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Lewis Hamilton (Mercedes): Rücktritt – und dann was?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton hat noch viel vor

Lewis Hamilton hat noch viel vor

Mercedes-Superstar Lewis Hamilton ist vom Gedanken beseelt, als erster Rennfahrer acht WM-Titel zu gewinnen. Der 103-fache GP-Sieger bekräftigt: Er bleibt der Marke mit dem Stern auf Lebenszeit verbunden.

Auf Lewis Hamilton kommt zu, was noch im vergangenen Jahr undenkbar gewesen wäre: Eine Rennsaison ohne auch nur einen Sieg. Noch sechs Grands Prix sind in der Saison 2022 zu fahren, und nur bei wenigen Läufen in diesem Jahr gab es für Mercedes eine Siegchance.

Schon im Frühling, als klar wurde, dass der Mercedes W13 schwierig in den Griff zu bekommen ist, begann zu kursieren – Lewis Hamilton könnte die Lust auf die Königsklasse abhanden kommen. Noch vor dem Italien-GP in Monza wurde kolportiert, Mercedes werde Daniel Ricciardo verpflichten, nur um sich für den Fall abzusichern, dass Hamilton zurücktritt; ungeachtet seines Vertrags bis Ende 2023.

Mehr noch: In britischen Medien wurde behauptet, zwischen Toto Wolff und Lewis Hamilton sei längst etwas zerbrochen, und Mercedes plane eine Zukunft ohne Hamilton.

Lewis Hamilton gab trotz dieser Räuberpistole geduldig Auskunft: «In den vergangenen Jahren ist so viel darüber geredet worden, dass ich aufhören könnte. Aber ich fühle mich körperlich besser denn je, ich ernähre mich gesünder, ich bin stärker als früher. Ich liebe meinen Job, und so bald höre ich nicht auf.»

«Ich liebe meine Partnerschaft mit Mercedes. Ich will Teil von Mercedes bleiben, auch wegen zahlreicher Projekte, die weit über den Sport hinausgehen. Ich werde Teil der Mercedes-Familie bleiben, bis ich sterbe. Und ich werde noch eine ganze Weile Rennen fahren.»

Denn Hamilton will nicht nur seinen 104. GP-Sieg und mehr erringen, er will auch alleiniger Rekordhalter in Sachen WM-Titel werden – derzeit steht Lewis bei sieben Titeln, gleich viele wie Michael Schumacher gewonnen hat.

Lewis arbeitet auf Hochdruck für die kommende Saison: «Ich bringe mich mehr denn je ein, um den Ingenieuren klarzumachen, was ich nächstes Jahr im Rennwagen brauche. Ich habe alles Vertrauen in meine Leute, dass wir für nächstes Jahr ein gutes Fahrzeug haben werden.»

«Ich schätze, ich werde Teil von Mercedes sein bis zu meinem letzten Tag. Ich spüre, dass ich noch eine ganze Weile lang fahren kann. Meine Herausforderung ist der nächste Titel. Ich gehe jede Saison an, als hätte ich noch überhaupt nichts gewonnen. Kein Fahrer hat je mehr als sieben Titel erobert. Also will ich das versuchen.»

Aber selbst wenn Hamilton eines Tages nicht mehr ins Formel-1-Lenkrad greift, wird ihm so bald nicht langweilig: «Es gibt noch das grössere Bild, mit meiner Mission 44 – dass ich dazu beitragen kann, dass Menschen eine höhere Stufe erreichen, nicht nur in meiner Rennmannschaft, auch darüber hinaus.»

Lewis Hamilton und das Mercedes-Team setzen die Bemühungen für mehr Vielfalt und Inklusion im Motorsport fort. Im Sommer 2021 wurde dafür eine gemeinsame, gemeinnützige Initiative ins Leben gerufen – Ignite.

Die Arbeit der Initiative konzentriert sich darauf, den Pool an Talenten zu erweitern, die in die Motorsport-Branche einsteigen möchten. Ignite soll sie inspirieren und ihre Begeisterung für den Rennsport durch eine STEM-Ausbildung entzünden (STEM steht für die englischen Worte Wissenschaft, Technik, Ingenieurswesen und Mathematik).

Ignite wird durch einen mit mehreren Millionen Dollar dotierten Fonds finanziert, der von Hamilton und dem Mercedes-Team angelegt wird. Die Initiative arbeiete eng mit der persönlichen Stiftung von Hamilton (Mission 44) zusammen, um konkrete Ergebnisse für das Mercedes-AMG Petronas F1 Team und die gesamte Motorsportindustrie in Grossbritannien zu erzielen.

Lewis Hamilton: «Mercedes unterstützt schon lange mein Ziel, die Vielfalt und Inklusion in der Motorsport-Branche zu verbessern. Vielfältige Belegschaften sind nicht nur erfolgreicher, sondern stellen auch den moralisch richtigen Ansatz für jede Branche dar. Seit 15 Jahren bin ich eines der wenigen Schwarzen Teammitglieder innerhalb der Formel 1 und ich bin stolz darauf, dass meine Arbeit mit Mercedes für einen Wandel zum Besseren sorgen wird.»

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