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Charles Leclerc (Ferrari): Verblüffendes Urteil

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Der Monegasse Charles Leclerc weiss: Er hat mit seinem Unfall im Qualifying zum Heimrennen die Chance auf den Sieg weggeworfen. Wie der zweifache GP-Sieger mit sich selber ins Gericht geht.

Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur hat mir einmal gesagt: «Ich kenne nur zwei Formel-1-Fahrer, die in aller Konsequenz selbstkritisch sind – Lewis Hamilton und Charles Leclerc.» Tatsächlich haben wir es immer wieder erlebt, wie Ferrari-Fahrer Leclerc nach einem Patzer über sich selber geschimpft hat.

In Monte Carlo gibt es Einiges zum Schimpfen. Denn Charles hat zwar im Abschlusstraining eine tolle Runde erzielt, die letztlich für die Pole-Position reichte, aber er hat eben auch danach sein Auto am Ausgang der Schwimmbadpassage in die Leitplanen gesetzt – und das führte dazu, dass am Sonntag während der Installationsrunde und auf dem Weg zur Staraufstellung die linke Antriebswellennabe kaputtging. Leclerc konnte das Rennen nicht mal aufnehmen, sein erster Startplatz blieb leer.

Dem Ferrari-Piloten schwappte danach eine Welle der Sympathie entgegen: Tenor vieler Fans in den sozialen Netzwerken – der arme Leclerc! Doch Formel-1-Champion Jacques Villeneuve (50) wollte in den Chor von Mitleidsbezeugungen nicht einstimmen: «Er kann nur sich selber an der Nase nehmen, denn er ist am Ausfall selber schuld. Er war es, der am Samstag in die Leitschienen gefahren ist. Ich kann für ihn kein Mitleid empfinden.»

Und was sagt der selbstkritische Leclerc mit etwas Abstand selber? Charles in eine Videokonferenz: «Grundsätzlich habe ich einen guten Job gemacht. Ich wollte zum Schluss des Qualifyings einfach zu viel, und schon steckte ich in den Leitschienen. Das kann dir in Monaco ratz-fatz passieren.»

«Es ist nicht mein erster Fehler, und es ist wahr, in der Vergangenheit ging ich mit mir selber hart ins Gericht. Aber dieses Mal fühle ich mich anders. Denn du musst dir in Monte Carlo im Klaren sein – wenn du attackierst, dann bist du ständig auf Messers Schneide. Ich werde aus meinem Fehler lernen, aber ich werde mich dafür nicht zerfleischen.»

«Natürlich ist der Ausfall schwer zu verdauen. Du bekommst schliesslich nicht jedes Wochenende in Monaco eine solche Chance. Aber ich will es wie Teamchef Mattia Binotto halten – wir müssen die positiven Aspekte in den weiteren Verlauf der Saison mitnehmen, nicht die negativen. Es mag sein, dass dies die beste Gelegenheit für Ferrari gewesen ist, um den Sieg zu kämpfen. Aber dessen ungeachtet befinden wir uns in einem Aufwärtstrend.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet

WM-Stand nach 5 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0

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