Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Marko schlägt Alarm: «Mercedes-Motor ein Meisterwerk»

Von Andreas Reiners
Christian Horner und Helmut Marko

Christian Horner und Helmut Marko

Lewis Hamilton ist im Sprint und im Hauptrennen förmlich durch das Feld gepflügt. Bei Red Bull Racing klingeln deshalb die Alarmglocken.

Dr. Helmut Marko war baff. 15 Plätze hatte Lewis Hamilton im Sprint Qualifying am Samstag nach seiner Disqualifikation gutgemacht, er wurde nach 24 Runden Fünfter. Im Brasilien-GP am Sonntag waren es nach der Motorenstrafe zehn Plätze – der Brite war bei seinem Sieg im 19. Saisonrennen in seinem Mercedes nicht zu schlagen.

Für Red Bulls Motorsportberater Marko ist klar: Der Motorwechsel, der bei Hamilton in Sao Paulo vorgenommen wurde und für den er die Startplatzstrafe kassiert hatte, hat sich gelohnt.

«So einen Motor haben wir in den letzten Jahren nicht gesehen von Mercedes, soweit ich mich erinnern kann. Unglaublich. Es ist nur der Motor von Hamilton. Alle anderen bewegen sich im normalen Bereich», sagte Marko bei Sky.

Mit Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas konnte das Red-Bull-Duo Max Verstappen und Sergio Pérez kämpfen, gegen Hamilton war mit dem frischen Motor aber kein Kraut gewachsen.

«Mercedes ist da ein Meisterwerk gelungen, so eine Rakete noch in dieser entscheidenden Phase herbeizuzaubern. Da sitzen wir momentan und rätseln. Wir haben auch schon die Honda-Ingenieure zu uns berufen. Wie es geht, das würden wir gerne wissen», so Marko weiter.

Fest steht: «Wir können es nicht über den Honda-Motor ausgleichen. Ein neuer Motor bei uns bringt vielleicht drei bis fünf kW», rechnete Marko vor. Also maximal sieben PS. Im Fall von Mercedes rede man von ganz anderen Zahlen, nämlich von «guten 15 kW» mehr, so Marko. Rund 20 PS also.

Teamchef Horner sagte: «Es ist wichtig, dass wir verstehen, wo dieser Speed herkommt. Als er Max überholt hat, war er in dieser Runde fast 30 km/h schneller. Das müssen wir verstehen.»

Was sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff? «Wir haben leider viel Verschleiß und einige Haltbarkeits-Themen. Und die Kombination ist tödlich. Deshalb haben wir so viele neue Motoren genommen, und jetzt haben wir wieder einen, und der geht natürlich gut. Jetzt sollten wir es halbwegs stabilisieren können bis zum Ende.»

Brasilien-GP, São Paulo

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:22,851 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +10,496 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +13,576
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +39,940
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +49,517
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,820
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, Motor
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision

WM-Stand nach 19 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 332.5 Punkte
2. Hamilton 318.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 178
5. Norris 151
6. Leclerc 148
7. Sainz 139.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 62
11. Ocon 50
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 521.5
2. Red Bull Racing 510.5
3. Ferrari 287.5
4. McLaren 256
5. Alpine 112
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0


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