Monaco-Aus von Leclerc: Hat Ferrari geschlampt?

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc im Abschlusstraining

Charles Leclerc im Abschlusstraining

​Charles Leclerc fuhr in seiner Heimat Monaco am 22. Mai Pole-Position, setzte den Ferrari aber kurz vor Schluss des Qualifyings in die Leitschiene. Am Sonntag konnte er nicht starten. Hat Ferrari geschlampt?

Charles Leclerc ist am Boden zerstört. Der Monegasse sollte zu seinem Heim-GP in Monte Carlo von der Pole-Position losfahren, doch schon während der Installationsrunde – wenn letzte Checks durchgeführt werden, bevor das Auto auf die Startaufstellung gestellt wird – da merkte Leclerc: Mit der Kraftübertragung stimmt etwas nicht.

Der zweifache GP-Sieger brachte seinen Ferrari an die Box, die Mechaniker hofften eine Weile auf ein elektronisches Problem, das sich vielleicht mit einem Neu-Start lösen lässt; wie wenn ein Computer nach einer Fehlermeldung herunter- und dann wieder hochgefahren wird.

Leider zeigte sich: Keine Chance, den Schaden zu beheben, denn an Leclercs Rennwagen war die Nabe der Antriebswelle gebrochen. Schnell kursierte in den sozialen Netzwerken unter den Formel-1-Fans: Wie konnte ein solcher Schaden nicht bemerkt werden? Hat Ferrari geschlampt?

Fakt ist: Nach seiner schnellsten Runde im Abschlusstraining traf Leclerc am Ausgang der Schwimmpadpassage innen rechts die Leitplanke, von da an ging es rettungslos vorwärts über einen hohen Randstein und denn rechterhand hart in die Leitschienen.

Auf der rechten Seite des Wagens wurden zahlreiche Teile ausgewechselt, um das Auto für Sonntag rennfertig zu machen, und auf der Einschlagseite wurden alle nicht gewechselten Teile genau geprüft. Die linke Seite des Wagens fand jedoch weniger Beachtung.

Allerdings wurde eine optische Prüfung auch auf der linken Seite durchgeführt, doch ein Riss an der Antriebswellennabe wurde dabei nicht entdeckt. Erst unter Antriebslast ging das Teil nach ungefähr einer halben Runde von Leclerc kaputt, einen entsprechenden Belastungstest in der Box durchzuführen, ist nicht möglich. Im Rennwagenwerk von Maranello wurde die Nabe untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass der Quali-Crash von Leclerc zur entscheidenden Beschädigung geführt hatte.

Zunächst bestand die Befürchtung, dass das Getriebe von Leclercs Wagen einen Schlag erhalten hatte und möglicherweise ersetzt werden muss. Dies hätte zu einer Strafversetzung um fünf Ränge geführt, Leclerc wäre also von Startplatz 6 losgebraust. Doch das Getriebe wurde geprüft und für in Ordnung befunden.

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet

WM-Stand nach 5 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0

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