Lewis Hamilton in Miami: Deshalb fragte Mercedes nach

Von Vanessa Georgoulas
Zwickmühle: Mercedes-Pilot George Russell sass Lewis Hamilton mit frischeren Reifen im Nacken

Zwickmühle: Mercedes-Pilot George Russell sass Lewis Hamilton mit frischeren Reifen im Nacken

Im Miami-GP überliessen die Mercedes-Ingenieure Lewis Hamilton die Entscheidung, ob er zum Reifenwechsel abbiegen wollte. Das hatte einen guten Grund, wie der Technische Direktor Mike Elliot erklärt.

Manch Formel-1-Fan wunderte sich, als die Mercedes-Ingenieure während der Safety-Car-Phase bei Lewis Hamilton nachfragten, ob er einen Boxenstopp einlegen wolle. Hamiltons Antwort: «Das müsst ihr wissen, die Übersicht habt ihr, nicht ich.» Nach dem Zieleinlauf sagte der 103-fache GP-Sieger: «In solch einer Situation muss ich mich auf mein Team verlassen können.»

Die Mannschaft der Sternmarke fragte nach, weil keine der zur Verfügung stehenden Optionen vorteilhaft für den siebenfachen Weltmeister waren. Der Technische Direktor des Mercedes-Werksteams, Mike Elliott, erklärte in seiner Analyse zum fünften Saisonlauf. «Da die virtuelle Safety-Car-Phase schnell durch einen echten Safety-Car-Einsatz beendet wurde, verdichtete sich das Feld und wir befanden uns in einer Situation, in der George Russell auf brandneuen Medium-Reifen hinter Lewis, der auf gebrauchten harten Reifen fuhr, unterwegs war.»

«Das Safety Car kam für Lewis zum völlig falschen Zeitpunkt. Ihn nicht an die Box zu holen bedeutete, dass George auf einem deutlich frischeren Reifensatz hinter ihm gewesen wäre, und wenn er gestoppt hätte, wäre er hinter George wieder auf die Strecke gekommen. Lewis hätte zwar einen neuen Reifen gehabt, aber die einzigen neuen Reifen, die uns zur Verfügung standen, waren der harte oder der weiche», fuhr der Brite fort.

«Und obwohl man meinen könnte, dass der weiche eine gute Lösung gewesen wäre, wussten wir, dass der weiche Reifen sehr schnell überhitzen würde. Wir wussten, dass er sogar noch schneller überhitzen würde, weil er direkt hinter George auf der Strecke unterwegs gewesen und gegen ihn gekämpft hätte, und das hätte die Reifen noch mehr erhitzt», erklärt der 47-Jährige.

«Wir befanden uns also in einer Zwickmühle, in der es keine richtige Antwort auf die Frage gab, ob Lewis einen Stopp einlegen sollte», betonte Elliott, und fügte an, dass man Hamilton die Entscheidung überlassen wollte, «weil die Fahrer manchmal ein besseres Gefühl für das Auto haben als wir Ingenieure, wenn wir uns die Daten ansehen.»

Ergebnis Miami-GP (8. Mai 2022)

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34:24,258h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,786 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +8,229
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,638
05. George Russell (GB), Mercedes, +18,582
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +21,368
07. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +25,073
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +28,386
09. Alexander Albon (T), Williams, +32,365
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +37,026
11. Fernando Alonso (E), Alpine, +37,128
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +40,146
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +40,902
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +49,936
15. Mick Schumacher (D), Haas, +1:13,305 min
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Unfall
Lando Norris (GB), McLaren, Unfall
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand Fahrer nach 5 von 23 Rennen

01. Leclerc 104 Punkte
02. Verstappen 85
03. Pérez 66
04. Russell 59
05. Sainz 53
06. Hamilton 36
07. Norris 35
08. Bottas 30
09. Ocon 24
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 6
14. Vettel 4
15. Albon 3
16. Alonso 2
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Hülkenberg 0
21. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 157 Punkte
02. Red Bull Racing 151
03. Mercedes 95
04. McLaren 46
05. Alfa Romeo 31
06. Alpine 26
07. AlphaTauri 16
08. Haas 15
09. Aston Martin 6
10. Williams 3

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