Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Katar-GP: Sieg von Lewis Hamilton, Alonso auf Podest!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton sicherte sich auf dem Wüstenkurs von Katar von der Pole aus den Sieg

Lewis Hamilton sicherte sich auf dem Wüstenkurs von Katar von der Pole aus den Sieg

Lewis Hamilton durfte sich in Katar über den Sieg freuen, Max Verstappen zeigte nach seiner Strafversetzung eine entschlossene Aufholjagd und sicherte sich damit den 2. Platz. Fernando Alonso komplettierte die Top-3.

Die Startaufstellung für den Katar-GP stand erst eine Stunde und 25 Minuten vor dem Rennstart fest, denn die Regelhüter mussten erst drei Untersuchungen beenden, von denen zwei in einer Startplatz-Strafe gipfelten: Sowohl Max Verstappen als auch Valtteri Bottas wurden zurückversetzt, weil sie im Qualifying die gelben Flaggen ignoriert hatten. Carlos Sainz kam hingegen straffrei davon, weil er sein Tempo merklich verlangsamt hatte, als Pierre Gasly seinen Renner wegen eines Reifenschadens an der Boxenmauer anhielt.

Somit verlor Verstappen den zweiten Startplatz in der ersten Reihe an den Franzosen, der das ganze Wochenende hindurch schon eine gute Performance gezeigt hatte. Fernando Alonso durfte auf den dritten Platz vorrücken, Lando Norris belegte die vierte Position und Carlos Sainz und Valtteri Bottas durften sich in der dritten Startreihe aufstellen. Erst dahinter, auf Startplatz 7, folgte Verstappen, der sich mit der Tatsache trösten durfte, nun von der saubereren Seite der Piste losfahren zu dürfen.

Yuki Tsunoda, Esteban Ocon und Sebastian Vettel folgten auf den weiteren Top-10-Positionen. Sergio Pérez, Lance Stroll, Charles Leclerc, Daniel Ricciardo, George Russell, Kimi Räikkönen, Nicholas Latifi, Antonio Giovinazzi, Mick Schumacher und Nikita Mazepin komplettierten das Startfeld.

Die 5,38 km lange Strecke hatte sich auf knapp 31 Grad Celsius abgekühlt, als die GP-Piloten zur Aufwärmrunde aufbrachen. Hamilton, Sainz, Bottas und Verstappen, Pérez, Stroll, Leclerc, Ricciardo und Mazepin starteten auf den Medium-Reifen, der Rest wählte die weichen Reifen für den Start.

Dennoch konnte sich Hamilton beim Start an der Spitze halten, der Titelverteidiger übernahm die Führung vor Alonso und Gasly, auf Position 4 folgte bereits Verstappen, der sich gleich um drei Positionen verbessern konnte. Norris, Ocon, Sainz, Tsunoda, Pérez und Stroll komplettierten die Top-10, Bottas folgte erst auf Position 11, Vettel fiel auf den 17. Platz zurück.

Aufholjagd von Max Verstappen

Nach der ersten Kurve musste Verstappen auf die Bremse, weil Alonso rüberzog und den Niederländer rausdrängte, bevor er sich die zweite Position sicherte. Bereits in Runde 3 erklärte der WM-Leader, der sich hinter Gasly einreihte: «Ich stecke hier fest.»

Gasly wurde über Funk mitgeteilt, dass Verstappen nicht der Hauptgegner im Rennen sei, kurz darauf schnappte sich Verstappen die dritte Position vom AlphaTauri-Piloten, der einen kleinen Fehler machte und in in Kurve 16 zu weit raus geriet. Verstappen holte sich in der fünften Runde auf der Start-Ziel-Geraden auch Alonso und war damit als Zweiter unterwegs.

In Runde 6 bekamen die Zuschauer weiter hinten im Feld ein Überholmanöver zu sehen, weil Leclerc an Räikkönen vorbeizog und somit den zwölften Platz belegte. Auch Pérez versuchte, eine Position zu gewinnen, doch Sainz vor ihm konnte kontern, weil der Mexikaner in der ersten Kurve etwas weit ausholte, nachdem er auf Position gezogen war. In der achten Runde schnappte sich Pérez den siebten Platz, während Bottas immer noch auf dem elften und Vettel immer noch auf dem 17. Platz unterwegs waren.

Hamilton vergrösserte seinen Vorsprung auf knapp fünf Sekunden, während Verstappen Sorge über seinen Frontflügel am Funk bekundete. Offenbar hatte er sich einen kleinen Schaden an der Endplatte zugezogen.

In Runde 10 lautete die Reihenfolge Hamilton vor Verstappen, Alonso, Gasly, Norris, Pérez, Ocon, Sainz, Bottas, Stroll, Leclerc, Ricciardo, Giovinazzi, Russell, Vettel, Latifi, Schumacher, Mazepin, Tsunoda und Räikkönen. Die letzten Beiden hatten bereits ihren ersten Stopp absolviert, wobei der Japaner als Erster an die Box abgebogen war.

Früher Stopp von Max Verstappen

Im zwölften Umlauf schaffte es Norris an Gasly vorbei auf die vierte Position, zwei Runden später absolvierte der Franzose seinen Stopp und fiel damit auf den 18. Platz zurück. In Runde 15 schaffte es Bottas an Sainz vorbei auf den siebten Platz und kassierte dafür ein Lob von Strategie-Chef James Vowles.

In Runde 16 bog mit Giovinazzi der vierte Pilot an die Box ab, die restlichen Fahrer drehten unverdrossen ihre Runden und Hamilton vergrösserte seinen Vorsprung auf knapp achteinhalb Sekunden. Verstappen bog in Runde 18 an die Box ab und holte sich in 2,2 sec die harten Reifen. Der 24-Jährige konnte damit seine zweite Position halten.

Hamilton reagierte eine Runde später und musste sich eine Zehntel länger gedulden als der Kontrahent, bevor er auf den frischen harten Reifen wieder losbrauste. Damit hielt sich der 36-Jährige an der Spitze, dennoch beschwerte er sich über den frühen Stopp. Auch Pérez bog eine Runde später an die Box ab, fiel dadurch aber auf den zwölften Platz zurück. Sein Stopp dauerte 2,7 sec.

Hamilton drehte eine schnellste Rennrunde nach der anderen, während Pérez einen erfolglosen Angriff auf Vettel vor ihm unternahm. Der 31-Jährige aus Guadalajara musste am Deutschen vorbeikommen, was er in Runde 23 auch schaffte. Im gleichen Umlauf absolvierte Schumacher seinen Stopp und war danach als Letzter unterwegs.

Eine Runde später bogen Alonso und Stroll zum Reifenwechsel ab und der zweifache Weltmeister kam auf der achten Position wieder auf die Piste. Das spülte Bottas, der an Norris vorbeigezogen war, auf die dritte Position. Stroll fiel auf den 13. Platz zurück. Sein Stopp dauerte ganze 4,1 sec. In Runde 25 stoppte Ocon, er wurde in 2,5 sec abgefertigt und kam auf Position 12 wieder auf die Piste.

Doppel-Boxenstopp bei Ferrari

In Runde 26 hatten Bottas, Sainz, Leclerc, Ricciardo, Vettel und Mazepin noch keinen Reifenwechsel absolviert, denn ach Norris holte sich frische Reifen der harten Sorte, womit er auf Position 11 zurückfiel. Sein Stopp dauerte 2,4 sec. Vettel war damit der Einzige, der auf den weichen Reifen losgefahren war und seine Box noch nicht besucht hatte.

Dies tat der vierfache Weltmeister zeitgleich wie der vor ihm fahrende Ricciardo in der 27. Runde und das Duo fiel auf die Positionen 15 und 16 zurück. Auf der Piste verbremste sich Leclerc und musste gleich zwei Gegner vorbeilassen. Alonso reagierte blitzschnell und zog vorbei, Pérez tat es ihm wenig später gleich.

Leclerc bog daraufhin zeitgleich mit seinem Teamkollegen Sainz an die Box ab. Der Spanier wurde in 2,2 sec abgefertigt, beim Monegassen dauerte es zwei Zehntel länger, bis er wieder losfahren durfte. Sainz kam auf Position 10 auf die Strecke zurück, Leclerc fiel auf den 13. Platz. Bottas und Mazepin waren die Einzigen, die noch keinen Stopp absolviert hatten. Der Finne belegte immer noch den dritten Platz vor Pérez, der sich Alonso schnappte.

Der Spanier beschwerte sich hinterher, dass der Mexikaner beim Überholen nicht auf der Piste geblieben war, doch die Aufnahmen zeigten, dass er durchaus noch auf den Randsteinen unterwegs war, die die Rennleitung zuvor als entscheidende Grenze definiert hatte.

In der 30. Rennrunde führte Hamilton das Feld mit 6,4 sec vor Verstappen, Bottas, Pérez, Alonso, Gasly, Norris, Ocon, Stroll und Sainz an. Tsunoda, Leclerc, Vettel, Giovinazzi, Räikkönen, Ricciardo, Russell, Latifi, Mazepin, und Schumacher folgten dahinter, wobei der Weltmeister von 2007 gleich darauf zweiten Stopp absolvierte, der ihn ans Ende des Feldes zurückwarf.

Valtteri Bottas mit Reifenschaden

Dort musste er nicht lange ausharren, denn auch Mazepin holte sich endlich frische Reifen, womit Bottas auf Position 3 der einzige Fahrer war, der noch auf den Start-Reifen unterwegs war. Der Mercedes-Pilot musste einen hohen Preis für seine lange Fahrt bezahlen.

Er erlitt einen Reifenschaden vorne links und musste an die Box zurückschleichen. Damit fiel er auf den 14. Platz zurück. Die Boxencrew von Mercedes musste die Fahrzeug-Nase austauschen, die Standzeit betrug deshalb 11,4 sec.

In der Zwischenzeit unternahmen auch Giovinazzi und Tsunoda ihre zweiten Reifenwechsel, und auch Gasly stoppte in Runde 37 und kam auf Position 11 wieder auf die Strecke. Die Reihenfolge lautete damit 20 Runden vor dem Fallen der Zielflagge Hamilton vor Verstappen, Pérez, Alonso, Norris, Ocon, Stroll, Sainz, Leclerc, Vettel, Gasly, Ricciardo, Bottas, Russell, Latifi, Tsunoda, Räikkönen, Schumacher, Giovinazzi und Mazepin.

In Runde 42 bog Verstappen erneut an die Box ab und holte sich einen frischen Satz der Medium-Mischung. Der Niederländer durfte nach nur 2,1 sec losfahren und kam wieder auf Position 2 auf die Piste. Eine Runde später stoppten auch Hamilton und Pérez. Letzterer musste sich 2,5 sec gedulden, Hamilton 2,3 sec, bevor es weiterging.

Der Titelverteidiger übernahm wieder die Führung, während Pérez auf den siebten Platz zurückfiel und sich in den folgenden Runden auf den fünften Platz zurückkämpfte. Zehn Runden vor dem Rennende führte damit Hamilton das Rennen vor Verstappen, Alonso, Norris, Pérez, Ocon, stroll, Sainz, Leclerc und Vettel an. Hinter den Punkte-Kandidaten folgten Gasly, Bottas, Ricciardo, Tsunoda, Russell, Räikkönen, Latifi, Giovinazzi, Schumacher und Mazepin.

Späte Reifenschäden

Doch dabei blieb es nicht, Norris bog an die Box ab, weil sein Team ein Reifenproblem ausmachte, der McLaren-Pilot fiel damit auf Position 11 zurück. Er musste sich 4,4 sec gedulden, bevor es weiterging. Bottas erging es noch schlimmer, er musste seinen Renner in Runde 51 auf Anweisung des Teams in der Box abstellen.

Russell musste die Box ansteuern, weil sein linker Vorderreifen über Gebühr strapaziert wurde. Er musste sich 8,5 sec gedulden, weil das Rad nicht gleich abmontiert werden konnte. In Runde 53 ereilte Latifi das gleiche Schicksal, auch er musste an die Box zurück. Verstappen drehte die schnellste Rennrunde, bevor das Feld durch ein virtuelles Safety-Car eingebremst wurde, weil Latifi seinen Renner am Streckenrand abstellte.

Schumacher erlebte eine Schrecksekunde, konnte nach dem Ausritt aber weiterfahren. Verstappen nutzte die virtuelle Safety-Car-Phase, um sich weiche Reifen abzuholen. Der Niederländer wollte damit den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde sichern, was ihm auch gelang. Auch Hamilton wollte an die Box, doch die Zeit ging dem Rennleader aus.

Hamilton durfte sich dennoch freuen, denn er sicherte sich den Sieg vor Verstappen und Alonso. Pérez, Ocon, Stroll, Sainz, Leclerc, Norris und Vettel komplettierten die Top-10, Gasly, Ricciardo, Tsunoda, Räikkönen, Giovinazzi, Schumacher, Russell und Mazepin gingen leer aus.

Katar-GP, Losail

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Reifenschaden
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Aufgabe

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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