Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

FIA schützt Fahrer: Das sagt Günther Steiner (Haas)

Von Mathias Brunner
Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner

Der Autosport-Weltverband FIA hat der Hoppelei der 2022er-Rennwagen lange genug zugeschaut. In Kanada werden erste Gegenmassnahmen umgesetzt. Was Haas-Teamchef Günther Steiner dazu sagt.

Seit dem ersten Formel-1-Wintertest in Spanien fiel auf: Einige GP-Renner hüpfen bei aerodynamischer Volllast die Geraden hinunter wie ein Känguruh. Fahrer wie Carlos Sainz, George Russell, Lewis Hamilton und Pierre Gasly schlugen Alarm, weil sie Angst vor bleibenden Schäden haben, der Autosport-Weltverband FIA hat reagiert: Schon im Rahmen des Grossen Preises von Kanada in Montreal werden die Rennställe ihre Autos anders abstimmen müssen.

Mick Schumacher hat das Vorgehen der FIA begrüsst, Haas-Teamchef Günther Steiner sagt dazu im Fahrerlager des Circuit Gilles Villeneuve auf der Insel Notre-Dame: «Wir sind uns alle einig darüber, dass dieses Problem angegangen werden musste. Aber wir hätten auch sagen können – einige Teams müssen halt die Bodenfreiheit ihrer Rennwagen korrigieren, um dem Effekt entgegen zu wirken. Das wäre ein einfaches Mittel. Aber dann ist ein Auto natürlich langsamer, und wer will schon ein langsameres Fahrzeug?»

Der 57-jährige Südtiroler weist darauf hin: «Technische Änderungen während der laufenden Saison sind immer heikel. Vor einigen Jahren hatten wir die Situation, dass die Reifenkonstruktion geändert wurde. Und wenn du so etwas machst, dann hat das unweigerlich Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis. Da stellt sich dann die Frage – ist das fair?»

Der Meraner weiter: «Klar handelt es sich hier um die Sicherheit. Aber nochmals: Das hätte einfach damit korrigiert werden können, dass Einige halt ihre Autos höherlegen. Wir hätten eine Grenze festlegen können, jenseits dieser Grenze gibt es eine Strafe, auch wenn ich jetzt nicht im Detail sagen kann, wie wir das hätten reglementieren sollen.»

Klar kursiert im Fahrerlager: Die Mercedes-Fahrer George Russell und Lewis Hamilton haben besonders stark nach Massnahmen der FIA gerufen, erhofften sie sich von Änderungen vielleicht einen Vorteil? Günther Steiner meint dazu: «In der Formel 1 wird in solchen Fällen oft Argwohn empfunden – da steckt doch gewiss etwas dahinter! Und von da ist es nicht weit bis zum Gedanken: Die haben bestimmt schon eine Lösung für die Lösung der FIA. Aber ich glaube, wer in diesem Fall hier so denkt, der geht etwas zu weit.»

Um genau zu sein, könnte der Ruf nach Änderungen dazu führen, dass Mercedes zurückfällt: Das Modell W13 ist so konzipiert, mit möglichst wenig Bodenfreiheit zu fahren. Den Abstand zum Boden zu erhöhen, um den Vorgaben der FIA in Sachen Schwingungs-Frequenz zu genügen, das nimmt dem Silberpfeil weitere Schärfe. Das ist kein Vorteil, das ist ein Nachteil.


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