Romain Grosjean: IndyCar-Asse haben die Nase voll

Von Mathias Brunner
In der Formel 1 hat Romain Grosjean so manche Kontroverse verursacht. Nun steigt auch nach seinem Wechsel in die IndyCar-Serie der Unmut der Gegner über den temperamentvollen Genfer.

Romain Grosjean ist der bislang letzte Formel-1-Fahrer, der wegen eines Pistenfouls vom Autosport-Weltverband FIA gesperrt wurde, dies nach dem Start-Crash in Belgien 2012. Die Formel-1-Karriere des heute 36-jährigen Genfers ging mit dem spektakulären Feuer-Unfall von Bahrain 2020 zu Ende.

Grosjean war in der Formel 1 als unerbittlicher Gegner gefürchtet. Der WM-Siebte von 2013 scheute sich nicht vor Fahrzeugkontakt und legte sich auch mit seinen Stallgefährten an. Das erzeugte immer wieder Ärger.

Seit 2021 fährt Romain Grosjean in der IndyCar-Serie und hat dabei vier Podestplätze errungen. Aber langsam haben einige Gegner von der Pistenetikette des Fahrers aus dem Andretti-Rennstall die Nase voll.

Graham Rahal regte sich über einen Angriff von Grosjean in Alabama auf und schimpfte: «Romain hat unsere Gastfreundschaft inzwischen etwas strapaziert.» Der 33-Jährige aus Ohio bezeichnete seinen Gegner wutentbrannt als Mistkerl.

Beim jüngsten IndyCar-Lauf in Nashville attackierte Grosjean seinen früheren Formel-1-Rivalen Marcus Ericsson. Zu diesem Zeitpunkt war der Schwede Meisterschafts-Leader. Marcus musste ausweichen und kollidierte dann mit Colton Herta, der Wagen von Ericsson ging kaputt. Dann gerieten Josef Newgarden (ausgereichnet in seiner Heimatstadt) und Grosjean aneinander, der Genfer wurde in die Mauer gequetscht.

Grosjean reagierte mit drei Emojis, die ein Gesicht zeigen, rot vor Zorn. Ericsson kommentierte daraufhin auf Twitter: «Alles rächt sich früher oder später.»

Gegenüber dem Streaming-Dienst Viaplay sagte der 97-fache GP-Teilnehmer Ericsson: «Es ist halt schade, wenn du versuchst, clever zu fahren, und dann verhalten sich einige Leute wie absolute Idioten.»

Nach seinem Aus entstieg Grosjean seinem Wagen, stellte sich an die Strecke und gestikulierte aufgeregt Richtung Newgarden.

Der IndyCar-Champion von 2017 und 2019 und 24-fache Laufsieger sagte nach dem Rennen: «Ich war vor ihm – willkommen bei IndyCar, da geht es eben hart auf hart. Dieses Mal hat er halt den Kürzeren gezogen. Da draussen fahren einige Leute sehr aggressiv, und wenn du nicht dagegenhältst, dann wirst du überrollt.»

Drei Rennen vor Schluss der IndyCar-Meisterschaft könnte die Ausgangslage kaum spannender sein – mit fünf Fahrern innerhalb von 34 Punkten: Will Power aus Australien führt mit 450 Punkten vor dem Neuseeländer Scott Discon mit 444, dann Ericsson mit 438, Newgarden mit 428 und Vorjahressieger Álex Palou mit 417. Romain Grosjean liegt mit 273 Punkten auf dem 14. Rang.

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