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Lewis Hamilton: «Ich verstehe das einfach nicht»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Silverstone

Lewis Hamilton in Silverstone

Natürlich kommt Weltmeister Lewis Hamilton in Silverstone nicht darum herum, über die kontroversen Äusserungen von Nelson Piquet zu sprechen. Dabei würde er viel lieber über seine Initiative «Ignite» reden.

Seit Tagen ein heisses Thema in der Formel 1: Die unbedachte, rassistisch angehauchte Äusserung von Nelson Piquet, welche Lewis Hamilton dazu bewegt hat, so zu reagieren: «Diese veraltete Einstellung müssen wir endlich ändern.»

Am Donnerstag-Nachmittag vertieft der 103-fache GP-Sieger im Fahrerlager des Silverstone Circuit: «Ich bin sehr dankbar für alle Menschen, die mir beistehen, besonders für die Unterstützung der anderen Fahrer. Was passiert ist, das zeigt einfach, dass wir noch immer vor grossen Herausforderungen stehen.»

«Ich war in meinem Leben oft mit Rassismus konfrontiert, aber es geht nicht um mich, es geht um das grössere Bild. Ich verstehe es einfach nicht, wieso man älteren Menschen und veralteten Ansichten eine solche Plattform schenkt. Ich weiss, dass in jeder Firma vorformulierte Statements bereit liegen, um auf solch einen Fall zu reagieren. Aber das reicht einfach nicht mehr. Es ist nicht genug, auf eine solche Äusserung eine scharfe Stellungnahme zu veröffentlichen. Wir müssen alle aktiv werden, um überholten Einstellungen entschlossen entgegen zu treten.»

Viel lieber spricht der Formel-1-Star über «Ignite», eine gemeinsamen, gemeinnützige Initiative von ihm und Mercedes-Benz, die das Ziel verfolgt, mehr Vielfalt und Inklusion im Motorsport zu fördern. Die Arbeit der Initiative konzentriert sich darauf, den Pool an Talenten zu erweitern, die in die Motorsport-Branche einsteigen möchten. Ignite soll sie inspirieren und ihre Begeisterung für den Rennsport durch eine STEM-Ausbildung entzünden (STEM steht für Wissenschaft, Technik, Ingenieurswesen und Mathematik).

Lewis Hamilton sagte bei der Präsentation von Ignite vor einem Jahr: «Mercedes unterstützt schon lange mein Ziel, die Vielfalt und Inklusion in der Motorsport-Branche zu verbessern. Ich freue mich sehr, dass wir nun dank Ignite auch ausdrücklich zusammenarbeiten, um dies zu erreichen. Vielfältige Belegschaften sind nicht nur erfolgreicher, sondern stellen auch den moralisch richtigen Ansatz für jede Branche dar. Seit fünfzehn Jahren bin ich eines der wenigen schwarzen Teammitglieder innerhalb der Formel 1 und ich bin stolz darauf, dass meine Arbeit mit Mercedes für einen Wandel zum Besseren sorgen wird.»

Nun hat Ignite bestätigt, wer die ersten Empfänger von Fördergeldern sind: Motosport UK (der Motorsportverband von Grossbritannien, früher MSA genannt), sowie die Royal Academy of Engineering. Sie erhalten mehr als 580.000 Euro.

Motorsport UK setzt dabei Arbeit der FIA-Kampagne «Girls on Track» um, bei welcher 8000 Mädchen und Frauen zwischen 8 und 24 Jahren unterstützt werden.

Bei der Royal Academy of Engineering dient das Geld von Ignite dazu, von 2023 bis 2025 zehn schwarze Studenten zu unterstützen, um sie idealerweise eines Tages in der Formel 1 an der Arbeit zu sehen.

Lewis sagt: «Ich bin sehr stolz auf unsere Arbeit. Ich habe vor einem Jahr zu Toto Wolff gesagt – ich will nicht mehr nur Rennfahrer sein, ich will mehr machen. Und Ignite ist ein wichtiger Teil davon. Viele reden davon, dass sie sich für Vielfalt und Inklusion einsetzen wollen, aber leider bleibt es oft bei Worten. Wir lassen Taten sprechen. Und wir werden unser Engagement im Laufe der Zeit über die Grenzen von Grossbritannien hinaus erweitern.»


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