Sebastian Vettel über die Formel 1: Deutliche Kritik

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Formel-1-Urgestein Sebastian Vettel erklärt, warum er in den letzten Jahren politischer geworden ist. Und der vierfache Champion übt Kritik an der Formel 1, die nicht in jeder Hinsicht progressiv ist.

Dass sich Sebastian Vettel immer öfter und lauter auch zu politischen Angelegenheiten äussert, hat nichts mit dessen Ferrari-Abgang zu tun, wie der Heppenheimer im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» betont. Der 34-jährige Wahl-Schweizer erklärt auf die Frage, ob er bei Aston Martin gelernt habe, dass es im Leben Wichtigeres als Pokale gibt: «Um das zu lernen, musste ich nicht das Team wechseln.»

«Ich denke, ich bin einfach älter geworden. Auch als Vater verschieben sich die Ansichten und Meinungen. Man übernimmt Verantwortung und wächst daran. Hinzu kommt, dass ich von Natur aus neugierig bin und offen für andere Meinungen», fügt der 53-fache GP-Sieger an. «Ich empfinde diesen Prozess als natürlich und gänzlich unabhängig von meinem Team oder meinem Beruf.»

Vettel stellt klar: «Die Zeit schreitet voran, auch wenn sie paradoxerweise in der Formel 1 bei manchen Dingen oder Meinungen stillzustehen scheint.» Sein politisches Engagement für Gleichberechtigung und mehr Umweltschutz wird innerhalb der Königsklasse kritisch betrachtet, wie der GP-Star weiss.

«Unser Sport ist zwar in vielerlei Hinsicht schnell und progressiv, was zum Beispiel die Technik angeht und die mit ihr verbundenen Innovationen. Aber beim Gedankengut sind wir nicht gerade Vorreiter», kritisiert Vettel, der auch die Gründe dafür kennt: «Weil es so bequem ist, an alten Dingen festzuhalten: Uns gehts so gut, es passt doch alles, so wie es ist!»

«Veränderung wird oft mit Angst verbunden, dass etwas Gutes verschwinden könnte. Dass die Menschen in der Formel 1 in der Veränderung auch eine Chance für die Zukunft sehen, das erlebe ich nicht so sehr», erzählt der vierfache Champion. «Aber wir müssen hier auch klar trennen zwischen Aussen und Innen.»

«Nach aussen möchte die Formel 1 in ihrer Kommunikation immer schön offen erscheinen. Nach innen fehlt mir dieser Mut ehrlich gesagt. Es passiert schon mehr als noch vor zehn Jahren, aber es könnte sich noch so viel mehr tun. Es gibt bei möglichen Reformen auf jeden Fall noch sehr viel Luft nach oben», ist sich Vettel sicher.

Geplante Formel-1-WM 2022

23.–25. Februar: Testfahrten Barcelona, Spanien
11.–13. März: Testfahrten Sakhir, Bahrain
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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