Christian Horner: Als er Mansell und Senna traf

Von Mathias Brunner
Vor dreissig Jahren, am 16. August 1992, wurde Nigel Mansell Formel-1-Weltmeister. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erinnert sich daran, als er in Silverstone Mansell und Ayrton Senna traf.

Der Engländer Nigel Mansell – Anfang August 69 Jahre alt geworden – eroberte am 16. August 1992 seinen Formel-1-WM-Titel. Der Brite und sein Williams-Rennwagen waren damals eine so fabelhafte Kombination, dass Rang 2 beim Ungarn-GP hinter Ayrton Senna reichte, um sich zum Champion zu machen, bei noch fünf ausstehenden Rennen einer nur 16 Rennen umfassenden Saison!

Mansell hat vor kurzem darüber gesprochen, wie atemberaubend es war, die stärksten Grand-Prix-Rennwagen aller Zeiten zu bewegen. Die Formel-1-Ära der 1980er und 1990er Jahre mit den Stars Piquet, Prost, Senna, Mansell und Schumacher ist bis heute für viele GP-Freunde eine ganz besondere, auch für Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner.

Für einen hoffnungsvollen, jungen Rennfahrer namens Christian Horner ergab sich im Sommer 1991 in Silverstone ein Tag, den der Brite nie vergessen hat.

«Meine kraftvollste Erinnerung an die Formel 1 der 1990er Jahre war dieser Besuch in Silverstone», sagt der heute 48-Jährige. «Ich hatte meinen Führerschein noch nicht lange und fuhr diesen VW-Käfer, den ich aussehen lassen wollte wie einen Sportwagen. Also mit einem Porsche-Heckflügel und seitlichen Auspuffrohren.»

«Damals war Goodyear noch in der Formel 1, und die Amerikaner hatten einen zweitägigen Reifentest organisiert, einen Monat vor dem Grand Prix. Ich war nicht das erste Mal in Silverstone. Ich hatte dort schon Johnny Herbert in einem Formel-3-Auto erlebt, und ich kann mich an Eddie Irvine in einem Formel Ford erinnern, aber noch nie hatte ich GP-Rennwagen aus der Nähe gesehen.»

«Also schwänzte ich die Schule und düste nach Silverstone. Ich fand ein Loch im Zaun, zwängte mich durch und schaffte es bis in die Boxengasse. Jetzt, wo ich so weit gekommen war, würde mich nichts in der Welt wieder wegbringen!»

«Ich stellte mich vor die Box von Williams, Nigel Mansell war am Testen. Der 1991er Wagen war phänomenal schnell – ein Auto aus der Feder unseres heutigen Technikchefs Adrian Newey. Ich traf Nigel, und er widmete mir viel Zeit.»

«Als ich danach im Fahrerlager herumschlenderte, kam mir Ayrton Senna entgegen! Der Brasilianer bemerkte meine Jacke, sie stammte von einem Kart-Team, für das ich gefahren war. Ayrton erkannte den Kart-Hersteller, und so begannen wir ein Gespräch über Karting.»

«Ich war im Himmel! Nicht nur dass ich meinen Helden Mansell getroffen hatte, ich sprach auch mit der Ikone Senna. Als ich mit meinem Käfer nach Hause fuhr, hätte ich nicht glücklicher sein können. Meinen Leistungen in der Schule hatte der Ausflug gewiss nicht geholfen, aber was für ein Tag!»

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