Nico Rosberg: Verzicht auf 100 Millionen Euro

Nico Rosberg: Aus für Mick Schumacher, Mercedes patzt

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

Nico Rosberg

​Der Wiesbadener Nico Rosberg, Weltmeister 2016, glaubt aufgrund des Trainingsverlaufs in Monte Carlo: «Das wird jetzt ganz schwierig für Mercedes.» Nico spricht auch über Max Verstappen und Mick Schumacher.

Ein drittes freies Training in Monte Carlo voller Dramatik: Heisses Duell um die schnellste Rundenzeit zwischen Max Verstappen (Red Bull Racing-Honda) und Carlos Sainz (Ferrari), Unfälle von Nicholas Latifi und Mick Schumacher – und Mercedes offenbar in argen Schwierigkeiten.

Nico Rosberg hat sich das alles in Ruhe angesehen. Dem 35jährigen Wiesbadener kann in Sachen Monaco keiner etwas vormachen – er ist hier aufgewachsen, er stand als Formel-1-Pilot 2013 und 2014 auf Pole-Position, er hat den prestigeträchtigsten aller Grands Prix drei Mal in Folge für Mercedes gewinnen können, 2013, 2014 und 2015.

Nach dem dritten freien Training auf dem Circuit de Monaco sagt der 23fache GP-Sieger Rosberg: «Das war faszinierend, aber wenn dieses Training ein echter Anhaltspunkt gewesen ist, dann muss ich sagen – Aus für Mercedes! Das Auto hat heute wohl einfach nicht den notwendigen Grip, Hamilton und Bottas scheinen die Reifen nicht zum Arbeiten zu bringen. Ich habe Lewis in der Schikane gesehen, wie ihm der Renner ausbricht, ein solches Verhalten des Autos ist ein Killer fürs Selbstvertrauen eines Piloten auf dieser Bahn.»

«Ich glaube, das wird ganz, ganz schwierig für Mercedes. Und es gibt nicht viel, was sie jetzt vor dem Abschlusstraining noch machen können. Sie müssen es schaffen, dass das Heck weniger nervös wird, etwa in der Art und Weise, dass die Federung an der Hinterachse weicher eingestellt wird. Eine andere Lösung besteht darin, die Antriebseinheit elektronisch so einzustellen, dass die Motorbremse weniger stark wirkt. Aber das ist immer ein Kompromiss, denn wenn du das machst, riskierst du gleichzeitig, dass der Wagen mehr untersteuert, und das willst du auch nicht. Nein, Mercedes steht echt mit dem Rücken zur Wand, und derzeit habe ich nicht viel Hoffnung für sie.»

Zum den Unfällen sagt Nico: «Bei Nicholas Latifi habe ich beobachtet, wie er kurz vor dem Einschlag die Hände vom Lenkrad gerissen hat. Das habe ich in solche Situationen auch immer getan, weil ich fürchterliche Angst davor hatte, durch einen Rückschlag im Lenkrad die Daumen zu brechen. Und bei Mick Schumacher war schon sehr viel Schaden am Wagen zu sehen. Ich weiss nicht, ob selbst die schnellen Formel-1-Mechaniker so etwas noch hinkriegen.»

«Es ist leicht, sich nach einem Crash wie bei Latifi oder Schumacher über einen Fahrer lustig zu machen. Aber in Wahrheit sollten wir den grössten Respekt vor allen Piloten haben, die in Monaco fahren, sie alle bewegen sich auf einem phänomenalen Niveau.»

«Latifi hat vielleicht den Bruchteil einer Sekunde zu früh eingelenkt, bei Tempo 240, das verändert die Linie um zehn Zentimeter nach rechts, daher hat er dann die Leitschiene berührt, und ab diesem Punkt bist du nur noch Passagier – geradeaus über den hohen Randstein gerutscht, von dort rettungslos rechts in die Leitschienen. Da ist nichts mehr zu machen. Auch bei ihm bin ich nicht sicher, ob die Mechaniker das Auto rechtzeitig reparieren können. Aber die Schäden sahen weniger gravierend aus als am Wagen von Mick.»

Tatsächlich bestätigte Haas 40 Minuten nach dem Training: Es wird nicht reichen – Mick Schumacher kann am Qualifying nicht teilnehmen!

Wen vermutet Nico in der Qualifikation vorne? Nico, der selber in der Formel 1 dreissig Pole-Positions herausfahren konnte: «Ich glaube, wir haben von Max Verstappen noch nicht alles gesehen. Ich hatte bei ihm ein wenig den Eindruck – er ist schnell, gewiss, aber er setzt nicht alles auf eine Karte. Weil er genau weiss: Mit einem Crash im dritten freien Training beschädigst du nicht nur dein Selbstvertrauen beträchtlich, es kann gut sein, dass du auch die Qualifikation verpasst.»

3. Training, Monaco

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:11,294
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:11,341
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:11,552
04. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:11,765
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:11,817
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:11,988
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:12,020
08. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:12,298
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:12,357
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:12,537
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:12,539
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:12,700
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:12,959
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:13,139
15. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault,1:13,329
16. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:13,390
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:13,447
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:13,475
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:13,522
20. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:13,614

2. Training, Monaco

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:11,684 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:11,796
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:12,074
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,081
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:12,107
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:12,379
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:12,498
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,708
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:12,746
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:12,982
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:13,065
12. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:13,175
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:13,195
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:13,199
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:13,257
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:13,509
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:13,593
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,407
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,416
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:14,829

1. Training, Monaco

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,487 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21,1:12,606
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,648
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda,1:12,929
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:12,995
06. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:13,131
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:13,236
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:13,732
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:13,746
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:14,081
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:14,090
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:14,106
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:14,205
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:14,268
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:14,281
16. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:14,320
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,616
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,801
19. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:14,840
20. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:19,618

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