MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

1. Training Monza: Leclerc 1., Verstappen eingebremst

Von Mathias Brunner
Training zum Italien-GP in Monza: Ferrari-Star Charles Leclerc erzielt Bestzeit vor Carlos Sainz, Max Verstappen wird von Lando Norris eingebremst. Ein Drittel des Startfeldes wird strafversetzt!

Vor dem ersten Training zum Traditions-GP von Italien stellten sich viele Mitglieder der Formel-1-Gemeinde in der Boxengasse von Monza auf: Schweigeminute, um der verstorbenen Königin Elizabeth II. zu gedenken. Zuvor hatten sich viele Menschen auf den sozialen Netzwerken gemeldet, um die Regentin zu würdigen.

Schlechte Nachricht für Formel-1-Champion und WM-Leader Max Verstappen: Red Bull Racing wird im Auto des Niederländers einen neuen Verbrennungsmotor einbauen lassen, das bedeutet – fünf Ränge zurück. Sollte der 30-fache GP-Sieger am Samstag im Abschlusstraining zum Italien-GP Bestzeit fahren, würde er vom sechsten Startplatz losbrausen.

Wir erinnern uns: Auf dem Monza vergleichbaren Kurs von Spa-Francorchamps siegte Verstappen von Startplatz 14, auf dem engen Hungaroring von Startplatz 10. RBR-Teamchef Christian Horner weiss: Eine Strafversetzung hier in Monza ist eher zu verkraften als in Singapur oder Suzuka. Genau dies ist auch der Grund, warum hier zahlreiche Fahrer frisches Material einbauen lassen und entsprechend strafversetzt werden oder zu viele Strafen erhalten haben (Hamilton, Bottas, Sainz, Pérez, Schumacher, Magnussen, Tsunoda).

Bei 25,3 Grad Lufttemperatur und 34,4 Grad Asphalttemperatur nahmen die Piloten die ersten 60 Trainingsminuten in Angriff. Zur Erinnerung: Haas mit Antonio Giovinazzi für Mick Schumacher, Aston Martin mit Nyck de Vries für Sebastian Vettel. Der Niederländer fuhr mit gewaltigen Messgittern am grünen Rennwagen – Strömungsmessungen im Vorderradbereich.

Am Red Bull Racing-Rennwagen trat ein früheres Übel wieder auf: Bei flachgestellem Heckflügel beginnt das obere Element zu flattern. RBR holte den Mexikaner an die Box. Weltmeister Max Verstappen setzte eine erste Duftnote, Bestzeit vor den beiden Alpine-Rennern von Esteban Ocon und Fernando Alonso.

Pierre Gasly rutschte in der ersten Kurve geradeaus, konnte aber weiterfahren. Dann holte ihn AlphaTauri an die Box, wegen eines Problems mit dem Rennwagen, möglicherweise eine nicht richtig arbeitende Bremse oder ein defektes Differenzial. Der Monza-Sieger von 2020 brachte sein Auto zurück. Zeitlupenaufnahmen zeigten, dass Rauch aus dem Heck aufstieg. Nach einer Viertelstunde kehrte der Franzose auf die Bahn zurück.

Reihenfolge nach 20 Minuten: Verstappen, Tsunoda, Alonso, Ocon, Albon, Gasly, Pérez, Russell, Leclerc und Bottas.

Die Reihenfolge ist kein Zufall: Die Autos von Red Bull Racing, Alpine, AlphaTauri und Williams fallen regelmässig durch sehr gute Top-Speed auf, ein windschlüpfiges Auto ist in Monza Gold wert.

In Monza ist der Belag in drei Kurven erneuert worden. Mercedes-Pilot George Russell wittert: «Ein neuer Asphalt bietet in der Regel weniger Haftung, das könnte für uns ein Nachteil sein.» Denn auch in Italien wird Mercedes das Problem haben, dass die Reifen nur schwierig und zögerlich auf Temperatur kommen. Das ist in Sachen Verschleiss gut, aber nicht dann, wenn es darum geht, die Walzen für eine schnelle Runde aufzuwärmen. Russell und Lewis Hamilton sind dann dazu gezwungen, die Aufwärmrunde schneller als normal zu fahren, das kann dazu führen, dass der Reifen danach auf der schnellen Runde wieder aus dem normalen Arbeitsfenster fällt.

Nach 30 Minuten Jubel auf den Tribünen: neue Bestzeit von Ferrari-Star Charles Leclerc auf weichen Reifen, eine halbe Sekunde schneller als Verstappen mit mittelhartem Gummi.

Nun liess auch Verstappen weiche Reifen aufziehen. Ergebnis: Bestzeit in den ersten zwei Sektoren, dann vor der Parabolica von McLaren-Fahrer Lando Norris eingebremst, keine neue Bestzeit.

Max meldete sich am Funk: «Un-fass-bar.» Eine Wiederholung zeigte, dass Norris seinen Platz verteidigte, als ginge es um WM-Punkte.

Nach knapp 40 Minuten schob sich Mercedes-Fahrer George Russell auf Rang 2 hinter Leclerc. Der Spanier Carlos Sainz, auch an seinem Ferrari nun weiche Pirelli-Reifen, katapultierte sich auf Rang 2, Applaus von den Tribünen, zwei Ferrari vorne. Mindestens für einige Stunden dürfen sich die Tifosi freuen.

Aber fast hätte das erste Training dramatisch geendet: Sainz gondelte auf der Ideallinie herum, als George Russell im Mercedes herangeschossen kam. Der Engländer schimpfte wie ein Rohrspatz.

1. Training, Autodromo Nazionale Monza

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:22,410 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:22,487
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:22,689
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:22,831
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22,840
06. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:23,075
07. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:23,099
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:23,260
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:23,394
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:23,511
11. Alexander Albon (T), Williams, 1:23,529
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:23,570
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:23,640
14. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:23,661
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:23,688
16. Lando Norris (GB), McLaren, 1:23,856
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:24,006
18. Antonio Giovinazzi (I), Haas, 1:24,317
19. Nyck de Vries (NL), Aston Martin, 1:24,731
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:24,941

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