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Colton Herta in der Formel 1: Extrawurst gibt’s keine
Der US-amerikanische IndyCar-Pilot Colton Herta hat im Juli einen vielversprechenden Formel-1-Test für McLaren absolviert. Aber der rote Teppich wird dem Kalifornier in der Königsklasse nicht ausgerollt.
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Die Formel 1 will vom Boom der Königsklasse in Amerika profitieren: 2022 haben wir den ersten Grossen Preis von Miami erlebt, 2023 kehrt ein Strassenrennen in Las Vegas ins Programm zurück, und natürlich muss das Ziel auch darin bestehen, mit einem US-amerikanischen Piloten das Interesse aufrecht zu erhalten. Rennlegende Mario Andretti glaubt: "Colton Herta ist der richtige Mann."
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Der 22-jährige Kalifornier Herta hat im vergangenen Juli in Portugal einen Test für McLaren absolviert, und der siebenfache IndyCar-Laufsieger ist einer der Kandidaten, um 2023 den Franzosen Pierre Gasly bei AlphaTauri zu ersetzen, der wiederum auf der Wunschliste von Alpine-CEO Laurent Rossi steht. Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko hat bereits bestätigt, dass man Gasly nicht im Weg stehen werde. Aber Herta hat ein kleines Problem: Gemäss Reglement des Autosport-Weltverbands FIA hat der IndyCar-Gesamtdritte von 2020 zu wenige Punkte für den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz. Herta kommt derzeit auf 32 von 40 Punkten, in der laufenden IndyCar-Meisterschaft liegt er derzeit nur auf Rang 10, das gäbe nur einen zusätzlichen Punkt. Herta würde nur dann die F1-Fahrkarte erhalten, wenn die FIA einen Fall von höherer Gewalt anwendet. Helmut Marko: "Wir glauben nachweisen zu können, dass Herta genügend geleistet hat, um die Superlizenz zu erhalten. Wir werden das auf alle Fälle versuchen. Red Bull ist für kühnes Vorgehen bekannt, und wir sind in diesem Fall hoffentlich erfolgreich." Schon regt sich Widerstand. Die Teamchefs Fred Vasseur (Alfa Romeo), Toto Wolff (Mercedes) und Günther Steiner (Haas) finden nicht, dass für den Kalifornier Herta eine Extrawurst gebraten werden soll. Toto Wolff sagt: "Natürlich wäre es fabelhaft, wieder einen Amerikaner in der Formel 1 zu haben. Aber das Superlizenz-Punktesystem wurde ja aus einem guten Grund eingeführt. Und die Leiter Formel 4 zu Formel 3 zu Formel 2 in Europa hat sich dabei als bester Weg Richtung Formel 1 herausgestellt. Vielleicht müssen wir uns ansehen, ob die Punkte in der IndyCar-Serie und in der japanischen Super Formula richtig gewichtet werden. Doch Regeln sind nun mal Regeln." Günther Steiner findet: "Wir waren Ende 2020 in einer ähnlichen Lage, mit Nikita Mazepin. Es war damals nicht klar, ob er in der Formel 1 genug Punkte einfahren würde, um die Superlizenz zu erhalten. Wir haben damals aber kein Gedöns gemacht, sondern ihm einfach gesagt – du musst die erforderlichen Punkte holen, sonst fährt du nicht bei uns und fertig." Fred Vasseur ergänzt: "Hier liegt kein Fall von höherer Gewalt vor. So einfach ist das." McLaren-Teamchef Andreas Seidl ist anderer Ansicht: "Colton hat für uns einen sehr guten Test gefahren. Wir glauben an das Superlizenz-Punktesystem, aber wir finden auch, dass man in gewissen Fällen ein wenig flexibel sein sollte. Man muss ja auch daran denken, dass wir zwei Jahre Pandemie hatten, mit beschränkten Rennprogrammen. Colton hat genug getan, um eine Formel-1-Lizenz zu erhalten." Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali: "Wir müssen die Regeln respektieren. Wenn wir einen Amerikaner in der Formel 1 haben, dann finde ich das wunderbar, und natürlich können wir darüber beraten, ob künftig Punkte in der IndyCar-Serie anders vergeben werden sollen. Aber die heutigen Regeln müssen beachtet werden." Qualifying, Circuit Zandvoort
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01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:10,342 min 02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:10,363 03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:10,434 04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:10,648 05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:11,077 06. George Russell (GB), Mercedes, 1:11,147 07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,174 08. Mick Schumacher (D), Haas, 1:11,442 09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:11,428 10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, ohne Zeit 11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:11,512 12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:11,605 13. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:11,613 14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:11,704 15. Alexander Albon (T), Williams, 1:11,802 16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:11,961 17. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:12,081 18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:12,319 19. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:12,391 20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:13,353
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