ist sein sechster Sieg in Barcelona (Rekord von Michael Schumacher eingestellt). Der siebenfache Weltmeister hat seinen 98. GP-Triumph errungen, zum 59. Mal hat er von Pole-Position aus gewonnen. Es ist der dritte Sieg 2021 nach Bahrain und Portugal – nie ist der Engländer besser in eine Saison gestartet. Sein Vorsprung auf Max Verstappen in der WM beträgt vierzehn Punkte, es steht 94:80.

Mercedes hat an diesem Tag alles richtig gemacht: Die Strategen rund um James Vowles hatten sich den perfekten Plan zurechtgelegt, und Lewis setzte den ideal um. Besser geht es nicht, Hut ab!

Es sagt viel aus über Lewis Hamilton, dass er sofort sein Team in den Mittelpunkt rückte. Noch am Funk sagte der Unersättliche: «Danke an alle meines Teams, ich weiss, dass das alles ohne euch nicht möglich wäre – wir greifen weiter an!»

Dabei hatte es nach dem Start noch nicht nach einem Sieg von Hamilton ausgesehen. «Max kam besser weg, dann wurde es ziemlich eng. Aber ich sehe ein Rennen nie als Sprint, sondern als Marathon. Man muss das grössere Bild im Auge behalten und einschätzen können, wann man aggressiv sein muss und wann es ratsamer ist, sich ein wenig zurückzuhalten. Daher liess ich Max genügend Raum.»

Danach folgte Hamilton seinem WM-Rivalen Verstappen wie ein Schatten, er lauerte geduldig auf seine Chance.

Verstappen holte in Runde 24 frischen Gummi ab, Hamilton blieb draussen. Lewis wechselte vier Runden später auf die mittelharten Pirelli. Verstappen blieb vorne, aber es war klar zu sehen – der Mercedes ist schneller.

Der entscheidende Moment: Ende der 42. Runde kam Hamilton erneut herein, Verstappen aber verzichtete auf einen zweiten Stopp. Lewis: «Wir hatten das immer so geplant, denn wir hatten im Training gesehen, dass wir auf den mittelharten Reifen einen sehr guten Speed haben.»

In der Folge rückte Hamilton gnadenlos näher, Red Bull Racing konnte nicht reagieren, weil es keine neuen mittelharten Reifen mehr gab und weil ein weiterer Stopp zu viel Zeit gekostet hätte, um Hamilton die Führung wieder abzunehmen.

Max kam zwar trotzdem nochmals zur Box, aber nur um mit weichen Pirelli den Punkt für die beste Rennrunde abzuholen.

Hamilton: «Ich wüsste nicht, was heute hätte besser laufen können, was für ein fabelhafter Job von allen. Ich wusste, ich konnte meinem Team in Sachen Strategie blind vertrauen. Wir haben sehr viel gebüffelt über verschiedene Strategien, aber so lange wir auch darüber nachdachten, merkten wir – ein Einstopper wird extrem schwierig, weil das die Reifen einfach nicht mitmachen.»

«Ich liebe diesen Kampf mit Max und mit Red Bull Racing. Ich habe heute sehr viel über Max gelernt, als ich ihm folgte. Was genau?» Hamilton beginnt zu lachen: «Das möchte ich eigentlich nicht vertiefen! Nein, es geht einfach über Feinheiten seines Fahrstils und auch darüber, wie sich sein Auto verhält.»

«Der Start war nicht optimal, das müssen wir uns nochmals ansehen, aber als wir auf Rang 2 lagen, stellten wir uns sofort darauf ein, was wir ohnehin machen wollten – zwei Stopps. Ich wüsste wirklich nicht, was wir an diesem Tag hätten besser machen können. Meine Leute erstaunen mich immer wieder aufs Neue, auf welch hohem Niveau sie arbeiten.»

Spanien-GP, Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik

WM-Stand nach 4 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
4. Bottas 47
3. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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